Mieke_
Liebe Frau Prof. Dr. van der Ven, ich habe bei meinem Frauenarzt einen Hormonstatus am 3. ZT durchführen lassen. Dabei kam heraus, dass mein AMH nur noch 0,92 beträgt. Ich bin 37 Jahre alt. LH betrug 7.06 IU/l und FSH bei 6.88, somit im Normbereich. Das gleiche gilt für alle anderen Hormone wie Proktalin, TSH usw. auch diese lagen alle im Normbereich. Einen Eisprung lässt sich regelmäßige mittels Ovaluationstest und Zervixschleim nachweisen. Vor meiner Periode habe ich immer zwei Tage Schmierblutugen. Hierfür habe ich von meinem Arzt für die zweite Zyklushälfte Famenita verschrieben bekommen. Ansonsten ist mein Zyklus regelmäßig und eine Dauer von 26-28 Tage. Habe ich mit diesem AMH Wert schlechtere Chancen erneut schwanger zu werden? Wie sind in diesem Zusammenhang die anderen Hormonwerte zu deuten? Ich habe bereits ein Kind. Vor vier Monaten hatte ich eine Fehlgeburt in der 12. Woche. Bis zu dieser Schwangerschaft hat es 12 ÜZ gedauert. Vielen Dank vorab und viele Grüsse Mieke
Ich finde Ihren AMH Wert eigentlich ganz in Ordnung. AMH ist ein ungefähres Maß für die Reserve des Eierstockes, genauer dafür, wieviele Eibläschen im Eierstock heranreifen. Es solllte immer zusätzlich ein Ultraschall des Eierstockes mit Bestimmung der Antralfollikel ( das sind die vielen kleinen Eibläschen die man im US sehen kann) hinzugezogen werden um die Ovarreserve verlässlicher zu beurteilen. Wenn Sie eine Spontanschwangerschaft anstreben , Ihre FSH und LH Werte im Normbereich liegen und Ihr Zyklus stabil ist ist der AMH Wert unerheblich, da sowieso jeweils nur 1 Eibläschen pro Zyklus vom Körper ausgewählt wird und zum Eisprung kommt. Die übrigen Follikel, die zur Verfügung stehen werden vom Körper wieder abgebaut. Die Chancen auf eine Schwangerschaft sind dann selbst bei einem niedrigen AMH Wert (den Sie nicht haben ) nicht reduziert. Nur bei massiver Stimulation des Eierstockes zB als Vorbereitung auf eine IVF oder ICSI Therapie ist AMH wichtig um die Dosierung der Stimulationsmedikamente besser zu planen.
Mieke_
Vielen Dank für Ihre sehr hilfreiche Antwort, das beruhigt mich sehr. Mein Frauenarzt sah das etwas anders und meinte, ich sollte eine Stimulation durchführen lassen.
Gerne
Mieke_
Liebe Frau Prof. Dr. van der Ven, nachdem Sie mir beim letzten Mal so toll weitergeholfen haben, würde ich Sie gerne noch einmal um Rat fragen. Mir wurde im letzten Zyklus am 3. und am 25. ZT Blut abgenommen. Die Hormonwerte am 3. ZT waren alle in Ordnung, es gab keine Auffälligkeiten. Am 25. ZT haben sich die folgenden Werte ergeben: Androstendion 0,8ng/ml, DHEAS 186ug/ml, E2 69pg/ml, FSH 3,8mIU/ml, LH 2,7mIU/ml, Progesteron 13,5ng/ml, Prolaktin 16ng/ml, SHBG 80,8nmol/l, TSH 1,41uIU/ml, AMH 1ng/ml Bzgl. des Progesteron-Werts muss ich ergänzen, dass ich letztmalig am 23. ZT eine Tablette Famenita (200mg) abends vaginal genommen habe. Wie schätzen Sie diese Werte ein? Würde man daran eine Eizellreifungsstörung erkennen? Ich habe einen regelmäßigen Zyklus und regelmäßige Eisprünge (lt. Ovaluationstest). Da ich schon immer zwei Tage vor meiner Periode leichte Schmierblutungen habe, hat mir mein Frauenarzt Famenita verschrieben. Vielen Dank vorab und viele Grüße Mieke
Nein die Werte sind alle in Ordnung. Das Progesteron ist leicht erniedrigt, nach Einnahme von Famenita aber nicht aussagekräftig. Wenn Sie Schmierblutungen vor der Regelblutung haben spricht das für eine leichte Gelbkörperschwäche, dh eine vorzeitig nachlassende Progesteronproduktion des gesprungenen Follikels. Hier kann Famenita helfen, die Einnahme sollte aber nach dem Eisprung für mindestens 12 Tage erfolgen. Die Eizellreifung , dh die Phase der Follikelreifung bis zum Eisprung selber scheint aber normal zu sein und auf diese kommt es hauptsächlich an in Bezug auf die Schwangerschaftschancen..
Mieke_
Vielen Dank für Ihre erneut sehr hilfreiche Antwort!
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