Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Microlax

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Microlax

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich war heute morgen mit meinem knapp 15 Monate alten Sohn in der Kindernotaufnahme, da er die ganze Nacht wegen anhaltender Bauchkrämpfe und seit 2 Tagen fehlendem Stuhlgang geschrien und nichts geholfen hat. Vor Ort wurde er gründlich untersucht, mehrmals geschallt, Blut am Finger abgenommen und Urin abgegeben. Da ein leicht abführendes Zäpfchen nicht half, haben sie ihm einen Einlauf mit Microlax gegeben. Ich habe nun gelesen, dass man bei Kindern unter 3 Jahren nur die halbe Tube verwenden sollte. Es sah für mich so aus, als hätte die Krankenschwester die ganze Tube benutzt.. bin mir aber nicht sicher. Was wären die Folgen? Mein Sohn hat kurze Zeit danach 2 mal Stuhlgang gehabt. Ist damit auch die ganze Lösung ausgeschieden oder kann es sein, dass noch etwas in seinem Körper ist?   ich habe folgendes gelesen..:   Säuglinge und Kinder unter sechs Jahren dürfen keine Phosphat-haltigen Klistiere erhalten. Ein entsprechender Hinweis findet sich im Beipackzettel; dennoch werden Präparate wie Klistier® oder Klysma® offenbar hin und wieder in dieser Altersgruppe eingesetzt. Wenn die Klistierlösung zu lange im Darm verbleibt, kann das zu einer lebensbedrohlichen Elektrolyt-Entgleisung führen. Darauf weist jetzt die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hin.  Anlass der aktuellen AkdÄ-Warnung sind die Fallmeldungen zweier sechseinhalb Monate alter Kinder, die wegen anhaltender Obstipation von den behandelnden Ärzten Phosphat-haltige Klistiere verabreicht bekamen. Bei beiden Kindern verblieb die Lösung aufgrund anatomischer Veränderungen im Darm und es kam zu Elektrolyt-Verschiebungen, die das Mädchen nicht und der Junge nur durch eine Notoperation und -dialyse überlebte.  Wird eine Phosphat-haltige Klistierlösung nicht rasch wieder ausgeschieden, kommt es durch die osmotische Wirkung zu einem vermehrten Wassereinstrom in den Darm und infolgedessen zu einer Dehydratation. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Phosphatsalze resorbiert werden, was schwere Hypernatriämien und Hyperphosphatämien zur Folge hat. Als Alternativen zur Behandlung der Obstipation bei Säuglingen und Kleinkindern nennt die AkdÄ Glycerol-haltige Zäpfchen (zum Beispiel Glycilax®) und Rektallösungen mit Natriumcitrat und Sorbitol (zum Beispiel Microlax®). (am)   ist Microlax ein Phosphathaltiges Klistier? Vielen Dank im Voraus. Mit freundlichen Grüßen


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe 7., Sie dürfen doch bitte dem Personal in einer Kinderklinik vertrauen, dass sie keine Mittel anwenden, die ein Kind in Gefahr bringen könnten. Das mit dem Mikrolax als Abführhilfe war völlig korrekt und hat ja auch wie gewünscht rasch zur Erleicherung geführt. Alles Gute!


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