Schnuffelzicke
Liebe Still-Expertinnen, meine Tochter ist nun 27 Wochen alt. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Sie schläft abends ausschließlich an der Brust ein. Tagsüber schläft sie in der Trage, im Auto oder im Kinderwagen, da versuche ich auch es zu vermeiden, sie in den Schlaf zu stillen. Ablegen zum Schlafen ist nicht möglich. Sie hat einen sehr leichten, unruhigen Schlaf. Sie kam abends per Kaiserschnitt zur Welt, da wir einen Geburtsstillstand hatten. Am nächsten Tag musste sie mittags wg.Verdachts auf Neugeboreneninfektion in die Kinderklinik (nicht im gleichen Krankenhaus). Ich konnte wg. meines Kaiserschnitts nicht mit. Mein Mann war stundenweise bei ihr. Zwei Tage später konnte ich auch zu ihr. Am folgenden Tag konnten wir sie mit nach Hause nehmen, die Infektion hatte sich nicht bestätigt. Anfangs war es noch möglich sie zum Schlafen in die Wiege zu legen (tagsüber). Nachts hatten wir sie schon immer bei uns im Bett, sie schlief dann meist an oder auf uns. Das war wg. der Schmerzen für mich der einfachste Weg, und schön war es ja auch. Und ich war so froh, dass das Stillen trotz des Klinikaufenthalts problemlos klappte. Mit etwa 6 Wochen begann sie, sich an der Brust in den Schlaf zu nuckeln, was bis zu 3 Stunden dauern konnte. Sie schlief dann meist erstmal recht ruhig, ggfs mit weiterer Trinkpause. Gg. Morgen wurde sie oft unruhig, hatte Blähungen, meist ab ca. 4 Uhr. Dabei wurde sie aber nicht richtig wach, Dauernuckeln war noch kein Thema. Mit 13 Wochen bekam sie ihren ersten Zahn, seither sind die Nächte RICHTIG schlimm und ich habe keine einzige Nacht länger als 2 Stunden am Stück geschlafen, weil sie immer öfter die Brust nachts verlangte. Schnuller wird komplett verweigert. Mittlerweile bin ich nachts stündlich wach. Scheinbar schafft sie den Übergang der Schlafphasen gar nicht mehr ohne Brust? Es zehrt so sehr an meinen Kräften, dass ich immer wieder über das Abstillen nachdenke, wobei ich an sich das Stillen liebe. Ich habe es nun schon 1 Woche lang mit sanftem Entwöhnen versucht, aber zum einen kostet mich das dauernde Abdocken zusätzliche Kraft, zum anderen ist es mit ihren nun 6 Zähnchen teilweise sehr schmerzhaft. Es bringt auch gar nicht den erhofften Erfolg. Auch der Trick, wenn sie sucht einen Finger an ihr Kinn zu legen, führt lediglich zu Empörung bei der jungen Dame. Wenn ich sie doch mal abdocken kann, traue ich mich gar nicht mich zu bewegen, geschweige denn aufzustehen. Bei letzterem ist sie nach max. 10 Minuten wieder wach. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin traurig, weil ich glaube, selber schuld zu sein an dem Dilemma. Was kann ich tun? Ich habe eine weitere Tochter (4 Jahre), die mich ja auch braucht. Ich kann aktuell niemanden gerecht werden. Danke und beste Grüße!
