Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Ralf Brügel:

Saugglockengeburt und ein erhöhtes Risiko für Hirntumore

Dr. med. Ralf Brügel

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Kinderarzt
Antwortet am Freitag

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Frage: Saugglockengeburt und ein erhöhtes Risiko für Hirntumore

MaryH

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Guten Tag, mein Sohn wurde vor vier Monaten mit einer Saugglocke geholt, weil ich nach so vielen Stunden Wehen am Ende meiner Kräfte war. Sie war über eine Stunde im Einsatz. Ich habe kurz danach gelesen, dass Kinder ein 8-fach höheres Risiko haben an Hirntumoren zu erkranken, wenn solch eine zum Einsatz kam. Ich mache mir nun seit 4 Monaten täglich Gedanken darüber und komme mit der Ungewissheit nicht klar, ob er vielleicht schon erkrankt ist oder es noch wird. Ich kann die Zeit mit ihm überhaupt nicht genießen vor Sorge. Ich möchte ihn manchmal einfach von mir stoßen und ihn nie wieder sehen, weil ich mich so schuldig fühle.  Wie oft kommt die Diagnose Hirntumor in diesem Fall nun tatsächlich vor? Ich finde nur Beiträge worin von einem "8-fach höheren Risiko" die Rede ist, aber was heißt das nun genau? Außerdem frage ich mich, was er dabei für vermutlich unaushaltbare Schmerzen ertragen musste und was das für Spätfolgen haben kann? Bitte reden Sie beim Schreiben Ihrer Antwort nichts schön, das tut mein Mann leider zu genüge... Vielen Dank schonmal.


Dr. med. Ralf Brügel

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Hallo MaryH,  der wichtigste Punkt zuerst: warum wird ein Baby mit der Saugglocke geholt? Weil es medizinisch notwendig ist und somit die Gefahr reduziert wird, dass das Baby bei der Geburt Schaden nimmt.  Vielleicht können Sie ja mal versuchen, die Sachlage so herum zu sehen und sich freuen, dass Sie ein gesundes Baby haben.    Generell bin ich ein wenig in Sorge um Sie, weil Ihre Gedanken schon sehr düster und negativ klingen und aus der Ferne möchte ich Ihnen raten, dass Sie sich ob der Sorgen, Ängste und Schuldgefühle, die Sie offensichtlich plagen, professionelle therapeutische Hilfe holen. Ich denke, dass wäre gut für Sie und Ihr Baby und ich hoffe, dass Sie diesen Rat annehmen können.    Nun zur eigentlichen Frage: die Aussage dieser Studien ist umstritten und selbst wenn es so wäre: die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an einem Hirntumor erkrankt ist zum Glück sehr segr sehr gering. Und selbst wenn etwas sehr sehr sehr geringes 8 mal wahrscheinlicher wäre, dann wäre es noch immer extrem gering. Daher sind Ihre Sorgen und auch Ihre Schuldgefühle aus meiner Sicht komplett unnötig. Aber ich weiß selbst wie leicht sich das sagt und wie schwer es zu ändern ist. Daher obiger Rat !    Herzliche Grüße und schöne Weihnachten  Ralf Brügel


annarick

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Diese Frage gab es hier schon häufig. Diese Studien sind nicht sehr differenziert. Welche Frauen brauchen idR Hilfe bei der Geburt? Übergewicht, Vorerkrankungen der Mutter, Ernährung, Lebensweise nach der Geburt (also dann auch des Kindes) usw. spielen eine Rolle, sind da aber nicht bedacht. Meiner brauchte auch Hilfe mit der Saugglocke. Aber ich bin gesund, habe mich gut ernährt in der Schwangerschaft und gebe das jetzt an mein Kind weiter. Deswegen verschwende ich keinen Gedanken daran, dass mein Kind einen Tumor entwickelt. Dazu gehört nämlich mehr, als einmal am Kopf gezogen.


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