Tima1985
Hallo. Mein kleiner Engel Lotte wurde am 18.09.2013 in der 35. SSW still geboren. Ich hatte morgens einen ganz normalen Blasensprung und im KH angekommen rannte dann nur noch dunkelrotes Blut die Beine runter. Die Ärzte konnten unseren kleinen Engel nicht mehr retten. Die Pazenta hat sich abgelöst, warum weiss niemand. Keine Auffälligkeiten. Sollte ich jemals wieder schwanger werden, wie hoch ist das Risiko wieder eine vorzeitige Plazentaablösung zu haben? Ist eine Folgeschwangerschaft dann eine Risikoschwangerschaft? Werde ich dann engmaschiger betreut? Vielen Dank.
Liebe Tima, die vorzeitige Lösung der normal angelegten Plazenta (=Abruptio placentae) ist ein seltenes Ereignis und wird in der Literatur mit Werten zwischen 0,3 bis 1% angegeben. Sie ist eine gefährliche Komplikation sowohl für die Mutter als auch für das Kind. Die Ursachen sind meist nicht nachvollziehbar und haben ihre Ursache am häufigsten in Gefäßveränderungen im Bereich der Insertionsstelle der Placenta. Diese treten meist im Rahmen einer Gestose auf. Im Bereich der Spiralarterien kommt es dabei zur Gefäßruptur mit Bildung eines retroplazentaren Hämatoms (Bluterguss hinter dem Mutterkuchen). Die Literatur beschreibt, dass Raucherinnen ein höheres Risiko für eine nicht reguläre Anlage der Plazenta (Plazenta praevia) haben und wenn Frauen mit dem Rauchen aufhören, haben sie ein um 23% niedrigeres Risiko für eine vorzeitige Plazentalösung und ein um über 30% niedrigeres Risiko für eine Plazenta praevia. Das Wiederholungsrisiko der vorzeitigen Plazentalösung wird in der Literatur mit Werten zwischen 4,4 % und 12 % angegeben. Als assoziierte Risikofaktoren werden ein vorzeitiger Blasensprung, intrauerine Wachstumsretardierung (Wachstumsminderung) und ein schwangerschaftsbedingter hoher Blutdruck gesehen. Bei einer erneuten Schwangerschaft werden Sie engmaschig überwacht. Die Mitbetreuung in einem Perinatalzentrum sollte sein. Liebe Grüße Martina Höfel
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