Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Hexavac - warum noch auf dem Markt?

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Hexavac - warum noch auf dem Markt?

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Hallo Herr Dr. Heininger, wir sind Eltern eines mehrfach behinderten Jungen ohne Diagnose. Im Alter von sechs Monaten haben wir ihn das erste Mal 6-fach impfen lassen. Da er vorher schon in seiner Entwicklung auffällig war, können wir sicher sein, dass es keinen Zusammenhang mit seiner Behinderung und der Impfung gibt. Wir haben im März 2004 ein Internet-Forum für Eltern mit besonderen Kindern gegründet und haben mittlerweile über 500 angemeldete User. Vor ca. sechs Wochen starteten wir eine Umfrage zum Thema "warum sind eure Kinder besonders?" mit entsprechenden Antwortmöglichkeiten. Für die Möglichkeit "Vermutlich Impfschaden" entschieden sich von 135 Eltern alleine 5! Gestern erreichte uns der Beitrag eines Users, dessen Nichte exakt 2 Tage nach einer 6-Fach-Impfung mit Hexavac (erstmalige Impfung) mit schwerer Atemnot und Krampfanfällen ins KH eingeliefert wurde. Der Sohn einer anderen Userin (mittlerweile im Grundschulalter) zeigte nach seiner ersten Hexavac-Impfung ebenfalls Symptome wie Atemnot und Krampfanfälle. Ich frage mich, warum dieser Impfstoff nicht längst vom Markt genommen wurde. Kein Wunder, dass die Impfmüdigkeit in Deutschland um sich greift, wenn nach einer Impfung solche Schäden zu erwarten sind. Ich glaube nicht, dass sich sechs Elternpaare eine Impfschädigung "einbilden" können. Wer weiß, wie viele Kinder infolge von Impfschäden schwerst behindert sind, was aber nie nachgeprüft wurde. Ein Impfschaden lässt sich vor Gericht in der Regel nicht beweisen - es ist schwer, einen Impfschaden überhaupt anerkannt zu bekommen. Hier der entsprechende Link zu einer sehr heiklen Diskussion zu diesem schwierigen Thema. Leider hält sich die STIKO zu diesem Thema sehr bedeckt... http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic742.html Gruß, Sabine M.


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Hallo Sabine, Sie sprechen da eine wichtige Beobachtung an: die nachhaltige Veränderung des Gesundheitszustandes eines Kindes nach einer Impfung. Diese Thematik ist vermutlich so alt wie das Impfen selbst und keineswegs auf 6-fach-Impfung beschränkt. Ich selbst habe mich zu Beginn meiner akademischen Laufbahn - damals in Erlangen - intensiv mit der damaligen Diskussion eines möglichen Zusammenhnags zwischen Schädigung und Keuchhustenimpfung auseinandergesetzt. Auch da wurde längere Zeit vermutet, dass die Impfung Kinder schädigt, ehe umfangreiche Untersuchungen das Gegenteil bewiesen hatten. DENN: aus der Beobachtung eines zeitlichen Zusammenhangs lässt sich nicht ohne weiteres ein ursächlicher Zusammenhang ableiten! Hier kann der Zufall dem Beobachter einen Streich spielen. Dazu folgendes Zahlenbeispiel: wenn ein Kind, wie empfohlen, im Alter von 2, 3 und 4 Monaten die Standardimpfungen erhält, so wird JEDE Krankheit, die sich in diesem Zeitabschnitt einstellt, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit kurz nach einer der 3 Impfungen in Erscheinung treten und es entsteht dann leicht der Eindruck, die Impfung habe dies verursacht. Wenn man nicht impft, treten aber auch Krankheiten auf, nur besteht dann kein Zusammenhang zum Impfen... Nur wenn geimpfte Kinder häufiger erkranken würden als ungeimpfte, könnte man einen Zusammenhnag zur Impfung vermuten. Aber genau das ist nicht der Fall! Deshalb sagen uns die Epidemiologen immer: vom einzelnen Fall kann man nichts ableiten, nur wenn man Kollektive vergleicht. Die jährlich tausenden und abertausenden geimpften Kinder, die keine Behinderung aufweisen, dürfen auch nicht ausser Acht gelassen werden. Ich hoffe auf Ihr Verständnis und wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute!


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