amanita12
Sehr geehrter Herr Busse. Unser Kind, 19 Monate, hat gerade die Eingewöhnung in einer Krippe begonnen. Gruppe von 12 Kindern mit zwei Betreuerinnen; vorher war das Kind nur bei uns Eltern bzw. ab und zu bei Oma und Opa. Ich wußte nicht, was emotional mit so einer Eingewöhnung auf uns zukommt und zweifle seit deren Beginn an dem Plan Fremdbetreuung. Hinzu kommt, dass wir diese nicht so dringend benötigen - wir werden in wenigen Monaten voraussichtlich erneut Eltern. Vorher dachte ich, es könnte entspannt sein, wenn 'der Große' einen halben Tag in der Krippe ist und ich mich exklusiv um das Baby kümmern kann. Mittlerweile habe ich viel über mögliche Entwicklungsschäden bei Kleinkindern in Fremdbetreuung gelesen und mir ist überhaupt nicht mehr wohl bei dem Gedanken, dass Kind nun regelmäßig wegzugehen. Wie schätzen Sie das Risiko durch Fremdbetreuung ein, in der beschriebenen Situation, dass auch ziemlich bald ein Familienzuwachs auf das Kind zukommt? Sollte man einem Kleinkind den Stress in der Krippe wenn möglich ersparen oder sind viele Bedenken übertrieben (Bindungsstörungen, Stresslevel erhöht usw.)? Falls die Frage nicht in Ihr Ressort fällt, wem könnte ich sie stellen? Vielen Dank und viele Grüße!
Liebe A., entscheidend ist, dass Sie zu Ihrer Entscheidung stehen und loslassen!! Dann kann Ihr Kind von einer liebevollen und kompetenten Teilbetreuung in einer kleinen Gruppe sehr profitieren. Und ja, ich finde es eine gute Idee, das auch deshalb zu tun, um in einigen Monaten mehr Ruhe und Zeit für ein weiteres Kind zu haben. Lassen Sie sich nicht von ideologisch geprägten Ratschlägen verunsichern. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Ausprobieren, denn das kann dir keiner beantworten. Es hilft, wenn die Mama dahinter steht und das auch wirklich so möchte, ohne schlechtes Gewissen. Das Kind merkt, wenn die Mama Zweifel hat, dann klappt es auch nur sehr schlecht. Kommt immer auch auf das Kind an. Ein halber Tag ist nun nicht so viel, da musst du nicht das Gefühl haben, das Kind abzuschieben. Du hast gute Gründe, und für dein Kind ist es sicher nicht schädlich, mit anderen Kindern zusammenzusein. Im Gegenteil! Schau dir die Einrichtung an, begleite dein Kind bei der EIngewöhnung, alles andere ergibt sich genau daraus. Wenn es nicht klappt, dann zieh die Reißleine und nimm das Kind wieder mit nach Hause. Du wirst jetzt sicher hier von anderen zu hören bekommen, dass man das Kind am besten bis zum 18. Lebenjahr niemals nicht außer Haus gibt, wenn es denn nicht notwendig ist aus finanziellen Gründen etc etc etc. Und am besten praktizierst du auch das gemeinsame Schlafen im Elternbett bis mindestens zu diesem Zeitpunkt.... Hör auf dein Bauchgefühl, eine Kita kann auch ein Gewinn für die Entwicklung sein.
