Mitglied inaktiv
Guten Tag, meine Tochter wird nun bald 5 Jahre alt und ich hätte da 2 Fragen. Das eine ist, dass sie seit sie aufm Hochstuhl sitzen konnte (also fing mit etwa 8 Monaten an) "rumrutscht". Anfangs dachte ich noch dass sie sich einfach nur verkrampft - zwischenzeitlich wurde mir bewusst, dass es für sie ein schönes Gefühl ist und es ihr "Spaß macht". Kaum sitzt sie am Tisch und malt z.B. fängt sie an ihre Beinchen zusammenzupressen, aufm Stuhl rumzurutschen, sie schwitzt dabei und ist richtig abwesend und selbst wenn man sie ablenken möchte dann ist das unglaublich schwierig sie aus dieser Situation rauszubekommen. So, ansich weiß ich dass es normal ist wenn ein Kind das tut. Das Problem dabei ist nur, dass sich Kinder im Kindergarten von ihr abwenden weil sie dann auch wie in einer anderen Welt ist und gar keine Lust hat statt zu Malen (und nebenbei aufm Stuhl rumzurutschen) mit den Kindern zu spielen. Und langsam mach ich mir halt auch sehr Gedanken wie das dann wird wenn sie in die Schule kommt. Ich mein es ist noch ein gutes Jahr bis dorthin, aber andererseits macht sie das auch schon seit Jahren und ich weiß nicht wie sie in der Schule aufpassen soll und aufmerksam sein soll wenn sie doch auf ihrem "Pipi rumrutscht". Ich kann auch keinen Zusammenhang finden zwischen diesen Aktionen und z.B. Stress im Kindergarten, Ärger mit uns Eltern oder so. Ist also nicht situationsabhängig. Wenn man sie mal direkt darauf anspricht ist ihre Antwort, dass es ihr halt Spaß macht. Ich hab auch versucht ihr zu erklären dass das in Ordnung ist, aber dass es ihr Pipi ist und sie das machen darf - ganz für sich. Aber halt nicht im Kindergarten oder am Tisch beim Malen, Kneten... aber sie macht es trotzdem weiter. Das 2. ist dass meine kleine "Traumtänzerin" fast immer auf Zehenspitzen läuft. Unser Kinderarzt findet das (wie auch die Selbstbefriedigung ganz NORMAL). Es sei keine Spastik und von daher nach seiner Meinung nicht behandlungsbedürftig! Trotz allem war ich mit ihr bei einem Kinderorthopäden und der hat auch KG verordnet. Das hat auch insoweit etwas gebracht, dass die Muskulatur wieder entspannter ist und meine Tochter auch ganz normal laufen kann wenn sie WILL - aber sie will meistens nicht! Es hat sich wohl als ganz normal in ihrem Kopf eingeschlichen weil sie meistens so läuft. Wie gesagt, unser Kinderarzt ist da leider der falsche Ansprechpartner und ich würde auch gerne wechseln - aber in der Umgebung bei uns ist so gut wie Aufnahmestopp weil alle Praxen voll sind. Ich war jetzt aktuell bei ihm und habe die Probleme wieder geschildert doch ER sieht keinen Handlungsbedarf. ICH möchte mein Kind auch nicht übertherapieren, aber ich hab ein ungutes Gefühl weiterhin zuzusehen und nichts zu unternehmen. Sie hat ansonsten noch Logopädie weil sie eine Sprachentwicklungsverzögerung hat. Wurde allerdings nach einer Polypen und PaukenröhrchenOP (die unser Kinderarzt auch nicht als notwendig empfunden hatte) viel besser und sie hat fast alles aufgeholt und ist ihrem Alter entsprechend. Was kann ich tun? Würde Ergotherapie etwas bewirken? Ich möchte einfach das Beste für mein Kind... Verzweifelte Grüße, Selina
Liebe S., Sie haben völlig richtig reagiert, indem Sie Ihrer Tochter erklärt haben, dass das Stimulieren ihrer Genitalien etwas ganz privates sei, das nicht in die Öffentlichkeit gehört. Wenn das nicht klappt, dann sollten Sie sicher kinderpsychologische Hilfe in Anspruch nehmen, denn es könnte ja auch zu einer Gefährdung ihrer Tochter kommen. Die Krankengymnastik zur Normalisierung des Laufens sollte eher fortgeführt werden, vor allem sollten Sie sich "Spiele" zeigen lassen, wie sie das im Alltag unterstützen können. Alles Gute!