Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen, wenn Kind noch ständig an die Brust will

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen, wenn Kind noch ständig an die Brust will

Bettinchen24

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 18 Monate und möchte dauernd an die Brust. Tagsüber will er momentan ca 4/5 mal gestillt werden und nachts kommt er auch zw. 5 und 10 mal je nachdem. Mittlerweile bin ich echt am Ende und so gern ich ihn gestillt habe, denke ich jetzt muss Schluss sein. Allerdings weiß ich nicht wie, wenn ich ihm die Brust verweigere, dann ist er die ganze Zeit quengelig und schreit immer "Bu". Jetzt hab ich mich gefragt, ob es nicht etwas gibt das man an die Brust schmieren kann( so wie wenn Kinder Fingernägel kauen, da gibt es doch auch was), damit er nicht mehr an die Brust möchte. Gibt s da was? Ich weiß das ist echt fies, aber anders geht s nicht. Vielen Dank für die Anwort.


Biggi Welter

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Liebe Bettinchen24, die immer wieder vorgeschlagene „Curry Methode" (auch Senf- oder eben Schwedenbitter Methode genannt) kann einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stellen Sie sich vor, Ihr kleiner Sohn kommt vertrauensvoll zu Ihnen, um an der Brust zu trinken und muss dann erfahren, dass die Brust abscheulich schmeckt. Können Sie sich den Schreck und Schock vorstellen? Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis. Wenn Sie jetzt für sich beschlossen haben, dass Sie Ihren Sohn abstillen wollen, so kann ich Ihnen nur davon abraten es auf durch „kalten Entzug" zu tun (z.B. ein Wochenende verreisen). Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass Ihr Sohn nach einem Wochenende oder einer Woche, die Sie verschwunden waren nicht doch weiter an die Brust will. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum Einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre „punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Liebe Grüße Biggi


LeticiaMTT

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Hallo Bettinchen, Ich stehe vor exakt dem selben Problem mit meinem 18 Monate alten Sohn. Er will tagsüber gestillt werden und nachts auch 10x. Normales Essen findet er superdoof - kein Mittag, kein Abendbrei - mal ein joghurt mit Früchten oder einen Keks-aber richtig essen will er einfach nicht. Habe es auf die harte Tour versucht und ihm die Brust nicht mehr gegeben, aber er hat immer noch nichts gegessen. Lasse mittlerweile sogar seine Blutwerte überprüfen, damit er nicht mangelernährt ist. So entwickelt er sich prächtig und ihm geht es damit anscheinend auch super! Aber mittlerweile trinkt er auch recht rabiat, was zu ständig wunden Brustwarzen führt und ich kann nie richtig schlafen, da man jede halbe Stunde geweckt wird (kann für ihn ja auch nicht toll sein). Hatte vor 5 Monaten eine späte FG und danach auch das ganz dringende Bedürfnis jemanden zum stillen zu haben... Aber mittlerweile bin ich genervt! Mein Erster hat sich übrigens mit 12 Monaten ganz allein abgestillt - total unkompliziert! Und jetzt so einen Milchbar-Fanatiker! Und das man immer noch auf keinen Geburtstag kann und der Papa sich mal über Nacht kümmern muss ist auch doof - der liegt mittlerweile nachts entspannt auf der Couch, während ich ständig den gleichen Kampf kämpfe...


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