Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. H. W. Michelmann:

zu wenig Sperma ? Survival ?

Prof. Dr. med. H. W. Michelmann

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Reproduktionsbiologe und Embryologe

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Frage: zu wenig Sperma ? Survival ?

Mitglied inaktiv

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Sehr verehrter Dr. H.W. Michelmann, Mein Mann ( 34 J ) und ich (31 J) üben nun seit 1 Jahr für unser erstes Kind, bisher leider ohne Erfolg. Bei mir ist soweit alles abgeklärt und in Ordnung. Leider konnten wir bisher kein Spermiogramm machen lassen, weil mein Mann so stressempfindlich ist und es einfach dann nicht klappen will ... Da ich in einem Labor arbeite und daher mit der Mikroskopie vertraut bin, hat meine Frauenärztin gemeint, ich solle doch einmal ganz unverbindlich, das Sperma meines Mannes privat anschauen, um zumindest die Motilität und Überlebenszeit abschätzen zu können. Ich habe nun 3 Proben angeschaut, die jeweils im Abstand von jeweils 3 Tagen entstanden sind : jedesmal war das Ejakulat nur ein knapper ml. Nach 10 Stunden bei Raumtemperatur waren noch relatif viele Spermien sehr beweglich ( geradeaus und schnell ), jedoch nach 18 Stunden keine Bewegung mehr. Meine Frage : was sagen sie zu diesem Resultat ? Kann man damit überhaupt etwas anfangen ? Ist die Aufbewahrung bei Raumtemperatur überhaupt richtig und relevant für eine Befruchtungsabschätzung ? Wie schätzen sie unsere Chancen ein, mit so wenig Sperma ( < 1 ml ) ? Oder wäre da sowieso wahrscheinlich eine IUI anzuraten ? Vielen Dank !


Prof. Dr. H. W. Michelmann

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Hallo Susanne, offensichtlich klappt ja die Ejakulatgewinnung in den eigenen vier Wänden. So können sie doch problemlos die Probe zu ihrer Frauenärztin bringen, damit dort ein reguläres Spermiogramm gemacht werden kann. Die Menge von >1ml liegt knapp unter der von der WHO geforderten Mindesmenge (1,5ml). Die Wartezeit von 10 bzw. 18 Stunden war viel zu lang. Kein Wunder, dass sie nach 18 Stunden keine Motilität mehr festgestellt haben. Eine gute Motilität wird nur in Kulturmedium erhalten. Lassen sie durch ein Spermiogramm feststellen, wieviel Samenzellen pro Ejakulat vorhanden sind und wie gut die Motilität ist. Erst dann ist eine prognostische Aussage über die Erfolgschance eines bestimmten Verfahrens möglich. MfG HWM


Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Prof. Dr. H.W. Michelmann, Vielen Dank für die Antwort. Ja, zuhause klappt die Ejakulatgewinnung, aber leider ist bei uns im Land Pflicht, das Sperma für ein reguläres Spermiogramm, direkt im Labor, vor Ort, zu gewinnen ( sogar der Ausweis wird vorher kontrolliert ). Offensichtlich habe ich dann meine Frauenärztin falsch verstanden, denn sie meinte, das Sperma müsste sich mindestens 24 Stunden bei Raumtemperatur bewegen ... ? Ist ihrer Meinung nach der knappe ml nicht zu wenig, um sich noch Hoffnungen auf eine natürliche Befruchtung zu machen, vorausgesetzt, die Motilität stimmt ? MfG S.


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