Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe mal gehört, Kinder stillen sich von selbst ab. Nicht so mein Sohn (17 Monate). Mittlererweile will er sich selbst bedienen. Wenn ich dann nein sage, dann ist das Geknatsche groß. Normalkost ißt er zwar auch, aber wenig, am Liebsten würde er immer noch nur an die Brust. Und durchschlafen will er auch länger nicht mehr, dann auch nachts 1 - 2 mal an die Brust oder bei uns im Bett weiterschlafen. Wie kriege ich wieder alles ins Lot und kann ihn dann noch sanft abstillen und wie lange dauert so ein komplexer Umgewöhnungsvorgang bei dem Kleinen so zirka? Vielen Dank schon mal LG Susanne
? Liebe Susanne, ja, Kinder stillen sich von selbst ab, aber selten so früh. Statistisch gesehen stillt sich ein Kind, dem diese Entscheidung selbst überlassen wird, irgendwann zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag ab. Abweichungen nach oben und unten möglich, doch wann Ihr Kind so weit sein wird kann niemand sagen, denn dazu müsste man hellsehen können. Es ist bei Ihnen auch nichts aus dem Lot, denn es ist normal, dass Babys und Kleinkinder nachts (mehrfach) aufwachen, genau so wie es normal ist, dass Ihr Kind nachts Ihre Nähe sucht. Der beste Beweis dafür ist, dass es eine große Anzahl von Schlafratgebern gibt, die Eltern helfen sollen, das nächtliche Verhalten ihrer Kinder zu verändern. Würde die Mehrzahl der Kinder sich „normal" = durchschlafen verhalten, gäbe es keinen Markt für diese Bücher. Das Abstillen gibt Ihnen auch keine Garantie, dass Ihr Kind dann durchschlafen wird. Wenn Ihre Entscheidung abstillen lautet, dann versuchen Sie es einmal mit den unten aufgeführten Vorgehensweisen, die sich beim Abstillen eines älteren Babys bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Beim nächtlichen Abstillen kann es hilfreich sein, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Wichtig ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie ihm zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Versuchen Sie Ihrem Kind auch einmal fingergerechte Nahrung zum Selberessen anzubieten. Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie Ihr Kind selbst essen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Kann ich mich auch in einer Stillberatung beim Abstillen helfen lassen? Wohne in 40217 Düsseldorf.
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