Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Muttergefühle

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

zur Vita

Anzeige kindersitze von thule
Frage: Muttergefühle

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Fr. Höfel, Ich mache mir Sorgen und ich hoffe, sie können mir vielleicht mehr dazu sagen, ob es berechtigt ist oder normal, oder ob ich ein Hoffnungsloser Fall bin, auch wenn ich hier jetzt vielleicht sogar ein Tabu-Thema anschneide. (Bitte keine Vorwürfe von anderen Schwangeren und Müttern...) Ich bin 20 Jahre alt und in der 36. SSW Ich stehe auf eigenen, ich sage mal, guten Beinen, habe durch meine Ausbildung zur Krankenschwester Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern und Säuglingen und habe mich trotz ungeplanter Schwangerschaft und erst 2 Monate andauernder Beziehung zu meinem Freund, bewusst FÜR das Kind entschieden. Es gab nie eine andere Option. Nun muss ich bald umziehen in eine größere Wohnung, ohne Freund, der aber tapfer zur Seite steht wo er kann, ich unterbreche die Ausbildung und fange ab August mit dem Abitur an. Ich habe mein Leben auf den Kopf gestellt und bin auch noch mittendrin. Für das Baby ist alles organisiert, ich habe die Erstaustattung mit allem drum und dran, es könnte heute kommen und alles wäre in Ordnung. Von aussen... Aber wo bleibt nur meine Freude? Ich freue mich kein Stück. Bei dem Gedanken, meine Hebamme legt mir nach der Geburt das Baby auf die Brust und sonst was für Gefühle müssen in mir losbrechen, regt sich rein garnichts und irgendwie bezweifel ich auch, dass sich dann viel regen wird in mir. Sollte ich nicht schwelgen in Muttergefühlen, mich freuen, es nicht mehr abwarten können? Ich glaub ich leg mich gleich mal ein bisschen mit dem Stethoskop auf die Couch und horche was das kleine Wesen dadrin so treibt... Ich komm so selten dazu mich einfach mal damit zu beschäftigen. Kann es daran liegen? dass ich aufgrund vieler bervorstehender Umstellungen und Probleme (+ keine Unterstützung durch Eltern o.ä.) den Kopf für das Baby nicht frei bekomme? Verzeihung, dass es etwas länger geworden ist, aber ich bin wirklich etwas verzweifelt und beängstigt. Was wenn ich dieses Kind nie so lieben werde wie ich sollte? Gruß Jera


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe Jera, erwarten Sie nicht zuviel von sich!!!!!???? Da wird ein ganzes (Berufs)leben auf den Kopf gestellt - ALLES ist völlig anders als geplant- da sind andere Dinge vordergründig. Mutterliebe - was ist das eigentlich? Während meiner Weiterbildung hat eine Kollegin eine Arbeit über diese Mutterliebe geschrieben. Dabei kam raus, dass es vielen Frauen geht wie Ihnen! Mutterliebe muß wachsen! Mutterliebe ist nichts was mitgeboren wird! Mir ging es genau 32 Jahren übrigens genauso. Weiss ich noch genau. Meine größte Sorge war nach der Geburt, dass das Kind in meinem Arm anfängt zu brüllen und alle denken, dass ich eine schlechte Mutter wäre! Also auch keine Spur von Mutterliebe!*fg* Ich bitte Sie, sich jetzt nicht unter Druck zu setzen! Wenn Sie den Wunsch haben, sich mit Ihrem Kind zu verständigen, dann tun Sie es! Das ist ein erster Schritt. Der Rest findet sich. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hi! Ich bin zwar keine Hebamme aber eine Mama*smile Glaub mir, auch wenn du jetzt vieleicht noch keine Muttergefühle hast sobald die Hebamme dir den kleinen Wurm auf die Brust legt wirst du in ihn verliebt sein. Ich glaube nicht das du dein Baby nicht lieben wirst, schon allein die Tatsache das du dich mit der Thematik auseinander setzt sagt mir das du eine gute Mama wirst. Ich wünsche dir alles Liebe und eine schöne Geburt!!!! LG Cleo+3Kids und nem Zipfelträger( 37 SSW)


