Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Eingewachsene brustwarze

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Eingewachsene brustwarze

Mitglied inaktiv

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hallo Biggi, ich habe mal eine frage ich habe links eine eingewachsene brustwarze meine frauenärztin sagte mal dass ich damit nicht stillen kann. an der andern seite ist alles normal, kann man auch nur mit einer brust stillen? kann man so eine eingewachsene bristwarze eigentlich richten/operieren lassen?


Biggi Welter

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? Liebe Martina, ich nehme an, dass Sie mit „eingewachsener Brustwarze" eine Hohlwarze meinen. Hohlwarzen (auch Schlupfwarzen genannt) sind nicht zwingend ein Stillhindernis. Diese Warzenform kann - muss aber nicht - Probleme beim Anlegen verursachen. Das englische Wort für „Stillen" verdeutlicht so schön, dass die Form der Brustwarze nicht unbedingt wichtig für den Stillerfolg ist: Stillen heißt „Breastfeeding" also Brusternährung. Es heißt nicht etwa „Nipplefeeding" sondern „Breastfeeding". Das Kind trinkt nicht ausschließlich an der Brustwarze, sondern an der Brust. Ein korrekt angelegtes Kind umfasst nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen Teil des Warzenhofes. Wenn ein Kind ausschließlich die Brustwarze beim Saugen an der Brust fasst, dann führt das zu wunden Brustwarzen. Zunächst einmal sollte festgestellt werden, ob es sich bei den Brustwarzen um Hohlwarzen (eingezogen) oder Flachwarzen handelt. Dazu kann der „Kneiftest" verwendet werden. Der Brustwarzenhof wird etwa 2,5 cm hinter dem Brustwarzenansatz zusammendrückt. Tritt ihre Brustwarze dann hervor, handelt es sich nicht um eine echte Hohlwarze, und es ist meist keine besondere Behandlung notwendig. Zieht sich die Brustwarze zurück oder nimmt sie eine konkave Wölbung an, ist es eine echte Hohlwarze. Hohlwarzen kommen in unterschiedlichen Ausprägungen vor. Manche Brustwarzen sind nur leicht eingezogen, und ein Baby mit normaler Saugfähigkeit kann sie ohne Schwierigkeiten herausziehen (allerdings kann ein frühgeborenes oder saugschwaches Baby zunächst durchaus Probleme haben). Andere Brustwarzen sind mäßig bis stark eingezogen, was bedeutet, dass sie sich beim Zusammenpressen stark zurückziehen, auf die gleiche Höhe oder vielleicht sogar noch hinter den umgebenden Brustwarzenhof. Eine tief eingesunkene Brustwarze kann das Ansaugen und das Stillen problematisch werden lassen. In diesem Fall kann eine Behandlung zum Herausziehen der Brustwarze während der Schwangerschaft sinnvoll sein. Das Tragen von Brustwarzenformern (gibt es von den Firmen Medela und Ameda und können bei Apotheken oder der La Leche Liga oder LLL-Stillberaterinnen bestellt werden) kann helfen, die Brustwarzen hervortreten und besser fassbar zu machen. Die mit der Schwangerschaft einhergehenden Hormonveränderungen erhöhen die Elastizität der Haut einer Frau. Brustwarzenformer wurden erdacht, um diese natürliche Dehnbarkeit auszunutzen und durch sanften, aber fortwährenden Druck die Brustwarze herauszuziehen. Brustwarzenformer bestehen aus leichtem Hartplastik. Einige haben eine nachgiebige Innenseite aus Silikon (Medela). Sie sollen von der Mutter im Büstenhalter getragen werden. Der innere Ring übt sanften, aber anhaltenden Druck auf den Brustwarzenhof der Mutter aus, was die Brustwarze veranlasst, hervorzutreten und die Verwachsungen dehnt, die sie einziehen. Die Schale - die mit Löchern versehen sein sollte - hält den Büstenhalter von der nach außen strebenden Brustwarze fern. Um sie bequem im Büstenhalter unterzubringen, kann es notwendig sein, dass die Mutter eine um eine Nummer größere Körbchengröße trägt. Ist der Büstenhalter der Mutter nicht groß genug, kann durch den Druck eine Brustentzündung hervorgerufen werden. Brustwarzenformer sollten in den letzten Wochen (ev. drei Monaten) der Schwangerschaft verwendet werden, häufig ist es auch sinnvoll sie in der ersten Zeit nach der Geburt vor dem Anlegen zu tragen. Sie müssen jedoch keinesfalls ununterbrochen getragen werden. Seit einiger Zeit wird auch die „Niplette" auf dem deutschen Markt angeboten, um die Brustwarzen herauszuziehen und zu formen. Meine Erfahrungen mit diesem Hilfsmittel sind allerdings nicht überzeugend und außerdem kann die Niplette bei manchen Frauen wehenauslösend wirken. Nach der Geburt kann der Einsatz einer Milchpumpe oder einer anderen Saugapparatur helfen, Flach- oder Hohlwarzen unmittelbar vor dem Stillen herauszuziehen und dem Baby das Fassen der Brustwarze erleichtern. Ganz wichtig ist, dass bei Hohl- oder Flachwarzen auf absolut korrektes Anlegen geachtet wird. In jedem Fall würde Ihnen raten, noch während der Schwangerschaft eine Stillgruppe zu besuchen und sich dort informieren und beraten zu lassen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Es wäre auch möglich mit nur einer Brust zu stillen, aber mit der entsprechenden Unterstützung dürfte es möglich sein, dass Sie an beiden Seiten stillen. In den USA werden Hohlwarzen operiert, doch damit wird nur ein kosmetisches Ergebnis erzielt und im ungünstigsten Fall, die Stillfähigkeit der Frau durch die Operation sehr stark beeinträchtigt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo! Hier kurz meine Ideen, wie es trotzdem klappen kann. -in der SS eine Stillberaterin aufsuchen, die ausführlich den Stillbeginn mit Dir bespricht, denn das Kind trinkt an der Brust und nicht an der Brustwarze. Es kann auch ohne ausgeprägte Brustwarze trinken lernen, sagt mein Stillbuch. Ist aber sicher schwierig. -in oder vor der Schwangerschaft Brustwarzenformer/Niplette benutzen die dehnen die Brustwarze - oder die Seite immer abpumpen und dann mit der Flasche (die von Avent gehen da sehr gut) geben -nur mit einer Seite stillen kann auch gehen, aber die andere bildet auch Milch und muss abgepumpt werden Liebe Grüsse Christine


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich hatte das gleiche Problem. Unser 1. Kind konnte ich leider nicht stillen bzw. ich musste frühzeitig aufhören, weil alles wund war. Es gibt von der Fa. AVENT Nipletten. Schau mal unter der Internetseite AVENT nach. Diese habe ich von der Apotheke bestellen lassen und kostete ca. 30 €. Mit einer Niplette wird die Brustwarze herausgezogen. Ich habe diese auf einer Seite ab dem 5. Schwangerschaftsmonat tagsüber getragen und schon nach ca. 1 Monat war die Brustwarze normal hervorgetreten. Unser 2. Kind wird nun gestillt - und es klappt super! Probiere es - es lohnt sich auf jeden Fall!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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