Nici653
Hallo Frau Höfel, Ich war bei einer Heilpraktikerin und sie stellte bei meinem 12 Wochen alten Sohn eine Laktoseintoleranz fest. Haben Sie hiermit Erfahrungen? Er hat keinen Durchfall aber weint sehr viel. Komplett Laktosefreie Säuglingsnahrung schmeckt ihm nicht und trinkt er nicht. Gibt es hier etwas das ich ihm geben kann das es besser wird? Bei Erwachsenen gibt es auch Tabletten oder Tropfen. Danke für Ihre Hilfe Nici
Liebe Nici, ich kann verstehen,dass das viele Weinen in den ersten Wochen Mütter wahnsinnig macht, weil sie immer nach einem Grund suchen. Einem handfesten Grund, weil man selber ja erstmal Fehler bei sich selber sucht. Und dass man bei der Suche fast alles glaubt- Hauptsache man hat eine vermeintliche Lösung. Im Fall Ihres Kindes eine Laktoseintoleranz. Nun ist ein weinendes Kind im Alter von 12 Wochen nicht automatisch laktoseintolerant. Es ist einfach unreif was den Darm angeht und es ist vielleicht unleidlich, weil es in die orale Phase kommt und nicht so kann wie es will! Laktoseintoleranz ist bei so kleinen Säuglingen mega selten. Die Kinder nehmen ganz schlecht zu und haben massive Stuhlprobleme. Ganz ehrlich? Ich bin 30 Jahre im Beruf, aber eine solche Diagnose würde ich nie bei einem so jungen Kind ohne längere Beobachtung, ohne Kinderarzt und ohne Labor stellen! Liebe Grüße Martina Höfel
Andrea6
https://www.rund-ums-baby.de/kinderarzt/Laktoseintoleranz-Baby_570955.htm Das hast du bereits den Kinderarzt gefragt, aber mit etwas anderen Infos: die Heilpraktikerin habe mit einem Pendel (!) sowohl eine Laktoseintoleranz als auch eine Kuhmilcheiweißallergie festgestellt....
Felica
Ein Baby mit echter Laktoseintoleranz wäre, um es knallhart zu sagen, von der Natur zum sterben verurteilt. Mindestens aber würde es gravierende Schäden davon tragen. Laktose ist ein extrem wichtiger Bestandteil der Muttermilch. Sie ist derartig wichtig, das die Natur es sogar so eingerichtet hat Laktose für viele Bereiche der Entwicklung und Nährstoffversorgung mit eine Schlüsselposition einnimmt. Ein Baby bei dem also wirklich, und das ist nicht nur extrem selten sondern auch extrem schwer zu diagnostizieren, eine Laktoseintoleranz hat, gehört definitiv in die Hände eines erfahrenen Teams aus Kinderarzt und Ernährungsfachleuten. Aber mit Sicherheit nicht in die Hände einer Heilpraktikerin welche das auspendelt. Zumal es eine Spezialnahrung bekommen müsste. Die Fähigkeit Laktose zu spalten verlieren viele Menschen erst nach dem Säuglingsalter, dann wenn sie auch soviel Nahrung essen könnten das sie ausreichend Nährstoffe darüber bekommen, also ab Kleinkindalter. Davor hat es Seltenheitswert. Übrigens, wie wichtig das ganze ist, erkennt man auch daran das es ein neugeborenen-Screening gibt bei dem ein Bestandteil von Laktose speziell getestet wird. Einfach weil die Chancen der Kinder sonst extrem fies sind. Dein Kind hätte also nicht nur etwas Dünnfall oder würde weinen, es wäre recht schnell apathisch und mangelernährt. Was aber immer wieder mit Laktose verwechselt wird ist das Milcheiweiß. Laktose ist aber der Zucker, das Kohlenhydrat in sämtlichen Milchsorten. Beim Milcheiweiß reagieren die Kinder auf das Kuheiweiß. Die Milch der Kühe und damit das dort enthaltende Milcheiweiß ist halt in erster Linie für Kälber gedacht, nicht für Säuglinge. Eine Eiweißallergie ist bei Säuglingen und Kleinkindern recht häufig, verwächst sich aber im Kindesalter auch recht häufig wieder. Mein Rat also, ab zum Arzt der soll das abklären wenn es dir wichtig ist. Der kann dir dann auch entsprechende Medikamente verschreiben. Andernfalls würde ich einfach weiterhin die Milch geben welche dein Kind bisher hatte.
Felica
Eigentlich gehören solche Scharlatane angezeigt. Geht gar nicht.
Andrea6
Wieso schreibst du das MIR? Das sollte Aufgabe der AP sein...
Felica
Weil ich davon ausgehe das du auch öfters mit den Folgen solcher Quacksalber zu tun hast. Der TE kann man kaum einen Vorwurf machen, sie wird halt gedacht haben, da hat wer Ahnung. In Zukunft wird sie nun hoffentlich nicht alles glauben was man ihr so erzählt sondern sich selbst etwas kundig machen.