Cissie
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, da wir in einem sehr alten Haus wohnen und meine Eltern damals nur das Nötigste sanieren ließen, habe ich meine Wohnung auf Schadstoffe prüfen lassen. Jetzt habe ich Ergebnisse und finden keinen, der mir weiter hilft. Ich möchte jetzt nicht alle aufzählen, z. B. sind die Türrahmen mit Bleiweiß gestrichen, im Holzboden sind u. a. zu viele PCB, PAK, Phtalate, Lindan, DDT, dies mit einer Konzentration von 10 mg·m³, wobei die maximale Arbeitsplatzkonzentration 1 nicht überschreiten soll. Der Testbericht sagt: Nicht so schlimm, aber für Kleinkinder Gefahr möglich. Ich solle mich an das Gesundheitsamt wenden, die aber meinen, sie wären nicht zuständig. Bei den Türen z. B. heißt es, Bleiweiß nicht essen, aber auf keine Fall nicht ohne besondere Prophylaxe abschleifen, Havariegefahr. Das Problem: Das würde teilweise an einigen Türen vor ca. 7 Jahren gemacht. Die Dielen haben tiefe Rillen, die zwar versiegelt werden sollten, aber es von der Tischlerei leider nicht wurden. Es heißt, Bleistaub könnte darin sein, gerade für Kinderfinger und -füße erreichbar. Meine Tochter ist 2,75 Jahre und nein, ich habe ihr, wenn wir nur zu Hause waren, nicht vor jedem Essen die Hände gewaschen. Ja, sie hatte sie als Krabbelkind viel auf dem Boden und im Mund. Im Dezember erwarten wir noch ein Baby. Wer ist denn jetzt verantwortlich dafür, konkrete Gefahren einzuschätzen für die Kinder? Ich verstehe, dass das Testinstitut mir nichts über meine Kinder, die sie nie gesehen haben, sagen kann, vor allem, wenn es nicht mal für Erwachsene Grenzerte gibt. Ich weiß ja nicht einmal, ob jeder Altbau so viel DDT, PCB, PAK, Phtalate etc. hat, wie unserer. Ich möchte jetzt, wo ich natürlich nicht mehr lange Einkommen, sondern Elterngeld bekomme, die ganze Familie vielleicht noch sinnlos evakuieren oder das Haus verkaufen etc. ... dies wurde mir beim Gesundheitsamt geraten, ohne, dass sie irgendeinen der Werte kannten. Ich sagte nur, dass einige Werte überschritten wären und die Antwort war, es gäbe keine Grenzwerte. Das mag stimmen, aber ich kann doch deshalb nicht ausziehen, das Haus verkaufen. Ich wundere mich schon, warum meine Tochter eine chronische Obstipation hat, nicht in den Schlaf kommt, nicht durch schläft, aber dass kann doch alles auch nicht-körperlich sein. Wie soll ich denn jetzt einschätzen, was relevant ist oder nicht? Die Kinderärztin mit 20 Werten belasten und irgendwas Konkretes von ihr hören wollen, wäre doch auch absurd. Vom Testinstitut werde ich wieder an das Gesundheitsamt verwiesen. Können Sie mir sagen, wer mir helfen kann? Natürlich mache mich mir bei Blei und neurotoxischen Stoffen, wenn sie 10-fach höher sind als sonst zulässig um meine Kinder Sorgen. Danke
Liebe C., ich kann Ihnen nur raten, das erstens ein wenig gelassener zu nehmen und sich mal vor Augen zu führen, dass Sie und viele andere Kinder früher ganz normal in solchen Häusern aufgewachsen sind. Für genauere Informationen wäre ein Baubiologe oder ein entsprechend ausgebildeter Architekt der richtige Ansprechpartner. Alles Gute!
Itzy
Ich würde mir einen Baubiologen suchen. Das sind Fachleute für Schadstoffe in Bauten, Sowohl Analyse (habt ihr ja schon) und Schadensbeseitigung. Bis dahin würde ich versuchen ruhig zu bleiben. Und regelmäßig feucht wischen, bindet den Staub gut. Die Probleme deiner Tochter können, müssen aber nicht damit zusammen hängen. Hol dir den Fachmann und dann sieh weiter.
Mitglied inaktiv
Es gibt Umweltmedizinische Beratungsstellen die vielleicht das Risiko für deine Tochter einschätzen können. Adressen findest du beim Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umweltmedizin/umweltmedizinische-beratungsstellen
Mitglied inaktiv
Baubiologe ist halt keine geschützte Berufsbezeichnung da muss man leider aufpassen an keinen, ich sag mal Wünschelrutengänger, zu geraten. ;-)
Felica
Es ist doch euer Haus, oder? Also einen Architekten beauftragen der die entsprechende Qualifikation hat und dann prüfen lassen was genau am schnellsten in Angriff genommen werden muss. Zahlen müsst ihr es aber, das wird keiner übernehmen. Aber wenn es dich beruhigt, selten wird es wirklich so heiß gegessen wie es einem vorgesetzt wird. In den allermeisten Fällen sind mögliche Schadstoffe nur dann ein Problem wenn an den betroffenen Materialien gearbeitet wird. Solange ihr also nicht plant den Boden oder die Türen abzuschleifen, sollten die Dinge weniger ein Thema sein. ist wie bei Aspesthaltigen Platten, auch die sind erst dann gefährlich wenn sie angebohrt, gebrochen werden oder ähnliches. Auch Kupferrohre werden meist nur dann ein Problem wenn die darüber liegenden Ablagerungen durch Wasserwertänderungen oder langen Standzeiten abgelöst werden. Durch Witterung, Farben, Plaque und anderem sind die darunter liegenden Schadstoffe meistens recht gut abgetrennt. Das was du an körperliche Anzeichen von deiner Tochter schilderst legt auch eher nicht die Vermutung nahe das sie vergiftet worden wäre oder davon belastet. Wäre dein Kind extrem infektanfällig, extrem hippelig, sehr dünn, würde sich ständig übergeben, Haare ausfallen oder ähnliches, sähe die Sache anders aus. Dann würde ich schnell meine Sachen packen und wäre da raus. Verstopfung und schlechter Schlaf bei einem unter 3 Jahre alten Kind ist aber nichts was man auf Schadstoffbelastung schieben könnte. Wie gesagt, sucht euch einen entsprechenden Experten und dann schaut was der rät.
Cissie
Danke allen, das hilft mir sehr. Ich bin so froh, wenn ich Hilfe kriege. Ich denke auch, ich bin in dem Haus groß geworden und es hat für ein Studium gereicht... allerdings habe ich vielleicht doch meine Macken davon getragen. Im Ernst, ich bin sehr erleichtert, dass ich eine neue Anlaufstelle für Hilfe habe. Vielen Dank
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