Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Labiensynechie - Muss Östrogensalbe wirklich sein?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Labiensynechie - Muss Östrogensalbe wirklich sein?

Susa23

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, bei der U4 wurde bei unserer Tochter (14 Wochen) eine Labiensynechie festgestelt. Die Ärztin verschrieb OeKol-Creme, die wir 2mal täglich auftragen und die Schamlippen dabei leicht auseinanderziehen sollen. Leider war ich zu überrascht und wegen der bevorstehenden Impfungen viel zu aufgeregt, als dass ich hätte noch einmal nachfragen können... Daher wende ich mich an Sie. Wir möchten unsere Tochter nicht so jung schon mit Östrogen behandeln müssen, zumal ich las, dass die Labiensynechie immer wiederkehren kann, so dass dann wohl immer wieder eine solche Behandlung notwendig wäre? Gibt es Studien darüber, was eine solche frühe Hormonbehandlung auf Dauer für Auswirkungen haben kann? Selbst die Vaseline-Behandlung, die das Wiederkehren wohl vermeiden soll, können wir ja wohl nicht jahrelang anwenden bis unsere Tochter mal selbst die nötigen Hormoe produziert, oder? (Ich denke da nur an das natürliche Schamgefühl...) Zum leichten Auseinanderziehen der Schamlippen, wozu die Ärztin riet, fand ich im Netz die Aussage, das solle man keinesfalls tun, um keinen Schaden anzurichten... Welche Alternativen gibt es zur Hormonbehandlung? Ab welchem Alter könnte man die Hormonbehandlung bedenkenlos durchführen? Nun fand ich an anderer Stelle die Aussage, man könne auch einfach abwarten bis zur Pubertät, wo sich das i.d.R. von alleine gibt. Wie sehen Sie das? Mir wäre diese Variante am liebsten, allerdings bereitet es mir auch Sorgen, dass dann in einem mental recht ungünstigen Alter im schlimmsten Falle doch noch eine Behandlung notwendig werden könnte. Meine Hebamme hat sich die Labiensynechie angesehen und meinte, sie sei nur sehr geringfügig und Probleme würde das definitiv keine machen. Hat das aus Ihrer Sicht Einfluss auf die möglichen Behandlungswege? Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe. Beste Grüße Susa


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., die Behandlung der Verklebung der Schamlippen mit einer Östrogensalbe ist wohl erprobt und hat keinerlei Nebenwirkungen des Östrogens auf den restlichen Organismus. Nicht behandeln hieße in Kauf zu nehmen, dass sich dahinter ein "Urinsumpf" bildet, der zu Harnwegsinfektionen führen kann. Und abwarten bis "später" kann es in Vergessenheit geraten lassen, irgendwann schaut keiner mehr dorthin und wenn der erste Liebhaber der ist, der damit Probleme hat, ist es schrecklich. Wenn Sie nach der Abheilung noch einige Tage weiter cremen, was die Schleimhaut stabilisiert, und danach für gute Sauberkeit dort sorgen, müssen Sie auch nicht mit einer Wiederholung rechnen. Alles Gute!


Susa23

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Für alle, die sich, so wie ich zum Thema durchs Netz forsten, noch als Nachtrag, wie es bis jetzt weiterging: Wir haben die Kinderärztin gewechselt, weil wir ohnehin mit unserer KiÄ nicht wirklich glücklich waren, und uns die mangelhafte Aufklärung und der alternativenlose Therapievorschlag zu obiger Frage nicht gefielen. Unsere neue Kinderärztin meinte nach Begutachtung, dass man durchaus abwarten könne und nicht sofort eine Behandlung mit Östrogensalbe notwendig sei. Wir sollten beobachten, ob die Windeln immer voll sind und ob sie im Strahl pullert - so lange das der Fall sei, müsse nicht sofort gehandelt werden, sondern man könne erst einmal abwarten. Ihrer Aussage zufolge können sich Labiensynechien auch im Krabbelalter durch Spagat und Co. lösen. Bisher ist das nicht geschehen. Wir sind nun gespannt auf die U6. Aufgrund einer Schwangerschaftsvertretung haben wir dann wohl wieder eine neue Kinderärztin... Auch meine Frauenärztin befragte ich beim nächsten Besuch, insbesondere im Hinblick auf die Östrogensalbe. Sie meinte, sie würde damit auch lieber etwas warten und nicht schon im ersten Lebensjahr mit solchen Medikamenten rangehen, wenn es nicht unbedingt erforderlich sei.


Van93

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Hallo! Mich würde es interessieren wie ihr weiter vorgegangen seid. Heute wurde bei meiner 1 jährigen Tochter ebenfalls eine Labiensynechie festgestellt. Daraufhin hat der Arzt eine östrogenhaltige Salbe verschrieben, von der ich allerdings nichts halte. MfG


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