Mitglied inaktiv
Hallo, meine kleine ist jetzt 3 Monate alt. Seit anfang August nimmt sie nicht so richtig zu, sie wiegt seit dem 5,5kg mal 50g mehr oder weniger, aber im Moment ist nicht zu sehen das sie zunimmt. Sollte sie nicht jede Woche etwas zunehmen? Ich stille voll, sie bekommt auch ca alle 2 Stunden beide Seiten. Ich habe mir auch schon eine Waage ausgeborgt und vor dem Stillen und nach dem Stillen gewogen und dann hatte sie immer zwischen 80g und 150g zu sich genommen. Ist dies ok mit volle 3 Monate (13. Woche)? Manchmal bekommt sie abends ein kleine Flasche PreMilch, wenn sie alle halbe Stunde ran will. Von dieser schaft sie auch nur 50-130ml und dann ist will sie nicht mehr. Ist das nicht etwas wenig, wenn ich auf der Packung der PreMilch lese das sie schon 200ml trinken darf? Was kann ich machen das meine Kleine wieder zu nimmt? Danke Steffi
Kristina Wrede
Liebe Steffi, Babys nehmen in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme... Besser als dein Kind zu wiegen ist es, die Windeln zu wiegen, um zu sehen, wieviel Milch dein Kleiner aufnimmt. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhältst du Aufschluss darüber, wieviel deine Kleine trinkt. Allerdings: Wenn sie künstliche Nahrung bekommt ist es nicht ganz einfach, herauszurechnen, wieviel der Muttermilch-Anteil ausmacht. Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 – 60 ml pro Tag 3. – 10. Tag: 50 – 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 – 400 ml pro Tag 3. – 12. Monat: 400 – 500 ml pro Tag Stillkinder trinken keine so großen Portionen auf einmal wie Flaschenkinder, und das ist auch gut so, denn ihr kleiner Körper ist auf häufige kleine Mahlzeiten eingestellt - das ist für ihre Entwicklung das Optimum! Bevor du nicht ganz sicher bist, dass deine Milchmenge NICHT reicht und sich das auch nicht ändern lässt, solltest du nicht zur Flasche greifen... Lieben Gruß, Kristina
Kristina Wrede
Liebe Steffi, ich habe jetzt noch 2 weitere Tipps für dich, die du die nächsten Tage mal ausprobieren solltest. Außerdem empfehle ich dir, dich auch an einer Stillberaterin in deiner Nähe zu wenden, die dich vor Ort ganz gezielt unterstützen kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Hier nun meine Tipps: 1. Super-Wechselstillen. Ich zitiere dazu mal aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL: "»Super-Wechselstillen« soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen. Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses »Wecken und Wechseln« wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase. Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion." 2. Muttermilch-Sahne füttern: Pumpe nach dem Stillen noch Milch ab. Die ziehst du dann am besten in Spritzen auf und lässt sie dann mit der Spitze nach unten stehen (ca. 2-3 Stunden). Der "Rahm" setzt sich dann ab, der wässrige Anteil der Milch kann ausgedrückt werden und dem Baby nur die gehaltvolle, fette Milch dann mit der Spritze in den Mund getröpfelt werden. Das bringt dem Säugling einen zusätzlichen Kalorienschub, ohne dass er deswegen seltener direkt an der Brust trinken wird. Oft wirken ein paar Tage dieser Form des Zufütterns Wunder! Mein eigener Sohn hat das auch erlebt und es hat ihm sehr gut getan. Dann ist plötzlich auch mehr Appetit da und das Kind trinkt länger und mehr direkt an der Brust. Ich bin sicher, auch deine Kleine wird innerhalb einer Woche auf diese Art einen Gewichtssprung hinlegen. Lieben Gruß, Kristina
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