Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Amoxicillin in der Stillzeit?!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Amoxicillin in der Stillzeit?!

maxinchen

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Hi liebe Biggi und liebe Christina, leider muss ich aufgrund einer Lungenentzündung Amoxicillin einnehmen,meine Ärztin meint,es sei ok und würd nicht schaden,allerdings sagte sie,das es in die MuMi übergeht. Jetzt bin ich schon etwas verunsichert,da auch in der Packungsbeilage sowas drin steht und man ggfl. abstillen soll. Nur vom abstillen sind wir noch sehr weit entfernt,das würde sie jetzt nicht akzeptieren und ich habe nicht die Kraft das jetzt auch durchzuziehen. Leider ist ein anderer Weg unumgänglich und ich muss das AB nehmen. Bei embryotox steht zwar auch das verträglich sei,aber weil meine Maus selber momentan krank ist und Medikamente einnehmen muss,sowie auch immer Magen-Darm-Probleme hat,bin ich einfach sehr vorsichtig und möchte sie auf keinen fall unnötig gefährden. Also lieber doch abstillen irgendwie oder das AB einnehmen und hoffen das es gut geht??? Danke und lg Maxinchen mit Mausi 13 Monate


Biggi Welter

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Liebe Maxinchen, keine Sorge, Du musst nicht abstillen!!! Dass eine Substanz in die Muttermilch übergeht ist nicht automatisch gleichbedeutend mit einer Schädigung des Kindes und in vielen Fällen wird überbewertet, was der Übertritt eines Medikamentes in die Muttermilch bedeutet und unterbewertet, was eine Stillpause oder gar das Abstillen bedeutet. Amoxicillin ist ein seit langem eingeführter Wirkstoff aus der Gruppe der Penicilline. Penicilline sind seit langem bewährte Antibiotika für die Stillzeit. Ich zitiere hierzu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006: "Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993)." Ab ins Bett mit dir, lass dich verwöhnen und stille dein Baby ohne Angst! Alles Gute! Biggi


maxinchen

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das ist sehr beruhigend zu wissen :))) Gvlg


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