Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Wann bester Zeitpunkt für KITA?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Wann bester Zeitpunkt für KITA?

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mit welchem Alter würden Sie empfehlen ein Kind in die KITA/ den Kindergarten zu geben? Mir ist bewusst, dass es aus finanzieller Sicht für die meisten mit 1 Jahr notwendig wird, auch ich fände es aus finanziellen Gründen sinnvoll, zudem der soziale Kontakt zu anderen Kindern. Allerdings habe ich privat mit einer Erzieherin gesprochen, welche der Meinung war dass 1 Jahr ein kritisches Alter ist, und die Erzieherinnen den ganz Kleinen am allerwenigsten gerecht werden können. Was sagen Sie dazu? Wir würden unseren Lebensstandard etwas herunterschrauben wenn es für unser Kind das Beste wäre und sie noch etwas länger zu Hause lassen. Vielen Dank für Ihre Einschätzung.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., darüber könnte man ein Buch schreiben und es gibt so viele Meinungen dazu wie es "Experten" gibt. Letztendlich besteht das ganze Leben aber doch aus Kompromissen, und die entscheidende Frage ist, wie geht man mit diesem Thema um. Wenn Eltern von Anfang an ihr Kind lieben, es aber nicht überbehüten, auch mal loslassen, frühzeitig sich auch eigene Freiräume schaffen indem Sie Ihren Schatz auch mal der Oma, Freundin, Babysitter überlassen,....... und damit ihr Kind sowohl eine starke Bindung als auch ein starkes Selbstbewusstsein aufbauen kann, ist es sicher kein Problem, dass es ab etwa 1 Jahr in einer kompetenten und liebevoll geführten Einrichtung "fremdbetreut" wird. Und dort auch Anregungen bekommt, die man ihm zuhause nicht bieten könnte. Wie gesagt, als entscheidend empfinde ich die positive Entscheidung der Eltern zu diesem oder jenem Modell. Und dass nie ein "schlechtes Gewissen" im Spiel ist, was dann dazu führt, dass Kinder dann in den Zeiten zuhause überhäuft werden mit Zuwendung, es keine Regeln mehr gibt, die Kinder dann alles dürfen und "kleine Tyrannen" werden...... Alles Gute!


bettina_7

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Hallo! Wir haben drei Kinder. Die Jüngste ist jetzt ein Jahr alt. Wir haben alle in die Alter im die Kita gegeben. Bis jetzt konnten wir keine negativen Veränderungen feststellen. Den Kindern hat es meiner Meinung nach gut getan. Unsere Bindung zu den Kindern hat auch nicht gelitten. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Und mir tut es auch gut wieder arbeiten zu gehen. Wenn es mir gut tut und ich etwas ausgeglichener bin merken das ja auch die Kinder. Grüße, Bettina


StephanieK

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Rüdiger Posth Thema Fremdbetreuung. Er erklärt aus Entwicklungspsychologischer Sicht warum dieses Alter eher ungünstig ist. Wenn aber die Bedingungen stimmen und es finanziell nicht anders geht, ist es aber schon in Ordnung.


Mitglied inaktiv

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Finde ein Jahr viel zu früh. Frühestens zwei, ideal mit drei. Ein Jahr ist laut Experten ein ganz schlechter Zeitpunkt! Filius wird mit drei für 4 Stunden hingehen, wenn es ihm gefällt!


