Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

FSME-Impfung - mögliche Nebenwirkungen?

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: FSME-Impfung - mögliche Nebenwirkungen?

Birgit1310

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, bei der letzten Vorsorgeuntersuchung riet unser Kinderarzt dazu, unseren Sohn, jetzt 5 Jahre alt, baldmöglichst gegen FSME impfen zu lassen. Ich habe bereits mehrere Einträge hierzu in Ihrem Forum gelesen, aber nicht genügend zu unserem speziellen Fall gefunden - deshalb trotzdem meine Anfrage. Die Impfung unseres Sohnes macht in unseren Augen durchaus Sinn, da wir in einem Risikogebiet wohnen (Baden-Württemberg) und uns gerne in der Natur aufhalten. Unser Sohn ist gemäß den Empfehlungen der STIKO geimpft, gesund, aber sehr sensibel. Die meisten seiner bisherigen Impfungen gingen mit hohem Fieber (aber ohne schwerere Nebenwirkungen) einher. Was die FSME-Impfung anbelangt, haben wir nun Bedenken, da eine länger zurückliegende FSME-Impfung bei meinen Eltern starke Nebenwirkungen mit sich brachte (massiver, über Monate anhaltender Neurodermitis-Schub sowie Entstehung eines – mittlerweile wieder ausgeheilten – Morbus Crohn kurz nach der Impfung [den Zusammenhang zwischen der Krankheit und der Impfung vermuteten Ärzte damals, sicher war sich aber, soweit ich mich erinnere, niemand…]). Dazusagen muss ich, dass die Impfung bei meinen Eltern in den Jahren 2004-2006 mit dem Impfstoff Encepur erfolgte und uns unser Kinderarzt bereits sagte, dass der Impfstoff seither verbessert wurde. Ich selbst ließ mich damals auch impfen und hatte keine starken Nebenwirkungen. Laut unserem Kinderarzt braucht man solche negativen Impffolgen, wie sie bei meinen Eltern entstanden, nicht befürchten. Dennoch sind wir noch nicht ganz überzeugt, unser Kind mit der Impfung nicht zu gefährden, und fragen uns, mit welchen Nebenwirkungen wir bei den heutigen Impfstoffen möglicherweise zu rechnen haben… Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns mit Ihrem Rat helfen könnten, eine Entscheidung zu treffen. Interessieren würde uns auch, ab welchem Alter Sie die Impfung unserer Tochter, jetzt 3 Jahre alt, empfehlen würden. Vielen Dank im Voraus! Herzliche Grüße Birgit


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Birgit Es ist richtig, dass gerade bei jungen Kindern, insbesondere vor dem Alter von drei Jahren, bei der 1. (!) FSME Impfung ein relativ hohes Risiko für Fieber besteht (bis zu 30%) , es ist aber nur von kurzer Dauer und im Allgemeinen ohne weitere Begleitsymptome. Ferne r kann es wie bei allen anderen Impfungen auch vorübergehend zu Lokalreaktionen an der Impfstelle kommen. Insofern möchte ich die Aussagen Ihres Kinderarztes sehr unterstützen. Eine Garantie für Nebenwirkungsfreiheit gibt es aber natürlich nie, aber ernst sind die Nebenwirkungen nach FSME Impfung an sich selten. Wenn es meine Tochter wäre, würde ich sie impfen, gerade weil Sie viel in der freien Natur mit ihr sind. Anzufügen ist, dass für die Erwachsenen in der Familie die FSME-Impfung noch wichtiger ist als für Kinder, weil sie im Allgemeinen schwerer an dieser Krankheit und mit mehr Komplikationen leiden. Alles Gute!


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