Liebe Schnuffelzicke, da Dein Kind Dich so sehr braucht, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Ehe Du aber jetzt zusammenklappst, weil Du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die Dich entlastet. Das kann durchaus eine vermehrte Einbeziehung des Vaters sein, wenn es nachts nicht geht, dann eben mal am Tag, damit Du eine Möglichkeit hast, Dich auszuruhen und neue Energie zu sammeln. Auch wenn Dein Baby sich beschwert und protestiert, ist das völlig okay, denn Ihr lasst es ja nicht alleine, sondern steht ihm bei. Suche für dich eine Möglichkeit zum entspannen und abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, solltest Du dich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es bei dir in der Umgebung zum Beispiel eine Erziehungsberatungsstelle gibt. Das Wort "Erziehungsberatungsstelle" klingt für dich jetzt möglicherweise erschreckend, muss es aber nicht. Dort arbeiten Fachleute der unterschiedlichsten Disziplinen, die mit dir zusammen nach einem Weg suchen können, wie Du ganz individuell auf dein Kind eingehen kannst und wie ihr euer Zusammenleben möglichst gut gestalten könnt. Ich wünsche Dir, dass es Dir ganz bald besser geht! Lieben Gruß Biggi
Schnuffelzicke
Hallo Biggi, vielen Dank für die rasche Antwort. Ein High Need Baby könnte sie tatsächlich sein. "Erziehungsberatungsstelle" klingt zugegebenermaßen wirklich sehr abschreckend. Da hätte ich spontan erst recht das Gefühl als Mutter zu versagen, wenn ich das in Anspruch nehmen müsste. Habe davon aber noch nie gehört und informiere mich darüber. Ich muss wohl Geduld haben und weiter nach Lösungen suchen. Danke und viele Grüße
Liebe Schnuffelzicke, nein, Du versagst ganz und gar nicht und es zeigt Stärke, wenn Du Dir Hilfe holst. Ich wünsche Dir sehr, dass es bald leichter wird! Ganz ganz liebe Grüße und eine gute Nacht! Biggi
Schnuffelzicke
Hallo Biggi, danke für die freundlichen Worte. Eine Frage habe ich noch: Die Kleine wird abends ja in den Schlaf gestillt. Sie ist dann immer unfassbar unruhig und zappelig. Die Hände krabbeln rum, sie reibt sich die Augen, dreht sich weg und wieder ran, schmeißt die Beinchen hoch. Ein unglaubliches Theater, das teilweise sehr unangenehm ist. Was kann ich tun? Es scheint unabhängig davon zu sein, ob der Tag aufregend oder ruhig gestaltet wird. Und wie könnte ich ein Abstillen bei so einer Brustfanatikerin angehen? Das löst zwar vermutlich das Nuckelproblem nicht, und Schnuller wird verweigert,aber lange kann das nicht mehr mitmachen. Resignierte Grüße
Liebe Schnuffelzicke, hast Du schon einmal versucht, Dein Baby zu bündeln? Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Oft reicht das schon aus, um ein Baby ruhiger werden zu lassen. Wenn Du abstille möchtest, braucht Dein Kind noch eine Flasche. Mit viel Geduld wird Dein Baby diese auch annehmen und Du kannst pro Woche eine Stillmahlzeit ersetzen. Lieben Gruß Biggi
Schnuffelzicke
Liebe Biggi, erstmal vielen Dank für deine tolle Arbeit und dein Engagement!! Ich schon wieder... Ich möchte so wirklich nicht weitermachen. Ich habe eben versucht sie ohne Brust einschlafen zu lassen. Natürlich hat sie gebrüllt wie am Spieß und ich habe nachgegeben. Mir fehlt es da wohl an Konsequenz... Meine Hebamme meinte kürzlich, ich habe keine andere Chance als sie nachts konsequent nicht an die Brust zu lassen. Eine andere Meinung ist, dass wir das abendliche Stillen und Schlafenlegen trennen sollten, so dass der Papa sie ins Bett bringt. Wie erfolgversprechend sind diese Varianten? Ich werde abends ab 19 Uhr total hektisch, weil ich weiß, dass ich spätestens um 20 Uhr im Bett liegen muss und dann keine Chance mehr habe aufzustehen. Es stresst mich immer mehr. Viele Grüße
Schnuffelzicke
Liebe Biggi, erstmal vielen Dank für deine tolle Arbeit und dein Engagement!! Ich schon wieder... Ich möchte so wirklich nicht weitermachen. Ich habe eben versucht sie ohne Brust einschlafen zu lassen. Natürlich hat sie gebrüllt wie am Spieß und ich habe nachgegeben. Mir fehlt es da wohl an Konsequenz... Meine Hebamme meinte kürzlich, ich habe keine andere Chance als sie nachts konsequent nicht an die Brust zu lassen. Eine andere Meinung ist, dass wir das abendliche Stillen und Schlafenlegen trennen sollten, so dass der Papa sie ins Bett bringt. Wie erfolgversprechend sind diese Varianten? Ich werde abends ab 19 Uhr total hektisch, weil ich weiß, dass ich spätestens um 20 Uhr im Bett liegen muss und dann keine Chance mehr habe aufzustehen. Es stresst mich immer mehr. Viele Grüße
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