Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. H. W. Michelmann:

Medikamente und Spermienqualität

Prof. Dr. med. H. W. Michelmann

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Reproduktionsbiologe und Embryologe

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Frage: Medikamente und Spermienqualität

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Guten Tag Prof. Michelmann Mein Mann muss seit 08/03 mehrere Medikamente zwecks deutlich erhöhten Blutdruck nehmen: Sortis 20 mg (1xtgl), Moxogamma 0,3 (1x), Enahexal 20 mg (2x), Aspirin protect 300 (1x), Beloc zok mite 47,5 (2x), Norvasc 5mg (2x) und HCT beta 25 (1x). Nachdem auch ein Kinderwunsch besteht, würde ich gerne wisssen, ob und in wie weit diese Medikamente die Spermienqualität beeinflussen. Für Ihre Antwort schon mal vielen Dank. Dede


Prof. Dr. H. W. Michelmann

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Hallo Dede, bei der Zulassung neuer Medikamente erfolgen keine andrologischen Untersuchungen. Bei nur sehr wenigen Medikamenten wurde deshalb der potentielle Einfluss auf die männliche Reproduktion detailliert untersucht. So sind schädigende Einflüsse auf die Spermatogenese am ehesten von Zytostatika bekannt. Ob die von ihnen genannten Medikamente einen Einfluss auf die Spermatogenese haben, kann ich nicht beurteilen. In der Literatur wird eine antihypertensive Therapie mit einem möglichen Absinken des Testosteronspiegels und damit verbundenen sexuellen Dysfunktionen in Verbindung gebracht. Über eine Störung der Spermatogenese wird nicht berichtet. Da aber die Liste an Nebenwirkungen bei den von ihnen aufgeführten Mitteln sehr lang ist, würde ich bei bestehendem Kinderwunsch auf jeden Fall empfehlen, sich von einem Andrologen beraten zu lassen.


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