verena.85
Hallo, Mein kleiner ist jetzt 3 Monate alt und ich stille ihn voll. Das hat bisher zwar auch nicht immer reibungslos geklappt aber irgendwie haben wir es hinbekommen. Seit ein paar Tagen hat er eine neue Angewohnheit die für mich nicht gerade schön ist. Während des trinkens dreht er seinen Kopf in alle möglichen Richtungen als wolle er nun ja nichts verpassen. Er lässt dabei die Brustwarze nicht los, heisst also dass er dolle daran zieht und das hat bei mir mittlerweile zu wunden schmerzhaften Brustwarzen geführt. Beim Anlegen hab ich schon so schlimme Schmerzen dass ich mir immer wieder überlege mit dem Stillen aufzuhören obwohl ich das richtig schade fände. Ich habe mich beim stillen bereits in eine stille langweilige Ecke gesetzt doch irgendwie bringt es nichts. Hätten Sie vielleicht noch Tipps wie ich ihn dazu kriege wieder damit aufzuhören? Vielen Dank im voraus Viele Grüsse, Verena
Liebe Verena, zerren und beißen kann verschiedene Ursachen haben. Hat Ihr Sohn in der letzten Zeit einen Schnuller oder eine Flasche bekommen? Wenn ja, kann dies dazu geführt haben, dass er nicht mehr weiß, wie er korrekt an der Brust trinken soll. Dieses Verhalten heißt Saugverwirrung und ist leider nicht gerade selten, vor allem nicht bei jungen Säuglingen. Falls Sie künstliche Sauger verwenden, lassen Sie diese bitte weg und lassen Sie Ihren Sohn ausschließlich an der Brust saugen. Kann es sein, dass Ihr Sohn eine Soorinfektion hat? Soor ist für die Kinder im Mund oft unangenehm und das Trinken an der Brust ist ihnen dann ebenfalls unangenehm, so dass sie beißen, auf der Brust herumkauen, immer wieder los lassen usw. Lassen Sie deshalb vorsichtshalber Ihr Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen, nicht dass es eine medizinische Ursache gibt und wir hier nach Lösungsmöglichkeiten suchen, die nicht wirklich helfen können. Ist Ihr Sohn gerade in einer „Entdeckerphase"? Manche Babys sind bereits so früh extrem an ihrer Umwelt interessiert und haben einfach keine Zeit ordentlich an der Brust zu trinken. Sie könnten ja etwas verpassen von dieser interessanten Welt. Hier hilft es, sich zum Stillen in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen, so dass es wenig gibt, was das Kind ablenken könnte. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Dazu wickeln Sie das Kind gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Baby auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Zu wenig Milch könnte dazu führen, dass das Kind an der Brust unruhig ist, doch das können Sie einfach feststellen, indem Sie Ihr Baby in Hinblick auf die folgenden Punkte anschauen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Sollten diese Punkte wider erwarten nicht erfüllt sein, besteht Handlungsbedarf, um Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Babys anzupassen. Ganz allgemein kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden und in einem direkten Gespräch mit einer Kollegin, die verschiedenen Möglichkeiten, warum Ihr Kind sich an der Brust so unruhig verhält durchzusprechen. Im direkten Kontakt lässt sich sehr viel einfacher eine Lösung finden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
verena.85
Hallo Biggi Vielen lieben Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort! Mein kleiner ist sowohl in einer Entdeckungsphase als auch ab und zu einer Flasche mit abgepumpter Milch ausgesetzt. Leider lässt sich das nicht vermeiden da ich seit 3 Wochen wieder arbeiten gehe und jemand anders sich um ihn kümmern und ihn füttern muss. Es hat einige Zeit gedauert bis er die Flasche als alternative Nahrungsquelle erkannt hat. Ich war richtig froh als es endlich geklappt hat da ich mir schom Sorgen gemacht hab wie es wohl weitergehen soll wenn ich wieder zurück an die Arbeit gehe. Er hat dieses komische Kopfverdrehen nicht von Anfang an gemacht. Seit 3 Wochen bekommt er ab und zu die Flasche, während das um sich gucken während des Trinkens seit ca. 5 Tagen ist. Sollte man bei einer Soorinfektion im Mund irgend etwas erkennen können? Da sieht nämlich alles ganz normal aus. Nächste Woche steht der Termin zur U4 beim Kinderarzt. Ich werde ihn mal danach fragen auf jeden Fall. Zu wenig milch hab ich nicht, ich pumpe zwischen den Mahlzeiten hin und wieder mal Milch ab da ich dem babysitter etwas hinterlassen muss wenn ich nicht Zuhause bin. Hab eher zu viel als zu wenig. Möglicherweise ist es seine Neugier, so wie Sie sie beschreiben. Ich werde den Stillort nochmal etwas abdunkeln und schauen ob es damit besser klappt. Ich hoffe es so sehr, meine Brustwarzen brauchen dringend eine Pause, könnte beim Stillen nur noch heulen im Moment. Geht diese Phase in der Regel auch wieder vorbei? Wenn es mit Ihren Tipps nicht klappen sollte fänd ich es ganz gut wenn Ihre Kollegin vor Ort vielleicht nochmal schauen kann. Supernett, wenn Sie mir sagen könnten an wen ich mich da wenden kann. Vielen lieben Dank nochmal für Alles! Liebe Grüsse, Verena 41844 Wegberg
Liebe Verena, ich würde auf alle Fälle die Flaschen und Schnuller weglassen und eine alternative Füterungsmethode wählen. Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung.. Ihr Baby wird ein paar Anläufe brauchen (und Sie auch) bis es den Dreh raus hat, wie es die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
verena.85
Hallo Biggi! Ich habe mir gerade das Video angesehen. Das sieht ja lustig aus! Aber wenns genau so einfach ist wie die Flaschenfütterung werden wir es mal versuchen. Alles nur damit der kleine Mann aufhört an mir rumzuzerren :) Vielen lieben Dank für Ihre Bemühungen Einen schönen Abend noch! Liebe Grüsse, Verena
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