Orchidee_240914
Hallo, meine kleine ist mit 14 Monaten in die Krippe gekommen. Wir haben sehr lange Eingewöhnung gemacht, sehr liebevoll und wir haben uns nach meiner tochter gerichtet. Sie hat eine sehr gute Bindung zu ihrer Erzieherin und geht sehr gern in die Krippe. Wenn ich mal frei hab ist sie mittagskind oder bleibt zu Hause. Ich hatte auch bedenken, da wir wegen Arbeit keine andere Wahl hatten. Ihr tut es sehr gut und sie hat mit ihren 3 Jahren eine beste Freundin und auch sonst viele Freunde. Ich Finde es wichtig das die Kinder Kontakt zu anderen Kindern haben. Ich kenne einige Fälle da sind die Kinder zu Hause und können mit mir ihren 3 Jahren noch nicht reden weil sie null Kontakt haben zu gleichaltrigen. Ich finde das geht gar nicht. Ich denke ihr solltet es probieren und wenn es nicht klappt könnt ihr ihn immer noch raus nehmen. Ich würde es immer wieder so machen. Meiner kleinen tut es gut und sie lernen auch viel von anderen. Achso und wie port geschrieben hat du musst dahinter stehen. Lg
amanita12
Bei uns ist es so, dass wir ja die Wahl haben: in ein paar Monaten bin ich wieder zu Hause. Unser Kind braucht auch ein paar Kontakte zu anderen Kindern...aber deswegen gleich täglich in die Krippe? Hat dein Kind morgens geweint und sich gegen den Raum gewehrt? Wie lange hièlt das an?
Kekskopf
Kinder, die mit drei noch nicht reden können, weil der Kontakt zu Gleichaltrigen fehlt? Und du hast das mit deiner jahrelangen logopädischen Erfahrung auf genau den Sachverhalt zurückgeführt? Gegenbeispiel: Unsere Kita ist alles andere als ideal, genau deshalb habe ich, obwohl meine Fünfjährige dort hingeht, die Eingewöhnung meines Zweijährigen abgebrochen. Meine Tochter war übrigens 24 Monate, als sie dort eingewöhnt wurde, und hat bereits vier Monate lang in vollständigen Sätzen geredet. ICH führe es unter anderem auf die Tatsache zurück, dass ich mich jeden Tag exklusiv um sie gekümmert habe und sie nicht eins von sechs Kindern war, das um die Gunst einer Erzieherin buhlen musste.
Orchidee_240914
Aber was ist denn an krippe so schlimm? Nein anfangs war alles gut, dann kam mal ne Phase wo sie nicht wollte. Das war wirklich nur kurz meistens klappt es. Wie gesagt es ist deine Entscheidung und ich weiss nicht wie dein Kind reagiert ob es ihm gefällt, wie die Eingewöhnung ist... Jedes Kind ist anders. Ich habe lediglich meine Meinung geschrieben und den Rest musst du entscheiden. Du kannst ihn ja vielleicht erstmal zwei oder drei Tage hin schicken und schauen wie es läuft. Oder? Lg
Orchidee_240914
@ kekskopf die Kinder die ich meine und kenne werden zum spielen zur Nachbarin geschickt. Und wenn kaum mit denen gesprochen wird kann man dann auch nicht reden. Und ich habe lediglich von unserer kita und meinem Kind gesprochen. Ich weiss das es kitas gibt wo es anders läuft. Deswegen ja ausprobieren und schauen ob es passt. Wenn nicht kann man das Kind doch raus nehmen. Lg
amanita12
Hallo. Wir haben bereits mit der Eingewöhnung begonnen und das Kind weint bisher jedesmal heftig. Laut Erzieherin ist das normal und solange es sich beruhigen lässt alles in.O. Mir gefällt dieses 'normal' jedoch nicht, denn ich als Laie und Mutter sehe darin, dass das Kind eben einfach lieber bei mir wäre. Aber wir werden erstmal weiter schauen, ob sich das gibt... Und dann weiter sehen...
Orchidee_240914
Ah okay nein so war es nicht bei uns und es ist meiner Meinung nach nicht normal wenn das Kind schreit und weint. Höre auf dein bauchgefühl. Wenn es schlecht ist und dir nicht wohl ist dein Kind da zu lassen dann mach es auch nicht. LG
ayla.auel
Grundsätzlich ist es doch so, solange die Mutter dem Thema Fremdbetreuung negativ gegenüber steht, wird auch das Kind so handeln. Meine Töchter gehen seit sie 1 Jahr alt sind in die Krippe und sie fühlen sich sehr wohl. Ja, sie haben den Vorteil, dass sie zu zweit sind, aber dadurch, dass ich keinerlei Zweifel aufkommen ließ, haben sie die Eingewöhnung auch in 2 Wochen erfolgreich geschafft. Wir profitieren alle davon, die Mädchen, dass sie andere Kinder, andere Umgebungen, anderes Spielzeug haben, ich, dass ich andere Themen und andere Gesprächspartner habe durch meine Arbeit. Also, wenn Dein Bauchgefühl Dir sagt, dass die Fremdbetreuung weder für Dich noch für Deine Tochter passt, dann lasst es.
