Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

durchschlafen trotz Stillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: durchschlafen trotz Stillen?

Scarlett79

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Guten abend, Mein kleiner Schatz ist jetzt 12 Wochen alt, wird voll gestillt und wiegt jetzt 6600 g. Das Stillen klappt jetzt wirklich super. Seit 2 Wochen schläft Linus jetzt durch, was ich eigentlich toll finde. Meine Brust ist allerdings morgens sehr hart. Muss ich Linus jetzt doch wecken, um die Milchmenge nicht zu verringern? Mache mir schon Sorgen, dass die Milch zurück geht. Und dann habe ich seit ca 4 Wochen Gelenkschmerzen. D.h. wenn ich lange sitze oder morgens aufstehe kann ich mich kaum bewegen. Heute nacht hatte ich leichten Schüttelfrost, aber kein Fieber oder schmerzende Brüste. Liegt es am Stillen? Vielen Dank claudia


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Liebe claudia, ein voll ausgetragenes, gesundes und gut gedeihendes Kind kann schlafen, so lange es will. In der Regel weiß das Baby selbst am besten, was es wann braucht, gleich ob es sich dabei um Nahrung oder Schlaf handelt. Die einzige Ausnahme wäre ein schlecht zunehmendes Baby. Diese Kinder müssen unter Umständen von der Mutter geweckt und zu häufigerem Stillen angeregt werden. Genießen Sie Ihre ruhigen Nächte so lange sie andauern, es kann schnell wieder anders werden. Die Brust ist ein eher träges Organ, das sich nur langsam auf Veränderungen einstellen mag, aber es ist tatsächlich möglich, dass sie sich auf unterschiedlich lange Stillintervalle einstellt. In der ersten Zeit werden Sie wohl um das Weckerstellen/Aufwachen zum Ausstreichen nicht ganz drumherumkommen, aber langfristig werden Sie ohne auskommen können. Wie lange es dauert, bis sich das bei einer einzelnen Frau eingependelt hat, ist jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich. Sie können ein wenig unterstützend eingreifen, indem Sie die Brust immer dann, wenn sie unangenehm voll wird, gerade so weit ausstreichen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Aber nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Also zunächst schon noch Wecker stellen, um etwas Milch auszustreichen, aber die Abstände können dann immer länger ausfallen und schließlich können Sie ganz auf das Ausstreichen verzichten (und hoffentlich schläft Ihr Kind dann immer noch so lange). Es gibt tatsächlich einen selten auftretenden Zusammenhang zwischen Gelenkschmerzen und dem Stillen. Es wird angenommen, dass es sich um eine genetisch beeinflusste Autoimmunreaktion handelt, die sich bereits in der Schwangerschaft zeigen kann und nach der Geburt wieder zurückgeht. Betroffene Frauen, die ihr erstes Kind stillen, spüren diese Symptome, insbesondere an Händen und Fingern eventuell untere Extremitäten. Möglicherweise hängt das mit dem erhöhten Prolaktinspiegel zusammen. Beim Stillen weiterer Kinder, so wird berichtet, lassen die Symptome nach. Für die Mutter ist es hilfreich, sich so oft wie möglich auszuruhen, mehr im Liegen zu stillen, Hände, Arme mit Kissen während des Stillens zu stützen. Da bestimmte gymnastische Übungen regelmäßig ausgeführt lindernd wirken können, ist es empfehlenswert, dass Sie mit Ihrer Ärztin/Arzt über die Möglichkeit und über Krankengymnastik sprechen. Eventuell ist auch eine Behandlung mit (stillverträglichen) Medikamenten (so steht es in der Fachliteratur) anzuraten. LLLiebe Grüße Biggi


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