MariaEmilie
Hallo Herr Gagsteiger, bereits vor einiger Zeit hatten Sie mir eine Frage zu unserem Kinderwunsch (sechstes Kind) beantwortet. Ich bin 39 und wir wünschen uns im nächsten Jahr ein sechstes Kind. Bisher bin ich immer sehr schnell schwanger (meist im ersten Zyklus) geworden (zuletzt 08/23) und hatte immer problemlose Schwangerschaften und Geburten. Wegen meines Alters rieten Sie mir, meinen Frauenarzt frühzeitig wegen des erneuten Kinderwunsches zu kontaktieren. Das habe ich nun bei der Nachsorgeuntersuchung getan. Er schaute sich meine Eierstöcke an und sagte, da seien so viele Zysten, er könne meine Eierstöcke nicht von denen einer Zwanzigjährigen unterscheiden. Ich solle davon ausgehen, dass ich selbst nach der sechsten Schwangerschaft weiter verhüten müsse. Wechseljahre zeichneten sich noch lange nicht ab. Eine Blutuntersuchung bräuchte ich nicht. Nun meine Fragen: 1. Kann ein Arzt das überhaupt im Ultraschall so sehen? 2. Ich vermute schon länger ein leichtes PCO-Syndrom (ohne IR oder Übergewicht). Nun habe ich gelesen, dass man dadurch eh länger fruchtbar ist. Stimmt das? 3. Mein Mann nimmt aufgrund ZN nach akutem NSTEMI-Infarkt nun natürlich Medikamente (leider wohl wesentlich genetisch bedingt). Da er praktisch keine Punkte hat, um bei Lebensstiländerungen anzusetzen, ist er auf die Medikamente angewiesen. So ist sein Cholesterin schon sehr niedrig, aber man möchte es nach dem Ereignis nun natürlich noch weiter absenken. Zuletzt schrieben Sie, diese Medikamente würden der Spermienqialität nicht schaden. Ich habe nun noch etwas recherchiert und strebe an, Atorvastatin gegen Simvastatin und Ramipril/Amlodipin gegen Candesartan auszutauschen. Von den Kardiologen geht das in Ordnung. Empfinden Sie diese Medikamente auch als vorteilhafter für die Spermienqualität oder meinen Sie, dass es letztlich egal ist? Die Herz-OP ist im Übrigen gut verlaufen. Ich danke Ihnen wie immer für Ihre Bemühungen! Beste Grüße
Hallo! Hier sind einige Antworten und Überlegungen zu Ihren Fragen: Ultraschall und Ovarien: Ja, ein Arzt kann im Ultraschall das Vorhandensein von Zysten auf den Eierstöcken erkennen. Die Ultraschalltechnik ermöglicht es, die Struktur der Eierstöcke zu visualisieren und die Anzahl und Größe von Zysten zu bestimmen. Dass Ihr Arzt Ihre Eierstöcke mit denen einer Zwanzigjährigen vergleicht, deutet darauf hin, dass Ihre Ovarien noch eine hohe Aktivität und möglicherweise eine gute Eizellreserve haben. Das ist ein gutes Zeichen für Ihre Fruchtbarkeit, auch in einem höheren reproduktiven Alter. PCO-Syndrom und Fruchtbarkeit: Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) kann tatsächlich mit einer längeren Fruchtbarkeitsphase verbunden sein. Dies liegt daran, dass Frauen mit PCOS oft eine größere Anzahl an Eizellen haben, die jedoch aufgrund hormoneller Ungleichgewichte nicht regelmäßig freigesetzt werden. Solange Ihre Zyklen relativ regelmäßig sind und Sie bisher problemlos schwanger geworden sind, scheint Ihr leichtes PCO-Syndrom Ihre Fruchtbarkeit bisher nicht negativ beeinflusst zu haben. Medikamentenumstellung und Spermienqualität: Bezüglich der Medikamente Ihres Mannes, Atorvastatin und Simvastatin gehören beide zur Klasse der Statine und haben ähnliche Wirkungen auf den Cholesterinspiegel, können aber unterschiedliche Nebenwirkungsprofile haben. Ramipril/Amlodipin und Candesartan sind auch beides Blutdrucksenker, wobei Candesartan zu den Angiotensin-Rezeptor-Blockern gehört und etwas anders wirkt als die Kombination von einem ACE-Hemmer und einem Kalziumkanalblocker. Es gibt keine eindeutigen Beweise, dass diese spezifischen Medikamente die Spermienqualität wesentlich beeinflussen, aber es ist gut, dass Sie diese Änderungen mit den Kardiologen abgesprochen haben. Wenn Ihre Ärzte der Meinung sind, dass diese Änderungen sicher und geeignet für Ihren Mann sind, spricht nichts dagegen, sie auszuprobieren. Es ist großartig, dass die Herz-OP gut verlaufen ist, und ich hoffe, dass diese Informationen hilfreich für Ihre Planungen sind. Beste Grüße!
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