Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby dockt ständig an und ab

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby dockt ständig an und ab

User-1721826469

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Liebe Biggi,  Mein Sohn ist mittlerweile 5 Wochen alt und Stillen war leider noch nie besonders einfach bei uns. Seit dem Milcheinschuss klappt es eigentlich nur gut mit Stillhütchen. Mit Stillhütchen haben wir keine Probleme, es ist angenehm und entspannt, also alles supi (er nimmt gut zu, ist entspannt, schläft gut etc.).  Natürlich möchte ich aber auch gerne ohne Stillhütchen stillen. Die ersten drei Tage hat das zumindest rechts noch ganz gut geklappt, seitdem aber nicht mehr. Anfangs war es mit viel schreien verbunden, dann hat er die Brustwarzen gar nicht mehr angesaugt. In der Zwischenzeit haben wir das Zungenband kürzen lassen. Seitdem klappt es mit dem Stillen theoretisch einigermaßen. Es ist aber sehr mühsam und ich stille meist nur ein paar Minuten ohne, um dann auf das Stillhütchen umzuschwenken. Das Problem ist, dass er immer nur kurz saugt, dann wieder abdockt, und wieder andockt. Und das die ganze Zeit. Saugen tut er jeweils nur für einige Sekunden (max. 30, eher weniger). Es ist einfach sehr unentspannt für mich. Er selbst beschwert sich nicht. Er weint nicht oder so. Er trinkt auch gut. Da er sich auch manchmal verschluckt und die Milch beim abdocken ausläuft, könnte ich mir vorstellen, dass die Milch zu schnell und viel fließt und er die Barriere des Stillhütchen braucht. Er schmatzt und schnalzt auch beim trinken. Der Milchspendereflex braucht nach dem ansaugen immer nur ein paar Sekunden. Es ist insgesamt sehr unruhig. Mit Stillhütchen trinkt er 10-15min an einer Brust und schläft zufrieden ein. Das reicht ihm dann zwei bis drei, in der Nacht 4 Stunden. Gibt es noch andere Gründe für sein Verhalten außer zu starker Milchspendereflex (nach der Geburt wurde er immer sichtbar geflutet. Da hat er sich sogar mit Hütchen immer verschluckt)? Kann er das lernen, damit umzugehen? Ich würde ungern meine Milchmenge reduzieren etc. und am Ende liegt das Problem wo anders. Am liebsten wäre mir zu wissen, dass er mit ein paar Monaten den Umgang damit gelernt haben wird, wenn ich es jetzt einfach immer weiter versuche. Es ist auch schon besser geworden. 2 Tage habe ich einmal ohne Stillhütchen gestillt,  ich war danach aber völlig fertig. Vielen lieben Dank. 


Biggi Welter

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Liebe Ellianna, es kann gut sein, dass dein Baby mit dem starken Milchspendereflex nicht zurecht kommt, deshalb würde ich die Hütchen ganz langsam entwöhnen! Versuche zunächst einmal, die Stillhütchen vor dem Stillen umzustülpen und schneide einen dünnen Streifen aus der Mitte heraus. Das machst du so lange, bis nichts mehr übrig ist, allerdings nur, wenn die Hütchen NICHT aus Silikon sind (weil da scharfe Kanten beim Schneiden entstehen!). Verwende eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge. Du kannst das Stillhütchen auch schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt. Einige Frauen stopfen die Stillhütchen mit Stoff aus. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen. Hab Geduld, es kann einige Zeit dauern, bis es klappt! Lieben Gruß Biggi    


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