Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

BPA in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: BPA in der Schwangerschaft

Elle89

Hallo Herr Dr. Paulus, ich habe eine Frage bezüglich BPA in der Schwangerschaft. Bisher habe ich mir darüber nicht viele Gedanken gemacht, da der Trend ja eigentlich zu BPA-freien Produkten geht. Heute habe ich die neueste Öko Test gelesen, in der quasi alle Dosen Tomaten durchgefallen sind wegen viel zu hoher BPA Belastung. Als Beispiel wurde genannt, dass man mit einer der Dosen pro Woche bei einem Gewicht von 60kg bereits den Grenzwert 28 mal überschreitet. Das macht mir ein bisschen Angst, da ich wirklich sehr viele Gerichte mit Tomaten aus der Dose zubereite (vor allem außerhalb der Saison). In manchen Wochen bestimmt 4-5 solcher Dosen für 2 Personen. Sonst nutze ich kaum andere Konserven. Welche Risiken kann das hier auf das Kind haben? Kommen die Weichmacher bereits in der Schwangerschaft beim Kind an? Ich bin bereits in der 33. SSW und hätte hierbei vielleicht mehr aufpassen müssen. Vielen Dank im Voraus!


BPA wirkt wie das weibliche Hormon Östrogen und hat in Tierversuchen zu einer Beeinflussung der Fortpflanzungsorgane geführt. Da Sie über die Plazenta ohnehin große Mengen an Östrogenen in der Schwangerschaft produzieren, werden hier die Belastungen aus den Konservendosen keine gravierenden Auswirkungen haben. Natürlich sollte man Bisphenol A nicht unbedingt im Übermaß zu sich nehmen! BPA ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Epoxidharzen. Das sind Kunststoffe, mit welchen das Innere von Konservendosen häufig ausgekleidet wird, um Korrosion zu verhindern. Das beschränkt sich natürlich nicht nur auf Tomatenkonserven.


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