JSM81
Hallo Herr Dr. Busse, unser fast 4jähriger Sohn hat seit dem ersten Weihnachtsfeiertag eitrigen Ausfluss aus beiden Ohren (2-3 mal am Tag sichtbar, nicht dauerhaft). Er hat vor 2 Monaten Paukenröhrchen wegen anhaltender Paukenergüsse gesetzt bekommen und ist jetzt seit gut 1,5 Wochen stark erkältet. Ansonsten geht es ihm gut: kein Fieber, keine Schmerzen, auch nicht an den Ohren. Aufgrund des Ausflusses waren wir am 27.12. beim Vertretungs-HNO. Er hat ihm Ciprofloxacin-Ohrentropfen 2mal täglich über 10 Tage aufgeschrieben. Wir haben ihm die Tropfen noch nicht gegeben, weil in der Packungsbeilage steht, dass sie bei perforiertem Trommelfell nicht genutzt werden dürfen und ich zudem Sorge um die ototoxischen Nebenwirkungen habe (bei seiner Schwester gab es mal den Verdacht auf eine Hörminderung durch Gentamycin, seitdem bin ich hier sehr vorsichtig). Leider war eine Rücksprache mit dem Arzt zu unseren Fragen im Nachhinein nicht möglich, laut Sprechstundenhilfe können wir die Tropfen geben. Wie schätzen Sie die Situation ein? Können wir auf die Ohrentropfen verzichten und darauf hoffen, dass die Entzündung so ausheilt? Nasentropfen und VowenT geben wir. Oder sollten wir die Tropfen geben, weil die Entzündung sich sonst verschlimmert? Noch einmal zum Arzt ist über die Feiertage schwierig (und ein Notfall ist er ja nicht...). Danke für Ihre Einschätzung vorab. Beste Grüße Elisa
Liebe J., der Beipackzettel sagt doch eindeutig, dass die Tropfen bei offenem Trommelfell nicht gegeben werden dürfen. Und das sollten Sie dann auch nicht tun. Sondern bitte zum Kindernotdienst gehen und klären lassen, ob es sich um eine eitrige Mittelohrentzündung handelt, die mit einem Antibiotikum zum Einnehmen behandelt werden sollte. Alles Gute!
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