Mitglied inaktiv

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Auch Dr. P. hat mehrfach geschrieben, dass frühe Fremdbetreuung wenn richtig gemacht nicht problematiacher ist als späte, viele davon sogar profitieren können. Genau ein Jahr kann allerdings ein schwieriger Zeitpunkt sein, da dort die zweite Loslösung ist. Je nach Kind kann es einfacher sein, wenn das Kind ein, zwei Monate älter oder jünger ist. Dazu kommt, dass viele mit etwas über einem Jahr (12-14 Monate) Backenzähne bekommen und dann natürlich teilweise sehr schwer zu kämpfen haben mit Schmerzen und der Umstellung. (Erlebt bei einem Mädchen aus der Nachbarschaft) Mein Großer kam mit 10 Monaten und sanfter Eingewöhnung in die Krippe. Kleine Gruppe, damals gerade mal sechs oder sieben Kinder, zwei Vollzeitkräfte. Es lief einwandfrei und er hat nur einmal überhaupt beim Abgeben geweint. Zwei Jahre ist ein deutlich schwierigeres Alter als ein Jahr, weil die Kinder bockiger werden, teilweise schon in die Trotzphase kommen und sich aber mit all ihren Gefühlen kaum ausdrücken können. Mit drei kann ein gutes Alter sein, weil viele Kinder dann großes Interesse an anderen Kindern haben, kann aber auch sehr schwer werden, wenn sie dann irgendwann begreifen, dass das eine Dauerlösung ist und nicht immer nur Spaß macht. Außerdem sind U3 Gruppen deutlich größer als der Elementarbereich, so dass die Erzieher weniger Zeit für das einzelne Kind haben. Mit vier halte ich für deutlich zu spät, denn dann haben es die Kinder sehr schwer in etablierte Gruppen noch integriert zu werden. Außerdem sind sie von Zuhause gewöhnt die Nummer eins zu sein und dann sollen sie sich in diesem schwierigen Alter plötzlich unterordnen. Fazit... Das perfekte Alter gibt es nicht. Meiner Erfahrung aus unserer Krippe, was ich in den verschiedenen Altersgruppen mitbekommen habe, waren die Eingewöhnungskinder mit etwa einem Jahr unkomplizierter als die mit Zwei oder 2,5. Ob jetzt 1 Jahr, 1,5 oder wie alt auch immer der beste Zeitpunkt ist... Das hängt sehr vom Kind ab. Musst oder willst du arbeiten, dann such dir vor allem eine Einrichtung, bei der du ein gutes Gefühl hast. Die Krippengruppe sollte nicht größer als 15 Kinder sein und am Besten mit einem Schlüssel von weniger als 5:1. Wobei 5:1 der zumindest hier vom Land angesetzte Schlüssel für Krippe ist. Gut ist auch, wenn sich ein Kindergarten anschließt (Problem hat gerade eine Kollegin) Du musst bei den Erziehern ein gutes Gefühl haben und hinter deiner Entscheidung stehen. Mein Sohn ist jetzt 1,5 Jahre in der Krippe und er fragt jeden Sonntag, ob er morgen wieder zu den Zwergen darf. Er geht gern hin und freut sich auf die anderen Kinder. Ein Junge, der vorletzte Woche mit fast Zwei seine Eingewöhnung eigentlich beendet hatte fängt kaum dass er aus dem Auto aussteigt an zu heulen und steht jeden Morgen schreiend an der Tür, wenn Papa geht. Er beruhigt sich dann nach einigen Minuten, aber für ihn ist das gerade deutlich schwerer als es für uns je war. Je später ihr mit KiTa anfangt, desto wichtiger ist, finde ich, dass das Kind vorher auch schon durch Oma o.ä. mal "fremdbetreut" wurde, damit die Kinder nicht so tief fallen, wenn Mama sie weggibt. LG Lilly


