Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Erfahrung mit Gripe Water & Milcheiweisunverträglichkeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Erfahrung mit Gripe Water & Milcheiweisunverträglichkeit

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Mein sieben Wochen alter Sohn wird voll gestillt und leidet unter 3-Monats-Kolliken. Am vergangenen Freitag (vor 5 Tagen also) habe ich auf Anraten meiner Mütterberaterin von Flatulex (das ich ca. eine Woche gegeben habe und das schon leichte Besserung brachte)auf das englische Produkt Gripe Water umgestellt und zugleich auch damit begonnen fast ganz auf Kuhmilchprodukte zu verzichten. Seit dem haben die Kolliken nachgelassen, der Kleine ist auch am Nachmittag und Abend ruhiger, allerdings hat er weniger Stuhlgang (zuvor mehrmals am Tag ein wenig senfähnlicher Babystuhl) nun nur noch ca. zwei Mal und diesen muss mit hochrotem Köpfchen herauspressen. Manchmal helfe ich nach, indem ich ihn wickle, das Bäuchlein mit Vier-Winde-öl massiere und ihn kräftig strampeln lasse, dann kommt häufig auf dem Wickeltisch der Stuhl. Schön ist das aber für uns beide nicht. Da ich ja nun zugleich zwei Sachen geändert habe weiss ich nicht, ob die Sache mit dem Stuhlgang eine Folge davon ist oder normal. Wer hat Erfahrungen mit Gripe Water und weiss, ob das Problem evt. damit zu tun hat. Oder kann das Problem durch die Umstellung meiner Ernährung zurückzuführen ist. Und noch eine Zusatzfrage. Ich esse eigentlich sehr, sehr gerne Milchprodukte, ca. 2 bis 3 Joguhrt am Tag, Käse, Quark, etc. und trinke auch gerne Ovomaltine, gerade weil diese meine Milchbildung anregt. Nun ist das mit den Kolliken besser geworden aber sie sind noch nicht ganz weg, womit ich nicht weiss, ob sich mein Verzicht auf Kuhmilchprodukte lohnt oder nicht. Wie schnell und mit welcher Intensität würde ich denn merken, ob es für meinen Kleinen wirklich besser ist, wenn ich auf Milchprodukte verzichte, sind da die vier Tage seit Freitag schon genug? Und wenn es sich herausstellt, dass es für Ihn wirklich besser ist, wenn ich auf Milchprodukte verzichte, wie lange muss ich das dann durchhalten, bis zum Ende der Stillzeit (wow, das würde mir sehr schwer fallen, da ich eigentlich mindestens bis zu 6 Monaten voll stillen möchte) oder nur bis zum Ende der gefürchteten ersten drei Lebensmonate?


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? Liebe Annick, ich habe persönlich keine Erfahrungen damit, aber eine Kollegin hat mir einmal etwas dazu geschrieben: „Gripe Water ist in England, aber auch in den ehemaligen englischen Kolonien recht verbreitet und enthielt früher zusätzlich zu Dill und Natriumbicarbonat (doppeltkohlensaures Natron) auch noch Alkohol. Nachdem es nicht mehr mit Alkohol hergestellt wurde, haben die "alten Frauen" jungen Müttern dazu geraten einen Schuss Brandy in die Flasche zu geben oder zwei Flaschen vorzuhalten, eine mit und eine ohne zusätzlichen Brandy. Nach dem Motto "Probier es erst ohne Alkohol und wenn dein Kind dann noch keine Ruhe gibt, dann nimm die Mischung mit Alkohol". Hat mir meine Nachbarin in Zimbabwe bei meinem zweiten Sohn vor zwölf Jahren auch noch wärmstens empfohlen: "dann schläft er viel besser". Der darin enthaltene Dill (bzw. das Dillöl) soll entkrampfend wirken. Das doppeltkohlensaure Natron soll überschüssige Magensäure binden bzw. neutralisieren. Nach meiner Erfahrung nützt das Zeug so viel oder wenig wie der bei uns so verbreitete Fencheltee oder auch Sab simplex u.ä. Da es manchmal in recht großzügig bemessenen Mengen verabreicht wird, kann das Kind dann auch kaum mehr als voll gestillt bezeichnet werden. Ich persönlich habe es bei meinen Kindern nie benutzt, aber bei meinen Bekannten in Zimbabwe und Zambia findest Du eine Flasche Gripe Water in so gut wie jedem Haushalt mit Babys und Kleinkindern und manchmal ist es geradezu ein Ritual, dass ein Kleinkind bei Bauchweh einen Löffel davon bekommt." Ich kann daher nicht sagen, ob es wirklich zu einer Besserung bei Ihrem Kind beigetragen hat oder nicht. Das Weglassen von Kuhmilchprodukten kann bei manchen Kindern sinnvoll sein, doch auch hier ist es so, dass man dies nicht verallgemeinern kann. In aller Regel lässt sich eine Verbesserung nach einigen Tagen feststellen, in besonderen Fällen kann es aber auch bis zu sechs Wochen dauern. Wie lange auf Milch und Milchprodukte verzichtet werden muss, ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Falls Sie Milchbildungstee trinken, lassen Sie diesen Tee auch einmal probehalber weg. Gerade die als Stilltee oder Milchbildungstee im Handel erhältlichen Mischungen verursachen nicht selten Bauchprobleme beim Kind, vor allem dann, wenn die Mutter mehr als eine bis drei Tassen täglich trinkt. Scheuen Sie sich wirklich nicht, eine Kollegin persönlich zu Rate zu ziehen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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