MickysMaus
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Wenn es nicht grade akut eine so unschöne Situation in der Krippe meiner Tochter geben würde, würde ich vermutlich gar keinen Rat suchen, denn in unseren Augen ist unser Kind nicht krank. Aber erst einmal zur Erklärung: Unsere Tochter (19 Monate) hat zu letzten November (also mit etwas über 15 Monaten) einen Platz in der Krippe (10 Kinder) bekommen. Im Winter einzugewöhnen ist nicht von Vorteil, da die Viren und Bakterien da ja bekanntermaßen Hoch-Zeit haben. Jedoch machte sich unsere kleine ganz gut, nahm hier und dort mal eine Erkältung mit, kurierte diese Zuhause aus (meist über eine Woche) und ging dann wieder hin. Seit nun gut einer Woche bekomme ich nahezu täglich einen Anruf aus dem Kindergarten oder die Rückmeldung, wenn ich sie grade abhole, dass sie Fieber hätte (meist werden mir Temperaturen unter 38 Grad genannt, einmal waren es wohl 38 Grad ). Laut der Auskunft unserer Kinderärztin beginnt eine erhöhte Temperatur bei Kleinkindern erst mit 37,7 Grad Körpertemperatur. Wenn ich dann Zuhause ebenfalls nochmal Messe (genau wie im Kindergarten mit einem Ohrthermometer), erzielen wir lediglich Temperaturen bis 37,6 Grad. Höher war der Wert nie, wenn wir Zuhause mit unserem Ohrthermometer oder auch Rektal mit dem Thermometer für den Popo gemessen haben. Heute morgen wollten sie mein Kind zunächst gar nicht erst annehmen, da sie gestern angeblich 38 Grad gehabt hätte und unser Kindergarten fordert, dass die Kinder 24 Stunden fieberfrei sein sollten. Was Ich auch als vollkommen richtig ansehe, wenn das Kind den tatsächlich Fieber gehabt hätte. Unsere Tochter hatte nach unserer Messung, also etwa 20 Minuten nach der Messung im Kindergarten, eine Temperatur von 37,5 Grad. Ich unterstelle dem Kindergarten nicht, dass sie dort falsch messen oder mir Lügenmärchen auftischen, ich weiß nur nicht recht, wie ich damit umgehen soll, dass unser Kind im Kindergarten höhere Temperaturen hat, als Zuhause. Dazu kommt, dass sie laut Aussagen der Erzieherinnen wohl sehr quängelig sein soll, viel auf den Arm will, sehr kuschelig und anhänglich ist. Zuhause verhält sie sich "ganz normal", spielt viel mit ihrem älteren Bruder oder auch allein, animiert mich zwischendurch mal mitzuspielen, akzeptiert es aber auch, wenn ich dann erkläre, dass ich jetzt z.B. das Essen vorbereiten muss, möchte auch mal zwischendurch auf den Arm und kuscheln, aber eben nicht ständig. Also ganz normal eben und anders als es mir vom Kindergarten geschildert wird. Sollte ich mit meinem Kind zum Arzt gehen und diese Temperaturschwankungen abklären lassen? Wie gesagt, in unseren Augen ist unser Kind nicht krank - zum Arzt geht man ja eigentlich nur, wenn tatsächlich etwas offensichtliches wäre. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass unsere Kinderärztin mich (innerlich) belächeln würde, wenn ich mit dieser "Problematik" (die für mich keine ist, aber anscheinend für den Kindergarten) zu ihr käme. Trotzdem bin ich ratlos und benötige deshalb einen fachmännischen Rat. Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Mühe. Ich freue mich auf ein Feedback. MFG MickysMaus
Liebe M., es ist schade, wenn die Erzieherinnen so überreagieren und nicht mehr in der Lage sind, mit gesundem Menschenverstand zu entscheiden, wann ein Kind wirklich krank ist und wann es nur einen der üblichen harmlosen Luftwegsinfekte hat, wegen derer man sicher nicht zuhause bleiben muss. Letztendlich muss man auch fragen, ob es den Erzieherinnen überhaupt gestattet ist, routinemäßig Fieber zu messen. Ich kann Ihnen nur raten, mit Unterstützung Ihres Kinderarztes das Gespräch mit dem Elternbeirat und den Erzieherinnen zu suchen. Alles Gute!
basis
Ich hab auch zwei Kinder im KiGa und kann Dir nur raten: Wenn der KiGa solche Probleme macht, würde ich die KiÄ eher um eine Bestätigung der Gesundheit bitten und dann mal bei der Leitung nachfragen, wie es sein kann, dass die Privatspähre deines Kindes durch permanente Temperaturmessungen täglich verletzt wird, wenn es nachweislich vollkommen gesund ist. Kind-Krank-Tage wachsen schließlich nicht auf Bäumen. Dazu kommt, dass die Messung im Ohr ohnehin schon sehr ungenau ist und man dort sehr leicht völlig falsche Messwerte erhalten kann. In dem Alter ist die einzig sinnvolle Art Fieber zu messen rektal. Und wenn der KiGA meinem Kind täglich ein Thermometer in den Hintern schieben würde, würde ich da mal ganz gepflegt bei der Aufsichtsbehörde nachfragen wie das denn mit dem Schutz des Kindeswohl vereinbar ist. Das Kind hat kein Fieber. 37,7° sind ansonsten mitnichten Fieber. Die Körpertemperatur eines Menschen schwankt aufgrund vieler Einflüsse über den Tag hinweg um ein paar 0,x-Grad. Für mich drängt sich daher der Verdacht auf, dass der KiGa ein Personalproblem hat und den Schlüssel nicht erfüllen kann. Dass sie anhänglich ist und kuschelbedürftig in der KiTa ist in dem Alter vollkommen normal, sie muss sich doch erst mal an die Bedingungen dort gewöhnen. Ich weiß, dass man nicht unbedingt die Auswahl unter den Kindergärten hat, aber für mich ist das Verhalten der Erzieher nicht gerade ein Empfehlungsschreiben für diesen.
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