Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ganzkörperschmerzen , durch Stillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ganzkörperschmerzen , durch Stillen?

Alleswirdgut123

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Vielleicht haben sie einen Rat. Ich stille meinen Kleinen voll ( aktuell 7 Monate). Die Beikosteinführung läuft gut, er isst Mittagsbrei und Getreide-Milch-Brei jedoch sehe ich noch nicht dass es wirklich weniger Stillmahlzeiten sind. Er trinkt wenige Schlucke Wasser und sonst Milch ( stillen) nach Bedarf. Er wächst und gedeiht gut. Nun mein Problem: ich bin fürchterlich kaputt und abgeschlagen. Er trinkt nachts Max 1, selten 2 mal. Tagsüber trinkt er öfter. Ich könnte somit einigermaßen nachts schlafen jedoch fühle ich mich immer nur erschöpft. Zudem habe ich vor allem am Morgen starke Schmerzen in allen Gelenken / ges. Körper so dass jeder Schritt beschwerlich ist. Wie Rheuma. Dies bessert sich nach 1-2 h. Laborwerte inkl. Vitaminen sind ok. Rheuma passt natürlich nicht. Familiäre Erkrankungen gibt es nicht und vor der SS hatte ich das nie. Lediglich mein Östrogenspiegel ist sehr niedrig. Haben Sie eine Idee oder Rat für mich. Ich bin nur noch erschöpft und die morgendlichen Schmerzen sind echt heftig. . Leider muss ich das meiste für mein Baby alleine machen aber das ist ok. Habe eher das Gefühl viel mehr machen zu müssen- schließlich arbeite ich aktuell noch nicht. Depressionen habe ich nicht, auch ist es keine psychosomatische Reaktion. Ich kenne diese Schmerzen/unzureichende Erholung bei mir nicht. Ist das normal? Kommt das vom Stillen? Wie kann ich nach und nach dem Kleinen an weniger Stillen gewöhnen? Eine Flasche nimmt er leider nicht. Herzliche Grüße und Dankeschön


Biggi Welter

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Liebe Alleswirdgut123, in diesem Alter ist es normal, dass das Baby noch oft gestillt werden möchte, Beikost ist also wirklich BEIkost und ersetzt noch keine Stillmahlzeit. Wenn Du weniger stillen möchtest, solltest Du tatsächlich weiterhin geduldig die Flasche anbieten. Tatsächlich ist es so, dass es einen selten auftretenden Zusammenhang zwischen Gelenkschmerzen und dem Stillen gibt. Es wird angenommen, dass es sich dabei um eine genetisch beeinflusste Autoimmunreaktion handelt, die sich bereits in der Schwangerschaft zeigen kann und nach der Geburt wieder zurückgeht. Betroffene Frauen, die ihr erstes Kind stillen, spüren diese Symptome, insbesondere an Händen und Fingern sowie eventuell an den unteren Extremitäten. Möglicherweise hängt das mit dem erhöhten Prolaktinspiegel zusammen. Beim Stillen weiterer Kinder, so wird berichtet, lassen die Symptome nach. Für die Mutter ist es hilfreich, sich so oft wie möglich auszuruhen, mehr im Liegen zu stillen, Hände, Arme mit Kissen während des Stillens zu stützen. Da bestimmte gymnastische Übungen regelmäßig ausgeführt lindernd wirken können, ist es empfehlenswert, dass Du mit deiner Ärztin/Arzt über die Möglichkeit und über Ergo- bzw. Physiotherapie sprichst. Eventuell ist auch eine Behandlung mit (stillverträglichen) Medikamenten (so steht es in der Fachliteratur) anzuraten. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Physiotherapie unheimlich helfen kann! Ich hoffe, es geht Dir ganz bald besser! Lieben Gruß Biggi


Alleswirdgut123

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Ganz herzlichen Dank


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