Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Nachtropfen bei Jugendlichen

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Nachtropfen bei Jugendlichen

SaSo2022

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Guten Tag Herr Dr. Busse Mein pupertierender Sohn, 14, lässt sich extrem viel Zeit beim Wasserlassen. Er sagt es tropft immer noch nach und er möchte auf gar keinen Fall dass ein Tropfen Urin in der Unterhose landet. Er hat andere Auffälligkeiten, welche auf Zwangsstörungen hindeuten. Er bezeugt aber dass definitiv noch Urin raus kommt. Ich kann auch irgendwelche Spielchen auf Toilette ausschließen und glaube ihm mittlerweile. Ihn stört es selbst sehr stark und manchmal kommt es auch vor dass er dann während er sitzt und Zeitdruck empfindet, die Wand haut und ausrastet. Was könnte also hinter nachtröpfeln tatsächlich stecken?? Ist er nicht zu jung für eine Beckenbodenschwäche?! Freundliche Grüße


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., das sollte auf jeden Fall abgeklärt werden, und zwar zum einen durch ihren Kinder- und Jugendarzt, der das auch ganz ohne Mama mit Ihrem Sohn besprechen kann. Und wenn Sie und dann vielleicht auch Ihr Kinderarzt an eine psychische Störung denken bitte unbedingt auch von einem Kinder- und Jugendpsychiater. Es wäre gerade jetzt in der Pubertät sehr fatal, wenn Ihr Sohn ein gestörtes Verhältnis zu seinem Körper entwickeln würde. Alles Gute!


Mamamaike

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Hallo, die Blase speichert ständig den Urin, den die Nieren ständig bilden. Selbst kleinste Mengen kann man ausscheiden, wenn man lange genug (ein paar Minuten) auf der Toilette sitzt. Was Du beschreibst, hört sich danach an, als wenn Dein Sohn durch das lange Sitzen eben den neuen Urin lässt. Würde er nach der Blasenentleerung direkt aufstehen, wäre die Blase eben für den Moment leer und es kommen dann auch keine nennenswerten Mengen mehr. Nachtropfen ist bei Männern häufig. "Es hilft kein Schütteln und kein Klopfen, in die Hose geht der letzte Tropfen." ist ein alter Männerspruch. Wenn ihn das so sehr stört, könnte er mit einem Stück Toilettenpapier abtupfen. Bestimmt spielt dabei auch seine Zwangsneigung eine Rolle. Wenn Du etwas Ernsthafteres befürchtest, solltest Du mit ihm zum Kinderarzt gehen oder zum Urologen. Viele Grüße


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