Mitglied inaktiv
Jetzt mit der Betreuung zu starten ist weit sinniger wie wenn das zweite Kind da ist und man dann damit anfängt. Weil dann verbindet das ältere Kind unter Umständen wirklich mit der Geburt und fühlt sich "abgeschoben". Und der Große wird mit 100% Sicherheit mehr davon profitieren mit gleich alten oder älteren Kindern täglich zu tun zu haben wie von einem Säugling. Fremdbetreuung per se ist nicht schlecht, es kommt darauf an wie. Und in eurem Fall ist es auch nur immer für wenige Stunden.
Mitglied inaktiv
Und nein, es ist nicht normal das ein Kind dann weint und schreit - das darf nicht sein. ABER, wenn du bereits negativ eingestellt bist, wird das eh nichts. Den Kinder sind extrem sensibel bei solchen Dingen. Heißt, das es nicht klappt kann auch zu Teilen an deiner Einstellung zum Thema liegen. Oder daran das es eben die falsche Betreuungsform ist. es gibt ja weit mehr Betreuungsformen. ich finde zB fachlich gut geschulte TaMu in familiären Umfeld weit sinnvoller bei so kleinen Kindern wie Krippen oder KiTas. Auch Großtagespflegestellen können eine Option sein. 12 Kinder auf 2 Erzieher ist auch nicht gerade der beste Personalschlüssel. Da ist jede TaMu mit 3, im Ausnahmefall 5 Kindern personell besser gestellt.
amanita12
Ich weiß, der Schlüssel ist hier aber so. Wir haben noch Glück, dass diese Krippe die 12 wirklich nicht übersteigt. Bisher haben wir max. 8 Kinder kennengelernt. Die anderen zu Hause, im Urlaub oder krank... In anderen, städtischen Krippen sind locker 15 Kinder in der Gruppe. Meine Einstellung ist wichtig, das weiß ich. Ich selbst habe traumatische Erfahrungen im DDR- Kindergarten (nicht Krippe! Die sollen aber noch schlimmer gewesen sein) gemacht und will unbedingt was besseres für mein Kind. Ich frage mich halt: was ist normal? Wird sich mein Kind irgendwann (bald) dort wirklich wohlfühlen oder nur abschalten und sich abfinden? Was tut das mit seinem Vertrauen in mich? Usw... Aber das kann ich wahrscheinlich nur in genauer Beobachtung rausfinden und indem ich damals (meine Erfahrung) von heute (unsere Krippe) trenne.
Mitglied inaktiv
Doch, es ist normal, dass Kinder weinen, wenn sie "abgegeben" werden und die Hauptbezugsperson geht - jedenfalls aus Sicht des Kindes. Das Weinen ist erst einmal nichts anderes als Bindungsverhalten. Das Explorieren wird zurückgestellt, da ersteinmal nachrangig. Nun wäre es interessant zu gucken, wie sich das Kind bei Rückkehr der Hauptbezugsperson verhält. Lässt es sich leicht durch diese beruhigen und nimmt das explorieren rasch wieder auf ist das ein Indiz für eine sichere Bindung. Ziel ist es, dass auch die Bezugserzieherin vom Kind als Vertrauensvoll und sicher wahrgenommen wird, so dass es sich durch sie ebenfalls beruhigen lässt. Dazu ist eine sanfte Eingewöhnung nötig und eine positive Einstellung der Hauptbezugsperson . Zweifelt diese, zB an der Kompetenz der Erzieherin, dürfte es schwierig werden, das Kind spürt die Zweifel.. Jedenfalls sind eher die Kinder, die gar kein emotionales Bedürfnis bei Abgabe/Eingewöhnung/Gehen der Hauptbezugsperson anzeigen und zB vermeintlich problemlos weiter spielen die auffälligen. Meist haben diese Kinder die Erfahrung gemacht, dass die Hauptbezugsperson ihre Bedürfnisse in der Mehrheit nicht zuverlässig befriedigt hat. Die Kinder haben ebenso Stress wie die, die weinen, äußern sich aber nicht und machen den Stress mit sich aus (unsicher-vermeidender Bindungsstil). Ich benutze deswegen das Wort Hauptbezugsperson und nicht Mutter, da eben nicht immer die Mutter die Hauptbezugsperson ist.