User-1724674668

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Das ist wirklich ein schwieriges Thema :-/ Als allererstes aber muss man bestenfalls als Eltern dahinter stehen und es nicht schweren Herzens tun. Ich bin Erzieherin und habe keines meiner Kinder so früh in Betreuung gegeben. Kind 1 war 2,5 Jahre alt und äußerte den Wunsch selbst - er wollte so gerne,wir gingen jeden Tag daran vorbei und er blieb minutenlang mit mir am Zaun stehen. Kind 2 wird demnächst 2 und kommt erst zum Kigajahresbeginn 2018 in den Kiga, er ist dann über 3. Wenn man sich es als Familie leisten kann zu Hause zu bleiben UND die Mama auch noch gerne ein zweites Jahr zu Hause bleiben würde - ohne das es als ein "Verzicht/Aufgabe/Opfer" bzgl berufliches Pausieren und Arbeitswunsch verstanden und erlebt wird => DANN finde ich persönlich es viel besser, das Kleinkind bis zum 2 LJ zu Hause zu lassen. Kita ist anstrengend und fordert Kindern einiges an Leistung ab. M.E. sind die Kleinen (meistens) zu Hause noch besser aufgehoben, zumal sie in diesem Alter (1-2) i.d.R. noch sehr, sehr viel Aufmerksamkeit, Rückversicherung und Zuwendung brauchen => das alles können Erzieherinnen oft nicht alles gewährleisten. Ich finde 1 Jahr noch sehr jung und das hat Zeit (wenn möglich) bis sie ein bisschen älter sind. Liebe Grüße


chrpan

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Meine Erfahrung (beruflich und privat) ist, dass das ideale Einstiegsalter in die KiTa ganz individuell ist und vom Kind abhängt. 1 Jahr finde ich schon arg früh, kann trotzdem funktionieren bei robusten Kindern und liebevoller Betreuung. Es gibt schließlich auch nicht den für alle gültigen, idealen Geschwisterabstand. Entgegen der Behauptung in einem Posting weiter oben kann 4 Jahre ein sehr geeigneter Zeitpunkt für den KiGa sein. Mein Sohn hat letztes Jahr mit 4 begonnen und viel positives Feedback für seine Sozialkompetenz bekommen. Bei zwei Mädchen im Bekanntenkreis war s gleich. Nur weil ein Kind nicht fremdbetreut ist, heißt das ja nicht, dass man mir ihm zuhause isoliert ist ;-) Bis 3 J spielen Kinder übrigens mehr nebeneinander her als miteinander. Wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, ein Kind von den Eltern betreuen zu lassen bis es von sich aus zur Gruppen Fähigkeit heranreift, macht man eben das Beste daraus, eine Betreuungseinrichtungen auszuwählen mit einem hohen Betreuung Schlüssel, viel Zeit für sanfte Eingewöhnung ohne Weinen und Betreuungszeiten von max. 20 Stunden/Woche für so Kleine. LG, Chris


Pünktchen2015

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Hallo, ich kann dir erfahrungsgemäß sagen, dass es ein guter Zeitpunkt ist, den Zwerg mit 1 jahr in die Kita zu geben. Meiner war 1 jahr und 2 Monate als er in die Kita kam. Die Eingewöhnung ging bei ihm wahnsinnig schnell. Er hat bereits nach 3 tagen ohne Probleme in der Kita geschlafen. Wir haben ihn aber auch wie Dr. Busse beschrieben hat, schon vorher häufig bei der Oma gelassen oder Tante und Onkel. Er hat da schon gelernt, dass wir immer wieder kommen. Ich selbst bin ebenfalls mit 1 jahr in die Kita gekommen und es hat mir nicht geschadet. Klar ist jedes Kind anders aber ich kann dir nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten, die sehr positiv waren. Er lernt unheimlich viel in der Kita, was er zu hause nicht lernen würde. Auch den Umgang mit anderen Kindern lernt er dort sehr gut, was eine krabbelgruppe, die einmal in der Woche stattfindet, meiner Meinung nach nicht auffangen kann. Ich kann es nur empfehlen. Hinzu kam, dass es bei uns auch nicht anders möglich war. Letztendlich bereue ich es aber nicht, ihn so früh in die Kita gegeben zu haben. Seine Gruppe besteht aus 10 Kindern mit 2 vollzeitkräften, einer teilzeitkraft und regelmäßig sind auch 1-2 Praktikanten da. Also die perfekte Betreuung für ihn und jedes andere Kind in seiner Gruppe. Viele Grüße Pünktchen


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