Steph06
Liebe Frau Welter, liebe Frau Wrede, mein Sohn ist 28 Monate alt und ich stille ihn noch (zum Einschlafen und nachts, und gelegentlich nach Bedarf tagsüber). Er geht noch nicht in die Kita (überhaupt noch keine Fremdbetreuung), schläft mit im Familienbett und ich habe ihn immer nach Bedarf gestillt (als Säugling teilweise alle 45 Min.). Er ist vom Charakter her Fremden gegenüber eher vorsichtig, kann aber manchmal auch gleich auf jemanden zugehen, wenn die Person sympathisch ist. Unser Problem ist, dass er sehr schlecht schläft, also sehr häufig aufwacht. Vor 1 Monat ist er nachts so 10x aufgewacht und nur mithilfe der Brust wieder eingeschlafen. Momentan ist es wieder etwas besser geworden, d.h. er wacht so 4-6x auf und schläft beim Stillen wieder ein. Da ich mich teilweise sehr erschöpft fühle, und abends sogar mit ihm um 20.00 Uhr einschlafe, was für die Ehe mit meinem Mann nicht gerade förderlich ist, habe ich mich entschieden, nach Hilfe zu suchen. Daher war ich vor 2 Wochen beim Kinderarzt. Dort wurde mir gesagt, mein Sohn muss lernen, allein einzuschlafen, also zumindest ohne Einschlafstillen..... damit er auch nachts wieder allein in den Schlaf finden kann. Beim Kinderarzt wurde mir noch das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" empfohlen. Nur kommt das für mich überhaupt nicht in Frage, was auch nur annähernd mit der Ferber-Methode vergleichbar ist. Ich möchte noch nicht abstillen. Und mein Sohn macht auch keine Anstalten, sich selbst abzustillen. Kann es wirklich die Ursache sein, das Einschlafstillen, dass er nachts so häufig aufwacht? Manchmal wenn er sehr sehr müde ist, dreht er sich auch einfach auf die andere Seite und schläft weiter. Manchmal aber eben nicht. Für mich ist es momentan ein schlimmer Zyklus, ich fühle mich erschöpft und teilweise sogar niedergeschlagen, vermutlich durch den fehlenden Schlaf, mein Mann ist unzufrieden, da er meistens im separaten Zimmer schläft (so richtig Familienbett ist das dann ja auch nicht), und dann von außen noch die vielen Kommentare und Meinungen hinsichtlich des Langzeitstillen und Familienbett und dass ich meinen Sohn bis zum Alter von 3 Jahren zu Hause betreue. Manchmal habe ich wirkliche Zweifel, dass ich alles so richtig mache, wie ich nur kann. Wenn Einschlafstillen wirklich im Zusammenhang stehen könnte mit dem häufigen Erwachen, was kann ich tun bzw. wird er irgendwann allein einschlafen wollen? Vielen Dank im Voraus! Viele liebe Grüße Stephanie
Liebe Stephanie, ja, dein Sohn WIRD alleine einschlafen, wenn er Zeit dazu bekommt, aber Du kannst auch durchaus etwas nachhelfen in diesem Alter. Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Eine Möglichkeit ist, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, dass Du das Stillen als unangenehm empfindest und dass Du denkst, dass es nun an der Zeit ist, eure gemeinsame Stillzeit zu beenden oder zumindest das viele Stillen einzuschränken. Überlegt gemeinsam, wie ihr nun zu einem harmonischen Ende finden könnt. Vielleicht indem ihr auf ein bestimmtes Datum hinarbeitet oder aber auch durch ganz klare Regeln, die auch lauten können „Es wird nur noch gestillt, wenn es dunkel ist“ oder „wir stillen nur noch am Morgen“. So lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Kind spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Er wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Sohn ja trotzdem gut, er bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. LLLiebe Grüße, Biggi
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