Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

IVF

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: IVF

Murmeltier41

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Sehr geehter Herr Busse, ich bin durch eine IVF schwanger geworden und mein Baby ist jetzt 4 Wochen alt. Muss/Sollte ich dem Kinderarzt bei der U3 sagen, dass mein Baby durch eine IVF gezeugt wurde? Würde er dann etwas anderes untersuchen? Benötigt er diese Informationen? Mein Baby wurde normal geboren und es gibt keine Ausfälligkeiten gesundheitlicher Art. In dem gelben Kinderuntersuchungsheft wurde es bei den Risikonummern nicht eingetragen


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., eine IVF hat keine Auswirkungen auf die Gesundheit Ihres Kindes. Sie dürfen sich ohne Sorgen über Ihren Goldschatz freuen. Alles Gute!


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Du "musst" es nicht sagen. Aber ich würde es dem Kinderarzt schon sagen. Es gibt Studien die die Gesundheit der IVF gezeugten Kinder untersucht haben. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3859389/ Endocrinology: Cerny et al., 2018 & Diabetes: Chen et al., 2014 Fertility and Sterility: Guo et al., 2017 Da gibt es statistische Auffälligkeiten gegenüber natürlich gezeugten Kindern.


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Uriah, bitte... Es gäbe sicher zig Einflüsse auf die Gesundheit des Kindes. Wurde es bei Vollmond gezeugt? Hat die Mutter Radieschen in der Schwangerschaft gegessen? Hat das Baby blaue Augen oder braune. Liefer mir genug Daten, ich mache Dir eine tolle Langzeitstudie draus. Du verunsicherst hier doch nur ständig die Leute. An die Fragestellerin: so viele Dinge beeinflussen unsere Gesundheit. Sicher auch die Gene, aber der Genpool wird ja durch IVF nicht beeinflusst. Der Rest ist meistens ganz viel Glück. Viel frische Luft, gutes Essen, wenig Schadstoffe, viel Freude und Liebe, das ist die Basis. Das gilt für alle Menschen gleich, egal wie sie gezeugt wurden. Mach Dir keinen Kopf, Dein Wunder hat dieselben Startbedingungen wie jedes Kind.


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Die Kernfrage ist (wie bei so vielen Themen hier), will man eine ehrliche Antwort oder nur eine beruhigende. Wenn ich es nicht mit den entsprechen Quellen belegt hätte, würde man mir vorwerfen, ich würde lügen. Aber das Gegenteil ("es mache keinen Unterschied") darf man behaupten, ohne Quellen anzugeben. Es ist inzwischen zumindest in der Fachwelt durchgesickert, dass die IVF gezeugten Kinder nachher statistisch nicht gleich gesund sind wie die anderen. Das würde in der Konsequenz aber doch bedeuten, dass man Paare mit Kinderwunsch im Vorfeld - bevor die Entscheidung getroffen wird - darüber aufklären muss, welche Risiken die Methode auf später gesehen hat. Ethisch gesehen, finde ich das unbedingt erforderlich.


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Gut, uriah, es gibt hier eine Studie, die in gewissem Maß die Tendenz zu Bluthochdruck und Diabetes aufzeigt. Wenn man das weiß, kann man von vorn herein dagegen steuern und das geht ja ganz gut . Geb Dir ein Stück weit recht. Hier ein deutscher Text dazu(referenziert auf dieselbe Studie) : https://www.google.com/amp/s/www.zeit.de/amp/wissen/gesundheit/2018-09/kuenstliche-befruchtung-gesundheit-risiken-embryonenschutz Der wichtigste Satz hier ist aber : Wir sollten vorsichtig damit sein, sie von vornherein als kranke Kinder zu bezeichnen oder zu behandeln. Es ist bei der derzeitigen Datenlage unklar, ob alle diese Kinder später irgendwelche Probleme haben werden. Wahrscheinlich sind die normalen Untersuchungen ausreichend. Deutschland verfügt über ein gutes Gesundheitssystem, in das die Kinder sehr früh, zum Beispiel über U-Untersuchungen, integriert werden. DARAUF kommt es an. Das Kind erst mal als gesund ansehen und sich zu freuen, dass es geklappt hat mit dem Nachwuchs. Einen großen Vorteil haben diese Kinder im Gegensatz zu vielen anderen: sie sind gewollt, die Eltern werden alles tun damit es ihnen gut geht. Wenn man das Kind nun immer mit der Sorge betrachtet, es könnte krank sein, ist das nicht gesund. Ähnlich dem Nocebo-Effekt können durch solche ständigen Sorgen Krankheiten auch erst entstehen.


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Niemand hat behauptet, IVF Kinder wären von vornherein krank. Keineswegs! Auch nicht dass man sich Sorgen machen müsse. Aber das IVF generell keinen Einfluß auf die Gesundheit der Kinder hat, kann man so auch nicht sagen. Und es geht dabei nicht nur darum, dass IVF Kinder häufiger als andere Bluthochdruck und Diabetes entwickeln. Es sind noch mehr Auffälligkeiten. https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-09/kuenstliche-befruchtung-zeugung-kinderwunsch-fortpflanzung-kinder-gesundheit/seite-2 Die Frage war, ob der Kinderarzt das wissen sollte. Andersherum, warum sollte er es nicht wissen? Warum darf das den betroffenen Eltern nicht gesagt werden? Ist das ein Tabu? Warum machen wir Forschungen und veröffentlichen sie in Fachzeitschriften, aber den Betroffenen werden die Erkenntnisse daraus verschwiegen? Es gibt in unserer Gesellschaft bestimmte Dogmen, die nicht in Frage gestellt werden dürfen. Wieviele Jahre wurden wir z.B. damit belogen, dass z.B. Eier und Butter schädlich seien, damit die Industrie ihre Cholesterinsenker verkaufen konnte. (Antwort: rund 40-50 Jahre! 2 Generationen lang.)


basis

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Das ist das Problem mit solchen "Studien". Sie stellen statistische Zusammenhänge her zwischen zwei Sachlagen (IVF und Diabetes zB) ohne tatsächlich einen kausalen Zusammenhang dadurch zu beweisen. Das ist das gleiche statistische Dilemma wie die Behauptung KS Kinder wären anfälliger für sonstwas, weil sie per KS kamen. Man kann genauso wahrscheinlich davon ausgehen, dass bestimmte Kinder aufgrund der Genetik ihrer Eltern eine Präposition für Diabetes haben. Und vielleicht führen ja einige dieser genetischen Faktoren genauso zu Fruchtbarkeitsproblemen, die wiederum Eltern zur IVF bringen. Dann liegt die Ursache für Erkrankungen dennoch in der Genetik, nicht in der Tatsache der IVF. Es gibt auch genug statistische Daten, die "nachweisen", dass in Jahren, in denen Nicolas Cage Filme gedreht hat, mehr Menschen in den USA in Pools ertrunken sind. Fragt sich jetzt, ob der Werte Herr dafür verantwortlich ist oder nicht. Statistik ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Und aufgrund einer Statistik Kinder von vornherein abzustempeln ist sicherlich nicht im Sinne des Kindes, sondern vollkommen unnötige und unsachliche Panikmache.


minzerle

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Hey uriah! Bist du Ärztin? Hast du eine Ordi mit Sprechstunde?


drosera

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Hallo, Würde ich erst einmal nicht sagen. Sollte sich dein Kind doch wider Erwarten nicht gut entwickeln, dann kannst du das immer noch ansprechen.


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