Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby verweigert abgepumpte Milch und will nur Brust

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby verweigert abgepumpte Milch und will nur Brust

Mama-2013

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Liebe Biggi und liebe Kristina, unsere kleine Maus wird am 15.12. 8 Monate. Im Januar werde ich wieder arbeiten gehen (Elternzeit endet) und mein Mann ist dann einige Monate zu Hause (jetzt im Dezember sind wir beide zu Hause). Nun versuchen wir unsere Kleine morgens von der Brust zur Flasche (abgepumpte Muttermilch) zu bringen - aber nichts klappt. Wir sind schon ganz verzweifelt - weder Calma-Sauger, noch (Tee-)Sauger, noch Trinklernbecher (obwohl sie daraus Wasser trinkt) oder per Löffel... sie will einfach nicht trinken und weint :-( Da sie ein Frühchen war hat sie anfangs nur aus der Flasche getrunken und wir haben einige Wochen gebraucht, ehe sie von der Brust getrunken hat - allerdings trinkt sie seither immer nur so ein paar Minuten (meist ca. 3-5 Min.; wahrscheinlich bis sich ein leichtes Sättigungsgefühl einstellt) und dafür trinkt sie aber öfter (hatten damals schon mit der Hebamme gesprochen, die sagte uns aber, dass dies so iO ist und hatten hierzu vor einer kleinen Weile auch schonmal mit dem Kinderarzt gesprochen und der sagte uns auch, dass es oK ist). Hier mal ein kleiner Plan, wie sie so ungefähr isst/trinkt: (MuMi = Stillen) ca. 06:45 Uhr - MuMi ca. 08:00 Uhr - MuMi ca. 08:45 Uhr - MuMi ca. 11:30 Uhr - GKF-Brei (gerade mal ca. 70 g) und bis zu 1 Std. danach nochmal MuMi ca. 15:15 Uhr - GOB (wird gerade eingeführt - daher nur ein bisschen) und MuMi ca. 17:30 Uhr - Milchbrei (derzeit nur Instantmilchbrei Grieß mit Apfelmus, da sie nur diesen ist - allerdings isst sie hiervon auch nur ca. 70-110 g) und MuMi ca. 18:45 Uhr - MuMi ca. 00:45 Uhr - MuMi (ab und an ca. 04:00 Uhr nochmal MuMi) Zu den Breimahlzeiten bieten wir ihr auch Wasser an - hier trinkt sie aus ihrem Trinklernbecher ganz unterschiedliche Mengen (zwischen 10 g und 50 g je Mahlzeit - täglich sind es dann so ca. 40-80 g Wasser). Zwischendurch bekommt sie auch mal gequetschte Banane und Hirsekringel (von Hipp). Die Stillmahlzeiten, die im Zeitraum von 07:15 Uhr - 15:00 Uhr liegen, müssen nun mit Fläschchen ersetzt werden (2 x frühs und 1 x mittags) - aber unsere Kleine spielt da leider nicht mit. Sie ist halt ein kleiner Dickkopf ;-) Wir sind nun schon dabei, ihr frühs zusätzlich einen Milchbrei (Grießbrei - weil sie diesen ja relativ gerne isst) anzubieten, damit sie überhaupt etwas isst (hierzu hatte ich bereits schon mit Birgit Neumann Kontakt). Zusätzlich bekommt sie aber immernoch die Brust. Hättet ihr noch einen Tipp für uns? Wir sind für jeden Rat dankbar! Vielen Dank im Voraus!!!


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Liebe Mama-2013, ich würde zunächst schon versuchen, noch die Flasche schmackhaft zu machen. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Du könntest anfangs Pre-Milch verwenden, evtl. auch verschiedene Sorten probieren oder Du nimmst abgepumpte Muttermilch und mischst diese mit der Pre-Milch . Die Menge verringerst Du dann immer weiter, bis dein Baby die Säuglingsmilch akzeptiert. Wichtig ist, dass Du wirklich geduldig bleibst. LLLiebe Grüße, Biggi


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