Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen und Ende Einschlafstillen trotz starken Weinens (13 Monate)?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen und Ende Einschlafstillen trotz starken Weinens (13 Monate)?

Hoffnungsvoll17

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Liebe Biggi, ich möchte meine Tochter (13 Monate) gerne abstillen, da ich wieder schwanger bin (7. Monat) und ich das Stillen seit einiger Zeit als sehr unangenehm empfinde und kaum noch aushalten kann. Ich stille sie momentan nur noch zum Einschlafen und manchmal in der Nacht. Vor ca. 2 Wochen habe ich damit begonnen, sie am Abend im Bett wie gewohnt zu stillen, sie dann noch wach abzudocken und zu versuchen, sie ohne Stillen zu beruhigen und zum Einschlafen zu bringen. Sobald das klappt, wollte ich das Gleiche mit den Schläfchen untertags machen. Sie hat von Anfang an sehr dagegen protestiert. Es hat teilweise 1 Stunde gedauert, bis sie dann eingeschlafen ist. In der Zeit habe ich gesungen, sie gestreichelt, ihr gut zugeredet, etc. Zum Teil waren auch längere Phasen dabei, in denen sie sehr geweint und geschrien hat. Auch da war ich für sie da, aber da sie war für mich nicht immer gut zugänglich und hat sich weggedreht, wollte nicht von mir berührt oder beruhigt werden bzw. auch sehr stark nach der Brust gesucht. Jetzt, nach ca. 2 Wochen, weint sie immer noch sehr, wenn ich sie abdocke und sie merkt, sie muss jetzt ohne Stillen einschlafen. In der Nacht wacht sie manchmal bitterlich weinend auf und lässt sich auch kaum beruhigen, außer ich stille sie doch wieder. Manchmal ist es allerdings auch so, dass ich ihr dann in der Nacht die Brust anbiete und sie sie gar nicht mehr will, sondern einfach nur schreien und weinen möchte; manchmal will sie aber schon noch gestillt werden. Ich finde, dass sie trotzdem besser schläft, weil sie sonst immer sehr, sehr oft aufgewacht ist und gestillt werden wollte. Jetzt meine eigentliche Frage: Mache ich das alles richtig? Ist ihr Weinen zu viel? Obwohl ich immer bei ihr bin, halte ich das nur schwer aus, da es manchmal schon sehr verzweifelt klingt. Ich möchte sie damit nicht zu sehr belasten oder gar traumatisieren. Sie war immer schon ein sehr, sehr sensibles Kind. Im schlimmsten Fall würde ich weiterhin versuchen, das Stillen durchzuziehen und sie eben immer wieder dann abdocken, wenn ich es gar nicht mehr aushalte. Danke schon vorab für die Antwort!


Biggi Welter

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Liebe Hoffnungsvoll17, auch mir tut dein Baby leid, aber es wird mit der ersten Enttäuschung seines Lebens klarkommen! Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht abzustillen. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für dein Baby ein liebgewonnenes Ritual und es wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt dein Baby das auch. Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Deine Kleine wird sicherlich noch eine Weile schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Deine Tochter ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass sie sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Ich würde mich freuen, wenn du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. Liebe Grüße, Biggi


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