Sofi@
Guten Tag Herr Dr. Busse. Ich bin etwas besorgt, wegen dem Verhalten meines Sohnes. Er ist vor einer Woche drei Jahre alt geworden. Als Baby war er sehr angenehm und hat viel geschlafen. Nachts schläft er auch immer durch. Seit er ca. 18 Monate alt ist, ist er aber sehr oft überdreht und impulsiv. Er schubst gerne andere Kinder ohne Grund und beißt auch manchmal. Er hat nun noch angefangen während einem Wutanfall Gegenstände zu werfen. Seine Frustrationstoleranz geht leider im Moment gegen Null. Sobald ihm etwas nicht passt, fängt er sofort an zu schreien. Er ist auch häufig total überdreht und ärgert dann seine kleine Schwester oder Kinder, die bei uns beim Spielen da sind. Zudem kann er sich einfach nicht in einer Reihe, z.B. an der Rutsche anstehen. Er drängelt sich dann vor oder schreit los. Er redet auch ständig irgendwelche Sätze vor sich hin oder macht irgendwelche Geräusche mit seinem Mund. Auf der anderen Seite hat er aber auch immer wieder Phasen am Tag, da spielt er 1-2 Stunden alleine im Sand oder mit Lego. Er ist sehr wissbegierig und wenn ich ihm was erkläre, dann hört er auch ganz aufmerksam zu. Auch klappt das Spielen mit Freunden manchmal richtig gut. Ich habe das alles meinem Kinderarzt bei der U7a erzählt. Dieser meinte nur, dass er noch zu klein sei und sich das bestimmt ändert. Mir macht dieses Verhalten aber trotzdem große Sorgen und ich sehe ja, wie ruhig andere Kinder im Restaurant sitzen oder sich Anstellen können. Er kommt erst jetzt in den Kindergarten, deshalb weis ich noch nicht, wie er sich unter andern Kindern alleine verhält. Wie schätzen sie das geschilderte Verhalten ein? Kann das noch normal sein, oder handelt es sich vielleicht wirklich um ADHS? Vielen Dank und viele Grüße!
Liebe S., keineswegs kann man in diesem Alter so eine Diagnose wie "ADHS" stellen. Aber natürlich sollte man so ein wenig an die soziale Situation angepasstes Verhalten ernst nehmen und gemeinsam mit dem Kinderarzt überlegen, welche Hilfen man Ihrem Sohn geben kann, damit er lernt, besser mit seinen Gefühlen umzugehen. Das sollte frühzeitig, also jetzt geschehen, bevor es zu ernsten Konflikten kommt und alle darunter leiden. Eine Möglichkeit wäre z.B. eine heilpädagogische Frühförderung. Ihr Kinderarzt weiß, welche Möglichkeiten es in Ihrer Nähe gibt. Alles Gute!
Junimami22
Hallo, Ich bin bin Pädagogin und kann aus meiner Erfahrung sagen, AD(H)S ist mit drei Jahren noch nicht diagnostizierbar. Diese Krankheit zu diagnostizieren ist ein langer Prozess und dieser startet frühstens mit 7 oder 8. Vorher können keine aussagekräftigen Schlüsse gezogen werden. So ein Verhalten ist nicht ungewöhnlich und wird sich mit sicherer Wahrscheinlichkeit nochmal intensivieren und/oder verändern, wenn er in die Kita kommt. Aber keine Sorge. Ich denk nicht, dass es AD(H)S ist. Warte erstmal ab und sprich sonst mit den pädagogischen Fachkräften in der kita. Die werden dir bei allen Sorgen mit Rat und Tat weiterhelfen können! Liebe Grüße
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