Mitglied inaktiv
Ach so.. und mit Ideologie hat das rein gar nix zu tun. Das sind gesicherte Erkenntnisse aus der Bindungsforschung!
Da Du schon verunsichert bist, wird Dir auch das, was ich geschrieben habe wahrscheinlich nicht zu Sicherheit verhelfen.. Die muss in Dir wachsen.. Du hast doch einen tollen inneren Navigator - Dein Bauchgefühl.
Das hast du wirklich! Das zeigt sich allein dadurch, dass Du diese sensible Frage stellst..
Lass Dich auch von Deinem Kind leiten. Es "spricht" zu Dir, wenn auch noch nicht in unserer Erwachsenensprache..
Mrs. Winterbottom
Frag 10 Leute und du bekommst 11 verschiedene Antworten.... Ich schließe mich Port und Danyshope an. Probieren geht über studieren. Wir waren in einer ähnlichen Situation. Kurz vor der Eingewöhnung hatte ich von einer erneuten Schwangerschaft erfahren und auch hin und her überlegt. Nun ist bei und im Ort leider die Situation, entweder du nimmst den Platz, wenn du das Glück hast " auserwählt" worden zu sein, ab 2 oder das Kind muss eventuell bis 4 zu Hause bleiben da über 200 Plätze fehlen. Also kam Junior in die kita. Trotz anfänglicher Zweifel - Mamakind - war es in unserem Fall die beste Entscheidung. Er liebt es dort, fragt sogar am WE ob er hin darf, hat dort seinen besten Freund, und nach der Geburt hat er ganz Stolz von seinem Bruder erzählt. Dafür habe ich vormittags exklusiv Zeit für den Kleinen, denn glaub mir, die kommen im Vergleich zu den Großen recht kurz. Zudem denke ich auch, kita erst wenn das Kleine da ist kann dazu führen sich abgeschoben zu fühlen. Aber jeder sieht das anders bzw macht unterschiedliche Erfahrungen. Es gibt übrigens auch recht viele verschiedene Theorien über die Bindung mit unterschiedlichen Ansätzen und Auslegungen ;-)
Mitglied inaktiv
Naja, hinsichtlich der 4 Bindungsstile gibt es keine verschiedenen Theorien.. und so frühe Fremdbetreuung ist für die Kleinen IMMER eine Riesenherausforderung, die gut begleitetet werden will..
Aber jedes Kind ist anders.. einige haben eine hohe Resilienz, andere nicht.. Deswegen ist Eingewöhnung immer individuell und nicht "nach Plan" durchzuführen.. jedenfalls im Idealfall!
Der ist aber nicht immer gegeben.. weiß ich. Ich lebe ja in derselben Realität wie ihr.. auch mein Kind wird mit ca 1,5 Jahren in die Krippe gehen müssen, da ich wieder arbeiten gehen muss..
