Kpsso
Liebe Biggi, Mein Baby ist knapp 7 Monate und hat noch nie die Flasche bekommen. Seit ca 2.5 Monaten erhält sie Beikost und isst auch sehr gerne, wenn auch meistens immer nur 100ml (im Moment 3 mal täglich plus kleinere Snacks von unseren Tellern) In diesem Prozess hat nun die rechte Brust, die schon immer weniger Milch hatte, ganz den Geist aufgegeben und es kommt gar nichts mehr. Auch habe ich vor ca 3-4 Wochen angefangen nachts nur noch links zu stillen und nun hat sich diese Brust abgestillt. Jetzt habe ich Sorge, dass das der Anfang vom Abstillprozess ist, bzw. dass nun auch die linke Brust immer weniger produziert. Kann das sein? Oder stehen die beiden Brüste nicht miteinander in „Kommunikation“? Kann ich als auch mit nur einer Brust mein Kind ausreichend versorgen? Wie viel Milch bräuchte sie denn zu diesem Zeitpunkt noch? Ich weiß eben nicht, ob ich weniger produziere, weil sie weniger verlangt, oder ob einfach nicht mehr genug gebildet wird und sie eigentlich mehr bräuchte. Gerade nachts habe ich in letzter Zeit das Gefühl es reicht nicht, da sie immer wieder ran will. Sollte ich die rechte Brust noch mal versuchen zu aktivieren oder mich lieber auf die Linke konzentrieren? Ganz lieben Dank! Anna
Liebe Anna, viele Babys haben eine Lieblingsseite! Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Und: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet. Du kannst ohne Probleme auch mit einer Seite voll stillen. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten ist nur ein kosmetisches Problem und gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Und das nächtliche viele Stillen bedeutet nicht, dass die Milch nicht reicht. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Wenn dein Baby also altersgemäß zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge! Lieben Gruß Biggi
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