Mitglied inaktiv
Hallo! Habe ohne schlechtes Gewissen (da ja im Beipackzettel nichts negatives steht) in der Stillzeit 2x in 8 Wochen eine Aspirin genommen, wegen starken Kopfschmerzen. Jetzt habe ich aber gelesen, dass Aspirin nicht gut fürs Baby wären. Ihre Meinung/Erfahrung? Meine Tochter ist 11 Monate und wird 1x mittags, 1x abends und ca. 3-4 nachts gestillt. Die Tabletten habe ich jeweils nach dem Stillen am Abend genommen. Gibt es ein Schmerzmittel, dass ich unbedenklich nehmen kann, wenn ich arge Schmerzen habe? Vielen Dank im Vorraus. scjj
? Liebe Scjj, im Beispackzettel von Aspirin steht durchaus drin, dass es in der Stillzeit nicht genommen werden sollte, ebenso wie es nicht für Kinder empfohlen wird. Ich kann Ihnen überer die Verwendung von Aspirin in der Stillzeit aus Schaefer, Spielmann, „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“, 6. Auflage, zitieren: „Acetylsalicylsäure Erfahrungen. Die Halbwertszeit von Salicylaten (z.B. ASS ratiopharm®, Aspirin®) in der Muttermilch ist mit über 7 Stunden deutlich länger als im Plasma. Die höchsten Werte werden nach knapp 3 Stunden erreicht. Nach einer Einzeldosis von 500 mg Acetylsalicylsäure wurden in der Milch maximal 7.8 mg/l gemessen, nach 1000 mg 21 mg/l und nach 1500 mg 48 mg/l (Jamali 1981). Ein Säugling erhält, wenn diese Höchst werte zugrundegelegt werden, bei einer Stillmahlzeit zwischen 0,2 und 1,4 mg Acetylsalicylsäure pro kg Körpergewicht. Dies entspricht 2 14 % einer antipyretischen Säuglingsdosis von 10 mg/kg. Zur antiphlogistischen Langzeittherapie mit Tagesdosen bis zu 5 g gibt es nur wenige Erfahrungen. In einem Fall fand sich trotz Zufütterns eine fast therapeutische Konzentration von 65 mg/l im Säuglingsplas ma (Unsworth 1987). Der 16 Tage alte Säugling einer anderen Mutter, die zur antiphlogistischen Therapie 4 g Acetylsalicylsäure pro Tag er hielt, zeigte toxische Symptome bei einer Salicylatkonzentration von 240 mg/l im Plasma (Clark 1981). Andere Kasuistiken beschreiben je doch keine toxischen Effekte. Gerinnungsstörungen oder ein Reye Syndrom sind unter analgetischer Dosierung via Muttermilch nicht zu erwarten (Hurwitz 1985). Empfehlung für die Praxis: Die gelegentliche Einnahme von Acetylsalicylsäure als Schmerzmittel bis 1,5 g/Tag erscheint vertretbar. Paracetamol ist jedoch Mittel der ersten Wahl. Die regelmäßige Einnahme vor allem in antiphlogistischer (antirheu matischer) Dosis ist nicht akzeptabel. Hier ist Ibuprofen vorzuziehen. Unproble matisch ist die „Low dose" Behandlung mit 100 300 mg/Tag zur Thrombozytenaggregationshemmung. Eine äußerliche, kurzdauernde Anwendung von Salicylaten ist unbedenklich.“ LLLiebe Grüße Biggi Welter
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