Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Hat mein Kind eine Essstörung?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Hat mein Kind eine Essstörung?

K.B.

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Hallo Herr Dr. Busse, meine Tochter ist 12 Monate alt, das aktuelle Gewicht 8100, das Geburtsgewicht 3480. Sie war bis zum 6. Monat normalgewichtig, mit 7 Monaten brachte sie 7550g auf die Waage. In den letzten 5 Monaten hat sie gerade mal 500 g zugenommen. Die Beikosteinführung gestaltete sich als schwierig: das erste Mal mit 5,5 Monaten versucht, das hat nicht funktioniert, sie hat es abgelehnt, dann mit 6,5, dann mit 7 Monaten tatsächlich mit Beikost angefangen. Wirklich Spaß am Essen hat sie bis jetzt nicht entwickelt. Ich stille immer noch, manchmal bis zu 3 mal am Tag, aber es ist von der Menge nicht mehr viel an Muttermilch. Den ganzen Sommer haben wir Brei angeboten, aber es blieb immer übrig, häufig nicht mal angerührt. Manchmal durch Ablenkung haben wir etwas rein bekommen. Sie hatte 3 bis 4 mal am Tag Stuhlgang. Mittlerweile sind wir auf das Essen vom Tisch und Fingerfood übergegangen, da es etwas besser klappte, aber auch nicht perfekt. Manche Lebensmittel mag sie wirklich, aber es ist nur Gurke, Tomaten und Würstchen. Wir sind über das Essverhalten und vor allem Gedeihvorgang besorgt. Der Kinderarzt hat Blut abgenommen, Blutbild hat nichts auffälliges gezeigt. Zöliakie war ebenfalls negativ. Jetzt haben wir eine Überweisung zum Kinder- und Jugendpsychologen mit der Diagnose "frühkindliche Essstörung unklarer Genese" bekommen. Haben Sie sonst noch eine Idee? Was könnte mit dem Kind los sein? Oder ist es gar normal? Sie macht eine gesunde Entwicklung, hat mit 7 Monaten angefangen zu krabbeln und jetzt mit 12 Monaten fängt sie an zu laufen. Sie ist auch sonst sehr aktiv. Vielen Dank im Voraus


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe K., es gibt nun mal einfach dünne und dicke Kinder, und ich kann nicht verstehen, warum man deshalb einem Kind gleich eine Ess-Störung andichten will. Zumal wenn es fit und munter ist. Entscheidend ist nur, dass Sie Ihre Tochter so akzeptieren wie sie ist, nie wieder sich Sorgen machen wegen des Essens, sie nie wieder dazu drängen oder mit Spielen überlisten. Setzen Sie sie an den Tisch wenn alle fröhlich ihre Mahlzeit einnehmen und sie darf so viel oder wenig mitessen wie sie mag. Alles Gute!


Colien07022004

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Ganz ehrlich - gib deinem Kind Zeit!!! Genau das, was du beschreibst, ist unserer Tochter. Sie hat bis zum zweiten Lbj nichts festes Gegessen, fast ausschließlich Milch getrunken. Manche Kinder benötigen mehr Zeit. Unser Kinderarzt hat ihr die Zeit gegeben, die sie brauchte. Wir wären niemals zu einem Psychologen gegangen. Essen war für uns immer ein Experiment, sie durfte damit spielen und sich beschäftigen. Über die Beschäftigung, erhielt sie Zutritt zum Essen. Für uns war es eine schwerer Zeit, wir waren auch ganz oft verzweifelt. Mit einem Jahr wog sie 7900g und mit zwei 10kg. Gebt ihr Zeit und drängt sie nicht. Ein Logopäde kann sehr hilfreich sein... Lg


Pia-Lotta

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Also, ich verstehe überhaupt nicht, warum dervKinderarzt euch überhaupt eine Überweisung gegeben hat. Für mich klingt das völlig normal, meine Kinder waren ganz genauso...Beide haben Beikost zunächst komplett abgelehnt, erst mit 11 Monaten wurde ein Löffel im Mund überhaupt toleriert. Die Kleinste hat erst gar keinen Brei gegessen, sie hat direkt vom Familientisch mitgegessen, und zwar allein, gefüttert wollte sie nicht werden. Der Speiseplan war auch recht einseitig, weil meine Mädels alles, was sie nicht mochten, sofort wieder ausgespuckt haben, da war auch gar nichts zu machen. Vom Gewicht her lagen sie immer weit unter dem Durchschnitt, auch heute noch, mit 9 und 8, sind sie sehr schlank (11. und 17. Perzentile vom BMI), aber groß. Unser Kinderarzt war da immer völlig entspannt und hat gemeint, sie würden sich holen, was sie brauchen. Scheint zu stimmen, denn mittlerweile sind sie fast nie krank und treiben sehr viel Sport. Einen kränklichen Eindruck machen sie wirklich nicht...Ich würde versuchen, mir gar keinen Druck zu machen und vor allem immer nur anbieten und nicht versuchen, das Essen ins Kind zu kriegen, der Stress überträgt sich bloß auf die Kleinen und erst daraus kann sich eine Essstörung entwickeln. LG und alles Gute wünscht Pia-Lotta


Lilly10

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Hallo, lass ihr Zeit und mach dich nicht verrückt, es ist noch kein Kind vor einem vollen Teller verhungert. Meine Tochter war genauso! Jedes mal eine Qual, sie war immer sehr zierlich....und heute: 6,5 Jahre alt und ich muss sie beim Essen bremsen! !! Sie ißt fast alles außer Schokolade und anderen Süßkram :-). Die hat kurz nach ihrem 2.Geburtstag plötzlich das Essen entdeckt. LG Lilly


K.B.

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Vielen Dank für so zahlreiche Kommentare. Es ist schön zu wissen, dass es auch andere Kinder gibt, die auch mal klein ausfallen.


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