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hey :) Puh, deine Worte muntern mich schon ein wenig auf, ehrlich. Ich denke ich kann es nicht erzwingen, aber ich möchte mich natürlich damit auseinandersetzen, ich möchte dieses Baby ja, ich frag mich einfach nur wo die überwältigenden Gefühle bleiben... Ich dachte so spätestens jetzt gegen Ende der Schwangerschaft müsste ein kribbeln im Bauch doch mal in die Gänge kommen. Gruß Jera


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

"Müssen" muß frau gar nichts - es reicht momentan sicher aus, das Baby zu wollen. Je mehr Du Dich auf rosarote Wolken zwingen willst desto schwieriger wird das. Warte einfach ab, bis das Baby da ist, und selbst dann sind überschäumende Muttergefühle vom ersten Augenblick an nicht unbedingt die Regel. Häufig ist man erstmal erleichtert, daß das Baby tatsächlich wohlbehalten gelandet ist, daß die Schwangerschaft mit all ihrer Plackerei vorbei ist. Man findet das Baby niedlich, sorgt auch ganz sicher angemessen für es und fragt sich aber manchmal, wo diese "pure Glück" ist, das man jetzt haben müßte..... Aber so sicher wie das Baby aus Dir herauskommen wird ist es, daß Du für dein Kind die einzige und richtige Mutter bist und das auch weißt, Du wirst es über alle Maßen lieben - für immer. Diese Gefühle kommen garantiert - mal mit Macht, wenn das Kind geboren ist, aber oft auch erst nach und nach.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Auch an die anderen, die geantwortet haben. Ich fühl mich jetzt nicht mehr wie eine angehende Rabenmutter. Vielleicht erwarte ich wirklich einfach zu viel. Ich bin sehr erleichtert! Vielen Dank für ihre schnelle Antwort! Jera


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Jera, ich wollte nur sagen, dass es mir ganz ähnlich ging wie dir! Mutterliebe muss einfach wachsen. Und das müssen auch gar keine "überschwänglichen Gefühle" sein! Denk mal daran, was wäre, wenn du erfahren würdest, dass es deinem Baby nicht gut geht. Oder wenn jemand deinem Baby was schlechtes wollte. Würde dich das einfach kalt lassen? Nein, du würdest alles dafür tun, dass es deinem Baby gut geht und dass es geschützt ist. DAS ist auch Mutterliebe! Bei mir hat es lange gedauert, bis diese überwältigenden Gefühle kamen. Um ehrlich zu sein erst, als Jona schon lang aus dem Babyalter raus war. Erst da kam es langsam, dass ich überwältigt war von diesem Kind. Trotzdem bin ich, das weiss ich jetzt, nie eine Rabenmutter gewesen! Und das bist du auch nicht! Alles Gute, Silke P.S. Ich kann dir den Tip geben, in der Klinik, in der du entbinden wirst den Wunsch zu äußern, dass du dein Kind selber hochnehmen willst und dass sie es dir nicht direkt auf die Brust legen! So kannst du es erstmal anschauen und befühlen, langsam, so wie du es brauchst, Kontakt aufnehmen. Das hilft sehr dabei, dein Kind, das "unbekannte Wesen" anzunehmen. Wie in diesem Video (du musst bei Youtube angemeldet sein, um es zu sehen, aber es lohnt sich!): http://www.youtube.com/watch?v=wB-9L4HU1FI


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Mir ging es so direkt nach der Geburt. Immer wurden im TV und so Frauen gezeigt, die vor Glück weinten. Und so. Das war bei mir gar nicht. Ich war froh das sie da war, aber ich brauchte 2-3Tage um überhaupt zu raffen das es mein Kind ist. So die richtige Freude kam erst mit den Wochen. Lg Yvette


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.