Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

baby will nachts ständig trinken

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: baby will nachts ständig trinken

eunice

Beitrag melden

liebe stillberaterinnen! mein sohn ist 8 monate alt, ich habe ihn 6 monate nach bedarf voll gestillt und dann mit beikost angefangen. er isst tagsüber recht brav und sitzt immer neugierig am tisch :) mit seinen 8 monaten wiegt er 9 kg. am abend wird er vor dem zu bett gehen kurz gestillt und schläft dann ein. es dauert aber nie recht lange und er wacht (so nach 2 h) wieder auf und will wieder gestillt werden. den schnuller nimmt er dann auch nicht mehr, er beruhigt sich nur während dem saugen. das zieht sich dann durch die ganze nacht, er wacht meistens im 2 stunden rhythmus auf. er weint dann und weint, lässt sich nicht trösten! dass es an mangelndem körperkontakt und geborgenheit liegen könnte, kann ich mir nicht vorstellen, denn er wurde vom ersten tag an sehr viel im tragetuch getragen und tagsüber liebkost und verwöhnt. er ist eigentlich ein recht selbstständiges, fröhliches und witziges kerlchen. wie kann ich ihn die brust nun nachtsüber abgewöhnen? DANKE für ihre hilfe!!!!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe eunice, es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Kind an der Brust Sicherheit und Nähe empfindet und deshalb darauf besteht. Die Phase WIRD vorbei gehen, das kann ich versprechen, aber ich weiß nicht, wie lange es dauern wird. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. Damit kannst du deinem Mann vielleicht nahebringen, warum Schreienlassen NICHT der richtige Ansatz ist... http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi


eunice

Beitrag melden

ach ja: flasche mag der kleine wicht keine und somit auch keine folgemilch!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo. Meine Tochter ist 11 Monate und isst sehr gut. Daher trinkt sie mittlerweile nur noch abends vorm einschlafen eine Seite und wenn sie in der Nacht ein mal aufwacht die andere Seite der Brust (Wenn sie nachts durchschäft trinkt sie die Seite morgens wenn sie aufgewacht. Jetzt bin ich nächstes Wochenende einen Abend nicht da. Muss ich d ...

Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 12 Wochen alt und ein eher schlankes Kind, so wie sein älterer Bruder (3Jahre) und ich als ich ein Baby war. mit meinem älteren Sohn musste ich, als er 3 Monate war, wöchentlich zum Kontrollwiegen. Der jüngere ist bisher bei den U-Untersuchungen bzgl. Gewicht noch nicht auffällig gewesen. Ich stille meinen ...

Liebe Biggy, mein Sohn 13 Monate alt wird noch voll gestillt, da er nur sehr geringe Mengen isst. In der vorletzten Nacht hat er plötzlich nur noch einmal trinken wollen (vorher alle 2h), ist aber oft aufgewacht und hat geweint. Tagsüber hat er wieder normal getrunken. Diese Nacht hat er nun gar nicht getrunken und wieder fast jede Stunde gewei ...

Hallo Biggi,  Meine kleine ist heute 7 Wochen alt. Unsere Stillmahlzeiten dauern oft sehr lange, sie trinkt teilweise 45 Minuten an einer Seite bis sie zufrieden einschläft. Ich dachte, dass es mit der Zeit besser werden würde, aber heute ist es wieder extrem.  Ich hatte auch schon meine Hebamme darauf angesprochen und sie meinte, solange si ...

Hallo Biggi, hier meldet sich eine verzweifelte Mama. Mein Baby ist jetzt 9 Monate alt und ist auf dem besten Weg, sich selbst abzustillen…  Mit 6 Monaten haben wir mit Beikost angefangen, er wollte es soooo gerne! Brei mochte er nicht, daher haben wir Baby Led Weaning gemacht. Von Anfang an hat er Essen geliebt. Mittlerweile isst er 2 sehr ...

Guten Abend, Mein Sohn ist aktuell 14 Tage alt und kam per Notsectio zur Welt, somit fehlte uns leider auch das erste Bonding und auch in den zwei Tagen darauf musste er auf der Intensivstation bleiben. Er kam mit 2.670 g und 53 cm zur Welt, also schmal, nimmt aber seitdem gut zu - wir sind heute bei 2.830 g.    Seit etwa 3 Tagen habe ich ...

Hallo Biggi, mein Baby ist mittlerweile 6 Monate alt und lt. Kinderarzt aktuell leider auf dem Besten Weg zum Untergewicht. Nach der Geburt hat sie eigentlich immer toll zugenommen. Nun schläft meine kleine an der Brust immer ein, sie trinkt meistens so bis 10 Minuten und dann schläft sie ein.  Ich wechsle die Brust meistens ab. Manchmal ...

Liebe Biggi, Mein kleines Glück ist jetzt 16 Wochen alt und schon seit Beginn des stillens haben wir das Problem das ich zu viel Milch habe. Dies äußert sich vorallem daran dass meine Tochter beim stillen ständig an der Brust zieht und nach dem Milchspendereflex hörbar kaum nachkommt mit dem schlucken. Meist dauert unsere Stillzeit nur 5 Min ...

Hallo Frau Welter, unsere 9 Wochen alte Tochter wird aktuell voll gestillt. Seit ein paar Wochen haben wir aber immer das Problem, dass sie es scheinbar nicht schafft, sich an der Brust satt zu trinken. Sie trinkt ca. 15 Minuten wirklich schön an der Brust. Ich lasse sie auch öfter aufstoßen. Aber irgendwann fängt sie an zu schreien und läss ...

Liebe Biggi, bevor ich meine Frage stelle, möchte ich dir von ganzem Herzen danken. Ich habe dir vor einigen Monaten eine sehr verzweifelte Nachricht geschrieben. Ich hatte begonnen, ein Psychopharmakon zu nehmen und mir wurde vom Arzt gesagt, ich müsse abstillen. Zu dem Zeitpunkt war meine Tochter 10 Monate alt und weder meine Tochter noch ich ...