Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Ralf Brügel:

Harnwegsinfekt ständig Rückfall

Dr. med. Ralf Brügel

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Kinderarzt
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Frage: Harnwegsinfekt ständig Rückfall

ChristinaHartmann

Hallo Herr Brügel, meine Tochter hat kurz nach ihrem zweiten Geburtstag ihren ersten HWI bekommen, dieser wurde das erste Mal mit Cefaclor für 5 Tage behandelt. Sie hat am Tag 3 mittags noch auf über 39 hochgefiebert. 5 Tage nach Absetzen, wieder Fieber, wieder HWI. Verordnet wurde wieder Cefaclor für 7 Tage. 9 Tage nach Absetzen wieder Fieber, wieder HWI. Wieder 7 Tage Cefaclor. Nach nicht mal 48 Stunden nach Absetzen waren die Leukos wieder knalllila, daher wurde Cotrim K für 7 Tage angeordnet und anschließend Prophylaxe mit Cefaclor bis zum Termin im Klinikum zur weiteren Diagnostik, da Ultraschall beim Kinderarzt auffällig war (Verdacht auf Doppelniere). Noch während Cotrim wurde ihr Urin zunächst sauber und dann am Tag 6 der Einnahme wieder trüb und sehr viele Leukos, weshalb wir jetzt 3 Tage lang therapeutisch Cefaclor geben sollen und dann anschließend nur einmal abends.  Laut Urinkultur hat sie E. Coli.  Mir kommt das alles irgendwie spanisch vor und ich verstehe einfach nicht, wieso der Verlauf bei ihr so ist wie er ist.  Wieso wird sie so schnell rückfällig und wieso hilft ihr kein Antibiotikum langfristig? Wir haben keine zwei Wochen ohne Infekt. Seit dem 1. Juli bekommt sie Antibiotika.    Vielen Dank für Ihre Einschätzung!     


Hallo Christina,  das klingt tatsächlich sehr wild ! Ich habe mehr Fragen als Antworten: ist denn die weitere Diagnostik im Klinikum schon durchgeführt worden ? Wurde denn bei jedem Infekt ein Urikult gemacht, also der Keim bestimmt? Wurden auch Entzündungswerte stets mitbestimmt, also zum Beispiel CrP? Generell können Kinder , insbesondere Mädchen, im Baby und Kleinkinderalter sehr hartnäckig Harnwegsprobleme haben. Wichtig ist eben zu schauen ob es eine Fehlbildung/zugrunde liegende Erkankung gibt, die für Harnwegsinfekte prädestiniert, also zum Beispiel ein Reflux von der Blase zur Niere. Generell ist es immer wichtig zu unterscheiden, ob eine Nierenbeckenentzündung vorliegt (Kind krank, Fieber, Infektparameter erhöht), die zwingend antibiotisch behandelt werden muss oder eben ein sogenannter unterer Harnwegsinfekt (Schmerzen beim Pipi machen, auffälliger Urin, aber kein Fieber, keine erhöhten Infektparameter), den man auch mal ohne Antibiotika therapieren kann. Sollten sich Nierenbeckenentzündungen häufen, dann ist ggf. die regelmässige Antibiotikagabe in Form einer Prophylaxe gut. Sollte es eine klare ursache geben, dann muss diskutiert werden ob man diese korrigieren kann/soll, also zum Beispiel wieder operativ einen Reflux. Sie sehen: komplexe Geschichte. Ich würde auf jeden Fall auf einen zeitnahen Termin (frommer Wunsch, ich weiß) bei einem Kindernephrologen/einer Kindernephrologin drängen oder beim nächsten Mal eine stationäre Behandlung verlangen, um koordiniert das weitere diagonstische und eventuell therapeutische Vorgehen zu besprechen. Herzliche Grüße Ralf Brügel


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