Ich spreche mich nicht gegen die Krippe aus, finde aber, dass wir in einer insgesamt kinderfeindlichen (Arbeits)Welt leben.. Aber das ist ein anderes Thema..
amanita12
Hallo und danke... Bisher reagierte das Kind extrem verstört (für meine Begriffe). Es schaute ungläubig zu mir und rannte auf mich zu, heftig weinend, wenn ich wiederkam. Beim Abgeben gab es auch heftige Tränen. Am zweiten Trennungstage wollte es nicht von meinem Schoß runter und am dritten nicht Mal in den Gruppenraum rein. Mit dem Bauchgefühl ist das so ne Sache...mein Gefühl sagt: zu Hause lassen, aber ich möchte auch nicht sofort "hinschmeißen", zumal die Erzieherinnen das Verhalten, den Schmerz kennen und normal finden. Für mich ist es halt nicht normal... erinnere mich zu gut an meinen Kindergarten, Anno dazumal, und muss leider sagen, dass meine Seele und meine Mutterbindung mit genau so einem Schmerz schon einen kleinen Knack bekommen haben. War ne andere Zeit, aber ist nun wieder präsent.
Mitglied inaktiv
Ich verstehe so gut, was Du meinst.. Ging mir nämlich genauso. Ich hab auch nen Knacks gekriegt, als ich mit nur ein paar Wochen weggegeben wurde.. Ich nutze bewusst das Wort weggegeben und nicht "in die Krippe gegangen", weil es nix anderes war als weggeben. Keine Eingewöhnung, nix.
So läuft es bei Euch ja glücklicherweise nicht.. Du kannst es Dir ja erst einmal anschauen, wie es weiter läuft.. abbrechen kannst Du immer noch, wenn es tatsächlich gar nicht gehen sollte.. Deswegen heißt es ja auch Eingewöhnung, da steckt ja nicht umsonst das Wort Gewöhnung drin. Gewöhnung benötigt Wiederholungen und Zeit.. Es ist und bleibt eine sehr frühe außerfamiliäre Betreuung, aber wenn Dein Kind die wiederholte Erfahrung macht, dass Du Vertrauen in die Erzieherin hast und Du immer wieder kommst, kann es sich ebenso Vertrauensvoll einer neuen Beziehungsperson zuwenden, eben der Erzieherin.. Wenn es sich von ihr trösten lässt, ist die Eingewöhnung gelungen! Aber wie gesagt, das geht nicht ad hoc und jedes Kind hat sein eigenes Tempo..
Ist alles nicht so einfach.. und viell macht es den Eindruck, ich schreibe dies einfach nur mal eben so.. aber das tu ich nicht. Ich fühle mit! Und mir blutet jetzt schon das Herz, wenn ich an die Eingewöhnung meines Kindes in ein paar Monaten denke..
Alles Gute Euch!!
Schniesenase
Hallo Amanita, mir fällt dabei auf, dass Du Dich sehr an theoretischen Bindungsüberlegungen festhältst bzw. das versuchst. Das ist für Dich eher hinderlich. Wichtig ist Dein Bauchgefühl. Es sagt, dass das so, wie es gerade mit den Trennungen läuft, nicht gut für Euch beide ist und Du so kein Vertrauen haben kannst. Für mich liest sich das absolut nachvollziehbar, auch ohne eigene traumatische Erfahrungen. Dein Kind ist dort noch nicht angekangekommen und noch nicht so weit, sich zu trennen. Also solltest Du so lange bleiben, bis Dein Kind eine gute Bindung zu einer verlässlich anwesenden Erzieherin geknüpft hat. Dann kann ein erneuter Trennungsversuch erfolgen. Das kann dauern, aber alles Andere wäre für Dich und Dein Kind nicht ok. Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich nicht die Betreuung durch andere in Frage stellen, sondern mit diesen einen Weg suchen, der eine solche Betreuung zu einer guten Erfahrung führt. Heilsam für Dich und gut für Deine Tochter. Definitiv muss Dein Kind bei den ersten kleinen Trennungen NICHT weinen. Das ist wirklich eine überholte Vorstellung. Fühle in Dich herein, verlasse Deinen Rückfall in die damalige kindliche Hilflosigkeit und setze Eckdaten mit den Betreuerinnen, wie Eingewöhnung für Euch aussehen muss, auch wenn es denen nicht unbedingt so 100% genehm ist. Falls Ihr da nicht zusammen kommt, wäre für mich der Wechsel in eine Tagespflege oder die Reihumbetreuung in Kooperation mit befreundeten Müttern etwa gleichaltriger Kinder die passende Option. Viel Erfolg! Kinder geben und die Chance auf Heilung unserer alten Wunden. :-) LG Sileick
HauptstadtBaby
Darf ich fragen, wie die Eingewöhnung abläuft? Es gibt verschiedene Modelle, nach denen sich die Kitas richten oder zumindest in Ahnlehnung an diese Modelle. Google doch zb mal das „Berliner Eingewöhnungsmodel“. Das ist eine sanfte, auf das Kind bezogene Eingewöhnung und sehr gut bei Krippenkindern. Es ist wichtig, dass sich Kind und Eltern wohl fühlen. Die Eltern geben auch bei der Eingewöhnung die sichere Basis, die das Kind braucht.
