Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Zink

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Zink

Sonne1234

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, als mein Baby 1,5 Wochen alt war bekam ich Lippenherpes. Ca. 2,5 Wochen später den zweiten Lippenherpes. Ich bin dann zu meiner Gynäkologin und dieser verschrieb mir folgendes: 5 Tage lang: morgens 2 Tabletten Unizink 50, mittags 2 Tabletten Unizink 50, abends 1 x Orthomol immun. entspricht gesamt Zinkmenge 50 mg anschließend ca. 2 Wochen lang: morgens 1 Tablette Unizink 50, mittags 1 Tablette Unizink 50, abends 1 x Orthomol immun entspricht gesamt Zinkmenge 30 mg seit paar Tagen: abends 1 x Orthomol immun oder 1 Tablette elevit 3 entspricht gesamt Zinkmenge 10 mg Diese Präparate wurden mir verschrieben, ohne meinen Zinkwert im Blut zu bestimmen. Durch zwei Kinder, Schlafmangel, Stillen bis zur erneuten Schwangerschaft, zweite Schwangerschaft und vegetarier bis auf Fisch ist es möglich das ich einen Zinkmangel hatte, weiß es aber nicht. Stimmt es das die Zinkeinnahme in die Muttermilch übergeht? Dies war mir nicht bewusst. Teilweise hatte ich nach der Zinkeinnhame mit längerem Reizhusten zu kämpfen und das Gefühl das mein Baby Probleme mit dem Magen-Darmtrakt hat wie Bauchkrämpfe und tagelang keinen Stuhlgang, wobei das in dem Alter von 7 Wochen auch normal sein kann. Denken Sie die Zinkeinnahmehöhe war bzw. ist gefährlich/bedenklich für mein Baby? Welche Schäden können bei meinem Baby verursacht werden? Kann es zu Vergiftung oder ähnlichem kommen. Die Dosis war ja schon recht hoch. Ich habe gelesen das es zu Kupfermangel kommen kann? Was bedeutet das, was sind die folgen? Ist dies bei dieser Einnahmemenge über diesen Zeitraum möglich? Wie schnell baut sich der Zinkhaushalt/speicher wieder ab. Denken Sie ich kann ohne bedenken täglich weiterhin eine Tablette elevit 3 bzw. Orthomol immun zu meiner Nahrung einnehmen ( 10 mg Zink)? Auf der einen Seite will ich nicht riskieren meinem Baby zu schaden und auf der anderen Seite auch keinen neuen Lippenherpes riskieren. In einer Woche habe ich einen Kontrolltermin bei meiner Gynäkologin und frage ob es sinnvoll ist das Blut zu untersuchen, aber bis dahin möchte ich gerne wissen, ob eine weitere Einnahme unbedenklich ist. Wie viel Zink sollte eine Stillende täglich zu sich nehmen? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Viele Grüße sonne1234


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., Zink ist an vielen Prozessen des Körpers beteilligt und z.B. wichtig für die Bildung von Enzymen, verschiedene Stoffwechselvorgänge und das Immunsystem. Die verfügbaren Studien untersuchten das Ergebnis sowohl von mütterlicher als auch kindlicher Zink-Supplementierung. In beiden Fällen war kein positiver Effekt auf das Wachstum oder die Gesundheit der Kinder feststellbar. Daher lauten die Empfehlungen der ABM (Academy of Breastfeeding Medicine): es ist keine Zink-Supplementierung für Mutter oder Kind notwendig. Auch zur Behandlung eines Herpes-simplex kenne ich keine wissenschaftlichen Empfehlungen, Zink oder ein sonstiges Mineralstoffpräparat zu geben. Bei bestimmungsmäßigem Gebrauch entsprechend dem Beipackzettel, ist aber kein negativer Einfluss auf das gestillte Kind anzunehmen. Alles Gute!


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