Hami2021
Liebe Frau Welter, ich wende mich mit mehreren Fragen an Sie: Mein Baby (12. Woche) wirft seit 1-2 Wochen immer den Kopf hin und her. Insbesondere abends, wenn man es zum Einschlafen versucht hinzulegen, es - wenn sie überdreht ist - in die Trage packt oder auch beim Stillen. Sie will definitiv trinken, schiebt dann aber immer ihr Kopf runter / hoch und dockt dann immer neu an, trinkt kurz und von neuem...Da ich mit Stillhütchen stille, muss ich das ständig neu positionieren (ohne stillhütchen erkennt sie die Brustwarze nicht). Das Problem habe ich hauptsächlich abends, tagsüber eigentlich nie. Manchmal fängt sie dann auch an zu schreien und man muss abbrechen und sie tragen... warum könnte sie das machen? Sie ist ein Spuckkind und aktuell sehr zart (Geburt 2.1.), nun habe ich neuerdings Sorge dass sie zu dünn ist. Sie wiegt heute 5030g und hat in der letzten Woche 90g zugenommen (Geburtsgewicht 3600). Wir stillen voll nach Bedarf und sie meldet sich häufig und regelmäßig, aber evtl hören wir immer schon auf bevor sie satt ist, weil sie häufig an aufsteigender Milch/Spucke / Bäuerchen leidet und wir "abbrechen " müssen. Sie leidet dann kurz etwas und dann ist wieder gut und dann lass ich sie erstmal aufrecht und lege sie nicht erneut an. Wann sollte ich wegen Gewichtsbedenken in diesem Zusammenhang zum Arzt? Weiterhin ist es nachts so dass sie beim Stillen einschläft, im ersten Teil der Nacht kann ich sie ablegen und später nicht mehr. Ich versuche sie vor dem Ablegen immer aufrechter zu nehmen und Bäuerchen zu machen , was wenn sie schläft dann meistens nicht kommt. Lege ich sie ab, ist sie aber nach kurzer Zeit wieder wach, weil sie spucken muss/röchelt. Bis dato habe ich als Abhilfe nur gefunden dass sie dann auf meinem Bauch problemlos weiterschläft - und ich so natürlich wenigstens auch zu Schlaf - wenn auch keinen guten - komme. Würde ich sie richtig wecken zum Bäuerchen, könnte ich sie danach auch nicht ablegen, nur wenn sie schläfrig ist, ansonsten fängt sie erst an wie wild zu zappeln und dann zu schreien und man muss die sich wieder hoch nehmen. Wie geht man mit Spuckkindern nachts am besten um? Sie trinkt zwischen 20 und 7 Uhr morgens ca. 4-5 mal, derzeit wieder einmal häufiger. Nachts tragen wir noch eine Spreizhose, tagsüber seit einer Woche nicht mehr. Und noch eine weitere Frage: Wenn sie morgens aufwacht/ihr Darm in Gang kommt heult oder fast schon schreit sie immer. Morgens kommt immer Stuhlgang (täglich in der Regel 3 mal) und da kämpft sie richtig und leidet. Nachmittags leidet sie nicht unter ihrem Stuhlgang , nur morgens. Wenn es geschafft ist, ist sie auch wieder fröhlich. Warum? Was kann ich zur Abhilfe machen? Zäpfchen, Bauchmassage mit Öl , sab Simplex haben wir in den ersten Wochen viel gemacht , da sie starke Koliken hatte, das sich aber bis auf morgens reguliert und ich frage mich was ich tun kann wenn sie also direkt dabei ist zu drücken (da lege ich sie ja dann nicht mehr auf den Wickeltisch und mache ein Zäpfchen rein?!). Ich bedanke mich für Ihre Zeit. Grüße Hami
Liebe Hami, leider muss ich Dir sagen, dass bei mir die Alarmglocken schrillen, wenn ein Baby in diesem Alter nicht ausreichend zunimmt. In Absprache mit der Kinderärztin/arzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und Du mit geeigneten Maßnahmen Deine Milchproduktion ankurbeln kannst. Aus der Distanz kann ich Dir jetzt keinesfalls sagen, was in Deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du Dich mit einer Stillberaterin in Deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit der Kinderärztin/arzt, ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du Dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse Deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte Dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst Dich mit Deinem Baby ins Bett und kümmerst Dich ausschließlich um Dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte Dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass Dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Außerdem solltest Du unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die Dich und Dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass Dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass Dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann Dich nicht sehen. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in Deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich würde Dir zusätzlich noch empfehlen, Deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass Du Milch ausstreichst oder abpumpst, die Du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst Du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst Du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die Du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und Deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird Dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Probier es mal aus! Liebe Grüße Biggi
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