amanita12
Hallo, ja die arbeiten nach Berliner Modell. Können es aber leider nicht soweit ausdehnen bzw. anpassen, dass das Kind nicht oder weniger weint. Was ja auch nicht der Anspruch dieses Modells ist. Ich jedoch habe das ungute Gefühl, dass es der Beziehung zwischen dem Kind und mir nicht gut tut, wenn ich es jeden Tag weinend in den KiGa tragen und weinend dort zurück lassen muss.
Oktaevlein
Liebe amanita, eigentlich beantwortest du dir die Frage doch schon selbst. Du bist zur Zeit und wahrscheinlich auch mindestens das gesamte nächste Jahr nicht darauf angewiesen, deine Tochter von jemand anderem (ich vermeide extra das Wort Fremdbetreuung) betreuen zu lassen. Ich würde sie wieder aus der Krippe herausnehmen und sie zuhause lassen. Mit 1,5 Jahren ist ein Kind doch noch so klein. Da würde ich Krippenbetreuung zu wählen, wenn es mir erstens beruflich nützt, (denn das Kind selbst hat wenig bis nichts davon) und wenn es zweitens keine andere Lösung gibt, wie z. B. familiäre (Einzel-) Betreuung. Übrigens wurde meine Tochter mit 12 Monaten von 2 verschiedenen Kinderfrauen bei uns zuhause betreut, da ich wieder Vollzeit gearbeitet habe. Das war auch nicht ideal für sie, aber Krippe (ging eh nicht wegen der Betreuungszeiten) hätte ich noch viel weniger gut gefunden. Schon gar nicht wichtig für das Kind. Fazit: ich würde an deiner Stelle dein Kind wieder abmelden. Meine Tochter kam übrigens problemlos mit 2,8 Jahren in die Kita. Kinderkontakt hatte sie z. B. durchs Kinderturnen (mit mir) und treffen mit anderen Müttern und deren Kindern. Das hat bis zu diesem Zeitpunkt gereicht. Höre auf dein (meiner Meinung nach richtiges) Bauchgefühl.
Sonnenblume_270715
Hi. Ich möchte auch noch was sagen. Meine Kleine hat in der Eingewöhnung auch mal geschrien und geweint und das ist ganz normal. Weißt du warum? Weil ich nicht bereit war die Kleine abzugeben. Es ist wichtig das du los lässt. Deine Gefühle übertragen sich auf Dein Kind. Heute geht meine Kleine sehr gern in die Krippe und möchte manchmal gar nicht mehr nach Hause. Bei uns sind mittlerweile 17 Kinder auf 3 Erzieher. Und es klappt. Mach Dir nicht so viele Sorgen und versuch etwas lockerer werden. LG
Oktaevlein
aber warum soll sie das 1,5 -jährige Kind denn betreuen lassen, wenn sie selber zuhause ist? Das Kind ist 1 und nicht 4 Jahre alt, wo es Kontakt zu Gleichaltrigen braucht. Ein U3-Kind braucht das nicht in dem Maße. Ach so, ich war übrigens auch nicht "bereit", dass mein Kind mit 2,8 J. in die Kita ging. Und es hat trotzdem super geklappt, weil mein Kind selber bereit war.