LeKiki
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, meine Freundin schwört darauf, ihrer Tochter 2 Löffel Dextrose in eine kleine Flasche Wasser zu geben. Ihre Frauenärztin habe ihr das gegen Bauchweh und Unruhe empfohlen. Außerdem soll das Baby dann auch weniger Clustern. Danach wäre ihre kleine auch immer sehr entspannt, möchte weniger stillen und habe weniger Blähungen. Am 5. Lebenstag habe sie damit begonnen und mache das jetzt schon seit 7 Monaten. Es müsse aber Dextrose sein, da dies guter Zucker sei. Immer wieder versucht sie mich davon zu überzeugen, dies auch zu tun. Mein kleiner meldet sich nachts häufig zum stillen und das würde helfen. Ich finde dazu ehrlich gesagt nichts im Internet und mein Verstand sagt mir, dass das doch nicht gut sein kann??? Wie kann eine Gynäkologin sowas empfehlen? Oder hilft das wirklich?! Ich war und bin ehrlich gesagt ein bisschen schockiert deswegen. Oder irre ich mich? Liebe Grüße
Liebe L., das ist in der Tat grober Unfug! Säuglinge benötigen kein Zuckerwasser, schon gar als Tröster, an den man sich gewöhnt, sondern ausschließlich Muttermilch oder eine Babymilchnahrung. Und ab 4 Monaten dann Beikost. Zusätzliche Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee sollte man erst ab der 3.Beikost anbieten. Alles Gute!
Andrea6
Du irrst dich nicht: der Ratschlag ist tatsächlich Blödsinn. Dextrose ist Traubenzucker, das Kind bekommt also Zuckerwasser, und das nich dazu als Flasche. Vielleicht sogar zur Selbstbedienung ins Bett gelegt - gibt Mütter, die so drauf sind. In den 70ern und 80ern war es das Selbe mit dem unsäglichen "Teefläschchen zwischendurch". Was derartige unsinnige Ratschläge bewirken muß man sicher nicht detailliert ausführen; Leute mit Hirn lassen solche Sachen bleiben.
ImvPP
Hallo, das ist echt ein seltsamer Vorschlag und ein echt blödsinniges Vorgehen. Zusätzlichen Zucker - egal ob Dextrose (Traubenzucker) oder irgendeine andere Zuckerform braucht & soll ein Baby nicht bekommen, zusätzliches Wasser erst nach Beikoststart. Durch dieses Zuckerwasser hat das Baby weniger Hunger & Durst und verlangt weniger Milch - daher funktioniert das vielleicht mit "weniger Clustern". Aber zu welchem Preis? Kann es sein, dass der Tipp der FRAUENärztin (nicht KINDERärztin) nur für einmaliges Vorgehen gedacht war? Und nicht als Dauerlösung? Viele Grüße.
Mitglied inaktiv
Huhu! Dein Bauchgefühl hat recht, das kann nicht gut sein! Für Erwachsene gilt: max. 25 g Zucker pro Tag. Das sind 5- 6 Teelöffel Haushaltszucker. Ich denke, Glucose als Glucose/Dextrose als Pulver ist etwas fluffiger, also vielleicht wiegt ein Teelöffel Dextrose etwas weniger. Jedenfalls hat das Baby mit dieser Flasche schon rund 1/3 der empfohlenen Tagesdosis Zucker intus und sämtliche anderen Nahrungsmittel mit ihrem Zuckergehalt kommen ja noch dazu! Bei 2 Teelöffel in einer kleinen Flasche ist man ja schon bei der Zuckerkonzentration von Cola. Ich glaub, für Kinder ab 2 Jahre gilt die gleiche Empfehlung von max. 25 g täglich, obwohl sie kleiner sind, aber das Gehirn zum Wachsen viel Zucker braucht und sie sich natürlich viel bewegen. Wiege es doch spaßeshalber mit ihr mal 2 Teelöffel (ich hoffe ja, sie nimmt wenigstens Teelöffel und keine Esslöffel) ab und vergleiche es mit Cola. Vielleicht sieht sie es dann ein, dass das nicht gesund sein kann. Lass dich nicht beirren!
Berlin!
Dextrose ist Traubenzucker. Also auch Zucker, auch nicht besser als der übliche Haushaltszucker. Mir auch ein Rätsel, wie man so einen Mist machen kann, sorry, aber genau das ist es. Das Kind von klein auf an süss gewöhnen.....niemand würde doch seinem Baby einen Lutscher zur Beruhigung geben, oder? Das Fläschchen ist auch nichts anderes. Google mal "Nursing Bottle Syndrom" Aber Achtung: speziell die Bilder sind nichts für schwache Nerven.
LeKiki
Hallo alle! Vielen Dank für eure Antworten. Nein, sie sollte es wirklich immer mal geben wenn das Kind Blähungen hat oder unruhig wird. Dann wollte die kleine ständig an die Brust. Sie dachte die kleine wird nicht satt. Auch da habe das Zuckerwasser Wunder geholfen... Mir tut die kleine einfach unglaublich leid. Nur ich hatte die Hoffnung, das es vielleicht doch gar nicht so schlimm ist, wie ich dachte.