Sabi2211
Liebe Frau Dr.Esch, Könnte es sein, dass mein sohn (18 monate, 13 kg) von einer einmaligen Behandlung mit fluoridlack eine akute fluoridvergiftung hat? Der lack wurde gestern in der praxis aufgetragen, aber natürlich kann mein sohn die Reste noch nicht ausspucken u hat sie geschluckt.die zahnärztin meinte noch ja das schmeckt lecker wie kaugummi. Er hat sich gestern leicht erbrochen, heute hatte er einmal einen dünnflüssigen Stuhl (roch sehr komisch u war wie durchfall). Er war so eigentlich gut drauf, hatte aber wenig appetit. Würden diese Symptome auf eine Vergiftung hindeuten? Oder mache ich mir umsonst sorgen.habe von einem jungen gelesen, der starb weil er beim zahnarzt hochdosiertes fluoridgel verschluckt hatte und mache mir jetzt gedanken. Wie könnte man eine vergiftung ausschliessen bzw feststellen? Ich hoffe sie können entwarnung geben. Lg
Hallo, wenn Fluoride überdosiert werden unterscheidet man zwischen einer akuten und chronischen Vergiftung. Die oben genannten Symptome sind nicht typisch für eine akute Überfluoridierung. Sie sollten Ihrem Zahnarzt vertrauen. Am besten lassen Sie durch Ihren Kinderarzt einen Magen-Darm- Infekt abklären. Schädlich ist Fluorid, wenn es zur kurzen oder dauerhaften Überdosierung kommt. Dann kann sich die positive Wirkung des Fluorids in ihr Gegenteil wandeln - es kommt zur Fluorose. Der Schmelz wird bei einer leichten Fluorose weißliche Flecken oder Streifen bekommen. Die sehen zwar unschön aus, sind aber noch nicht weiter besorgniserregend. Bei der schwereren Form der Zahnfluorose, können regelrechte Löcher entstehen. Die äußere Schicht des Schmelzes ist an einigen oder mehreren Stellen kreidig-porös verändert. Im schlimmsten Fall, geht der gesamte Zahnschmelz mit der Zeit verloren. Er bröckelt regelrecht vom Zahn ab. Diese Veränderungen treten aber erst auf, wenn der Zahn den schützenden Knochen durchbrochen hat und an die Oberfläche kommt. Warum ist das so? Die schmelzbildenden Zellen der Zahnkeime werden durch zuviel Fluorid in ihrer Produktion gehemmt. Zusätzlich sinkt das Angebot an Kalzium, dem Baustoff des Zahnes, kurzfristig ab. Die Folge ist ein poröser, kreideartig veränderter Schmelz. Ob der ganze Schmelz betroffen ist, oder nur kleine Areale davon, hängt von der Dauer der überhöhten Fluoridkonzentration ab. Fehlt der schützende Zahnschmelz, liegt die zweite Schicht des Zahnes frei - das Dentin. Bakterien können so ungehemmt das zellreichere Dentin angreifen, - Karies droht. Um das zu verhindern, müssen die betroffenen Zähne behandelt werden. Wenden Sie sich in solchen Fällen möglichst bald an Ihren Zahnarzt. Das ist natürlich nur ein kleiner Abriß zur Entstehung der Fluorose. Er genügt aber um den Zusammenhang zwischen Fluorid, Schmelzbildung und Fluorose zu verstehen. Bei Säuglingen kann es ab 1 mg/Tag und bei Kleinkindern 3 mg/Tag zu einer Fluorose kommen. Viele Grüße und alles Gute
Sabi2211
Er hat jetzt auch 38,9 grad Fieber dazubekommen. Zufall oder vl doch anzeichen einer fluoridvergiftung? Lg