JohCla
Sehr geehrter Herr Dr. Brügel, Ich habe gleich 2 Fragen an Sie, betreffend unseren 18 Monate alten Sohn. 1. Seit einiger Zeit beißt und kratzt und zwickt er uns ( vorwiegend die Eltern) oft auch unvermittelt. Wenn ich z.B in der Küche stehe, kommt er an, ist gut gelaunt ohne erkennbaren Ärger, ich denke mir nichts Böses, und plötzlich aus dem Nichts heraus beißt er mich schmerzhaft in den Oberschenkel. Ich habe schon viele Hämatome an Armen und Beinen deswegen. Wenn das passiert, begebe ich mich unmittelbar auf seine Augenhöhe, halte seine Arme kurz fest (auch weil er oft kratzt und zwickt) und sage ihm ganz eindringlich, dass ich das nicht möchte und mir das weh tut und er deswegen nicht Menschen Beissen und kratzen soll. Dann schaut er mich nur mit großen Augen an. Er spricht noch nicht viel, kein Mama, kein Papa, manchmal sagt er heiß und nass und deda und hier. Wie können wir dem begegnen und uns vor diesen "Angriffen" schützen? 2. Gerade Herr Dr. Busse schreibt ja oft, dass man Kinder über einem Jahr alles am Familientisch mitessen/probieren lassen kann, man selber entscheidet was es gibt, und die Kinder entscheiden, wie viel und ob sie davon etwas essen. Und nichts "extra" und stattdessen geben. Das habe ich jetzt ein paar mal beherzigt, allerdings würde unser Sohn dann z.B am liebsten zehn kleine Mozzarella-Kugeln essen. Und Quark pur. Und Obst in rauen Mengen. Und sonst nichts. Das ist doch so nicht tolerabel, oder? Damit er überhaupt manchmal ein bisschen Gemüse zu sich nimmt, bin ich wieder dazu übergegangen, im ab und zu wieder Babygläschen mit hohem Gemüseanteile zu füttern. Die isst er nämlich und mag sie auch. Wie würden Sie das handhaben? Mozzarella en masse? Vielen herzlichen Dank für Ihre Einschätzung!
Hallo JohCla, zu Ihrer ersten Frage: wenn Ihr Kind 4 Jahre alt wäre, dann müsste ich jetzt ausführlicher antworten. Ihr Kind ist 18 Monate und in diesem Alter ist ein soches Verhalten durchaus - für eine gewisse Zeit - "normal". Sie machen alles richtig. Mal für mal für mal sich auf Augenhöhe mit dem Kind begeben, dem Kind liebevoll entschlossen mitteilen, dass das so nicht geht, dass Ihnen das weh tut. Es ist manchmal ein zäher, kräftraubender Erziehungsprozess, es lohnt aber dies mit Geduld und liebevoller Konsequenz zu machen, da so fast immer der Spuk wieder so schnell endet wie er gekommen ist. zu Ihrer zweiten Frage: auf der Homepage meiner Praxis (Kinderarztpraxis Schorndorf) finden Sie unter "Tipps vom Doc" ein Video und ein pdf zu diesem Thema. Grundaussage ist wie vom Kollegen Busse: möglichst laufen lassen. Je mehr Gedöns beim Thema "Essen" gemacht wird umso schlechter läuft es (gilt übrigens auch beim Sauberwerden und oft beim Schlafen). Sie als Eltern sind verantwortlich, dass Ihr Kind keine extrem ungesunden, viel zu süßen Nahrungsmittel bekommt, beim Rest wäre ich sehr entspannt und hier im Schwäbischen sage ich den Eltern immer: wenn das Kind fit, aktiv und gesund ist, dann ist es ok, wenn es sich halt mal ein paar Monate von Maultaschen und Spätzle ernährt - oder halt von Obst und Mozzarella. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel
JohCla
Vielen vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort! Das beruhigt mich doch sehr! Ein schönes Wochenende! Herzliche Grüße
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