Santi2016
Guten Tag Herr Dr. Busse, darf ich in der Stillzeit Zimt und Mohn verzehren? Wenn ja, wieviel? Ich esse gerne Franzbrötchen vom Bäcker, teilweise täglich, dabei wird sicherlich der billige Cassia Zimt verwendet. Geht Cumarin in die Muttermilch über? Ist Zimt nur wegen des Cumaringehaltes für Babys und Kleinkinder verboten? Ab wann dürfen Kinder denn Zimt essen? Also z. B. Zimtschnecken vom Bäcker, die ja sicherlich auch den billigen Cassia Zimt enthalten. Warum sollen Kinder keinen Mohn essen? Ab wann dürfen sie es? Darf ich als Stillende Mohn essen? Vielen Dank und freundliche Grüße, Santi
Liebe S., auf dem Markt sind zwei Arten von Zimt mit unterschiedlich hohem Cumarin-Gehalt: Ceylon-Zimt enthält nur geringe Spuren von Cumarin, während Cassia-Zimt bis zu 0,3 Prozent enthält. Cumarin kann Leberschäden verursachen und aufgrund des Cumaringehalts wird Schwangeren und Stillenden davon abgeraten, Zimt zu sich zu nehmen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät den Verbrauchern gerade in der Vorweihnachtszeit, nicht zu viele zimthaltige Lebensmittel zu verzehren. Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge liegt bei 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einer kurzzeitigen überschreitung dieses Wertes, ist keine Gesundheitsgefährdung gegeben. Doch was heißt das nun für die geliebten Zimtsterne? Kleinkinder sollten nicht mehr als drei Zimtsterne essen, bei Erwachsenen liegt der Tageshöchstverzehr bei etwa 8 Zimtsternen der Fall - aber nur, wenn kein zusätzlicher Zimt, z.B. in Milchreis, Lebkuchen oder Tee verzehrt wird. Bei Mohn ergibt sich nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnisse, dass Speisemohn mit einem Morphin-Gehalt von < 10 mg/kg beim Verzehr in üblichen Mengen gesundheitlich unbedenklich und damit als sicher für die Verbraucher (einschließlich Kinder, Schwangere und Stillende) anzusehen ist. Der Wert von 10 mg/kg wird als Beurteilungsgrundlage für Speisemohn vorgeschlagen. Speisemohn mit Gehalten über 10 mg/kg sollte aus Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes auch unter Beachtung des Vorsorgeaspektes nicht in den Handel gelangen. Allerdings weiß ich leider nicht, ob Mohn mit höherem Morphingehalt im Einzelfall noch in Mohnprodukten enthalten sein kann, sodass ich eher zur Zurückhaltung bei der Gabe an Klejnkinder raten würde. Alles Gute!
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