Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Covid im 1. Trimester - Erhöhung des Autismus-Risikos um 200 Prozent?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Covid im 1. Trimester - Erhöhung des Autismus-Risikos um 200 Prozent?

cami85

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Sehr geehrter Dr. Busse, ich hatte in meiner Frühschwangerschaft Corona gehabt. Zu dem Zeitpunkt war ich 3fach geimpft gewesen, der Verlauf war insgesamt mild (nach wenigen Tagen wieder negativ getestet) und ich hatte nur 2-3 Tage Fieber, die ich erfolgreich mit Paracetamol behandelt habe. Aktuell bin ich in der fast 31. SW und bisher gab es keine Auffälligkeiten, außer dass das Kind insgesamt etwas zarter ist vom Gewicht her, aber noch im Rahmen. Laut Ärztin, soll ich mir keine Sorgen machen. Nun frage ich mich, ob das daran liegen könnte, dass ich Corona in der Frühschwangerschaft hatte. Desweiteren habe ich ich nun Quellen gefunden, die bei Virusinfektionen in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für ein späteres Autismusleiden bei Kindern festgestellt haben. Auszug: "In einer Studie von der dänischen Universität Aarhus kamen Forscher zu dem Ergebnis, dass Infektionen in bestimmten Phasen der Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit erhöhten, dass das Kind eine Autismus-Spektrum-Störung (Autism Spectrum disorder, ASD) entwickelt. Eine Virusinfektion im ersten Trimester führte demnach zu einer um rund 200 Prozent höheren ASD-Wahrscheinlichkeit (Hazard Ratio 2,98), eine bakterielle Infektion im zweiten Trimester zu einer Steigerung von 40 Prozent (Hazard Ratio 1,42) [1]." Quellen: https://www.laborpraxis.vogel.de/autismus-durch-einen-infekt-waehrend-der-schwangerschaft-a-f7c51e285dd1402d12f46458f02d0052/ https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/veraenderte-hirnstruktur-warum-infektionen-in-der-schwangerschaft-autismus-beguenstigen-koennen/ Gleichzeitig steht aber auch: "Darüber hinaus weist Dr. Simone Mayer vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung darauf hin, dass die in der dänischen Studie erhobenen Zahlen sich explizit nur auf Infektionen beziehen, die zu einer Hospitalisierung geführt haben und sehr ausgeprägt waren. Allein für eine solch schwere Infektion sei die Wahrscheinlichkeit schon sehr gering. Die in der Studie betrachtete Gruppe war also schon eine sehr kleine Ansammlung an Extremfällen." Da ja unglaublich viele Frauen in der Schwangerschaft Corona hatten, wird man es in einigen Jahren ja sehen, inwiefern die Kinder Störungen in dem Bereich entwickeln oder nicht. Wie sind Ihre Erfahrungen in der Praxis dazu? Sie werden sicher Kinder untersucht oder behandelt haben, deren Mutter vor ca. 2 Jahren Covid durchgemacht hat. Haben diese Kinder auffällige Probleme oder Verzögerungen in ihrer Entwicklung? Mit freundlichen Grüßen


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe C., ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, sich uneingeschränkt auf Ihr Kind zu freuen und sich nicht mit solchen speziellen wissenschaftlichen Publikationen zu beschäftigen, die man aus dem Zusammenhang gerissen sicher nicht auf seine persönliche Sitaution beziehen sollte. Unser Leben beinhaltet immer auch Risiken, die man natürlich zu vermeiden versucht. Sich aber ständig vor Dingen zu fürchten, die man nun mal  nicht ändern oder vermeiden kann, trübt aber die Freude am Leben und die Zufriedenheit - was dann auch wieder eine "Risiko" bedeutet....... Alles Gute!


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