Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Vergiftung durch natürliches Ungezieferspray?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Vergiftung durch natürliches Ungezieferspray?

Mitglied inaktiv

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Hallo! Wir sind gerade umgezogen und haben, dank unserer Vormieter, ein ziemliches Flohproblem in der Wohnung. Nun hat mir meine Mutter ein "Natürliches Ungezieferspray" mitgebracht (Nexa Lotte - 0,5g/kg Pyrethrine), was ich dann auch in meiner Genervtheit von den Viechern bei meinen schlafenden Kindern im Kinderzimmer angewendet habe, da ich dachte, dass es für Menschen ungefährlich ist. Meine beiden (2,5 Jahre und 8 Wochen alt) haben in dieser besagten Nacht (Mittowch auf Donnerstag) richtig gut und tief geschlafen, ich hatte heftige Kopfschmerzen. Auch tagsüber waren beide Kinder gestern etwas unfit. Durch Zufall habe ich nun gelesen, dass es sich bei Pyrethrine um ein Nervengift handelt, was dann wohl meine heftigen Kopfschmerzen erklären könnte. Geht das Gift denn auch in die Muttermilch über und muss ich mir nun Gedanken über Auswirkungen bei meinen Kleinen machen? Ich mache mir totale Vorwürfe, dass ich das Zeug ohne zu lesen angwendet habe. Ich habe es unter die Betten und in die Ecken gesprüht, da ich uns vor unnötigen Flohbissen bewahren sollte... Was denken Sie dazu? Können meine beiden dadurch Vergiftungen erlitten haben? Vielen Dank für eine schnelle Antwort.


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Schlumpfine, Dr. Paulus wird noch antworten. "Hier ein Auszug aus einer früheren Antwort: "Pyrethroide kommen als Inhaltsstoff in verschiedenen Chrysanthemenarten vor. Permethrin ist ein synthetisches Pyrethroid, das in der Landwirtschaft und Veterinärmedizin seit langem zur Kontrolle von Ektoparasiten erfolgreich angewandt wird. Seit 1980 werden topische Permethrin-Präparate zur Behandlung von Krätze und Kopfläusen eingesetzt. Sie erwiesen sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als zuverlässig wirksam und frei von toxischen Nebenwirkungen, selten wurden allergische Reaktionen beschrieben. Daher wird Permethrin v.a. zur Behandlung in der frühkindlichen Phase, während Schwangerschaft und Stillzeit sowie für Patienten mit neurologischen Krankheiten und Lindanresistenzen empfohlen (Fölster-Holst et al 2000). Bei topischer Anwendung am Menschen ließ sich nur eine geringe Resorption von max. 2% feststellen (Meinking 1996). Eine Anwendung von Infectopedicul Lösung im zweiten bzw. dritten Schwangerschaftsdrittel wäre daher durchaus vertretbar." Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, tatsächlich ist die Bezeichnung "natürlich", die bei pyrethrinehaltigen Ungeziefer-Produkten notorisch auf den Verpackungen steht, total irreführend. Pyrethrum ist vor 25 ja schonmal in den Fokus der Kritik geraten, weil es unter dem Namen "Lindan" jahrzehntelang als Holzschutzmittel verwendet wurde. Zum Glück ist in erster Linie die Langzeit-Einwirkung für den Menschen schädlich. Es gab ja viele Menschen, die -zig Jahre in ihren Lindan-belasteten Häusern (mit Holz-Panelen oder bei ausgebautem Dachboden etc.) gelebt haben. Bei einigen von ihnen hatte dies negative Auswirkungen. Hält aber die Belastung nicht an, wird das Gift inh. von ein bis zwei Tagen im Körper vollständig abgebaut und ist dann wohl auch nicht mehr nachweisbar. Übrigens wird Pyrethrum ja sogar kurzzeitig am Menschen eingesetzt, nämlich bei Läusebefall. Die meisten Läuseshampoos enthalten Pyrethrum und sollen bzw. dürfen ein bis zwei Wochen (ein oder zweimalige Anwendung) am Kopf bleiben, ohne dass das Haar gewaschen werden soll. Fazit: Es war vielleicht nicht gerade so arg gesund, dass Deine Kinder ein wenig davon eingeatmet oder über die Mumi abgekommen haben. Bleibende Schäden sind aber sicher nicht zu erwarten. Grüßle, BB


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