Mitglied inaktiv
Liebe Martina, meine Tochter ist nun 4 Wochen alt. Sie ist ein absolutest Wunschkind, aber bei der Geburt war ich doch überrumpelt. Als sie plötzlich (nach drei Stunden, davon zwei Stunden Presswehen) bei mir auf dem Bauch lag spürte ich nichts von diesem Überschwang der Gefühle von dem man immer hört. Das betrübt mich immer noch sehr. Auch jetzt "versorge" ich die Kleine hauptsächlich, stillen, wickeln, waschen, im Arm halten. Aber von dieser intensiven Mutterliebe spüre ich auch nichts. Jetzt frage ich mich, was ich falsch mache, mein Mann ist jeden Abend, wenn er von der Arbeit kommt hin & weg von der Kleinen - warum kann es mir nicht genauso gehen? Kann ich irgendwas machen? Liebe Grüße annemami
Liebe annemami, ich weiss nicht, ob Sie verheiratet sind. Wenn ja, dann kennen Sie das bestimmt: der große Tag! Alles ist in Aufregung und Hektik - am meisten das Brautpaar. Es soll alles klappen - alles ist nach den tollsten Vorstellungen organisiert, trotzdem fragt man sich ständig, ob auch alles glatt geht. Und so weiter.... ups .... und auf einmal ist man verheiratet! Und das große Glücksgefühl zeigt sich bei Muttern und Schwiegermuttern, selber hat man gar keine Zeit. Muß Blumen und Glückwünsche annehmen, Spielchen machen, Sekt trinken, fürs Foto posieren etc. So ist es manchmal auch nach einer schnellen Geburt - ups - schon da. Kein Gefühl Stunden vorher von "hoffentlich-ist-es-bald-vorbei"! Zack! Schon passiert! Und dann? Ja, dann ist da so ein Kind! Das eigene! Ganz niedlich! Aber wie anfassen? Hmmmm.... Und dann merkt man manchmal, dassReality-TV und Wirklichkeit soviel miteinander zu tun haben, wie die Kuh mit dem Sonntag!!!!!!!! (Ich hasse diese Shows!) Da ist immer alles so niedlich und schön und alle freuen sich! Fakt ist aber: Sie hatten eine schnelle Geburt, das Kind war draußen, Sie hatten genug mit sich selbst zu tun. In meiner Weiterbildung hat eine Kollegin eine Arbeit über diese Mutterliebe geschrieben. Dabei kam raus, dass es vielen Frauen geht wie Ihnen! Mutterliebe muß wachsen! Mutterliebe ist nichts was mitgeboren wird! Mir ging es vor 31 Jahren übrigens genauso. Weiss ich noch genau. Meine größte Sorge war nach der Geburt, dass das Kind in meinem Arm anfängt zu brüllen und alle denken, dass ich eine schlechte Mutter wäre! Also auch keine Spur von Mutterliebe!*fg* Ich bitte Sie, sich jetzt nicht unter Druck zu setzen! Das Kind und Sie müssen sich erst kennenlernen! Das dauert ein paar Wochen! Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
Es gibt ja Postnatale Depressionen und ich kann Dir nur raten, wende Dich an Deinen Gynäkologen, der kann Dir da weiterhelfen. LG, Meike
Mitglied inaktiv
Hallo Meike, meinst Du? Ich fühle mich nicht depressiv, lustlos, unmotiviert etc. . Ich habe eher das Gefühl um etwas betrogen worden zu sein (also dieses Mega-Erlebnis Geburt von dem immer alle reden). LG annemami
Mitglied inaktiv
Hallo Annemami, wie vieles in unserer Gesellschaft wird - meiner Meinung nach - auch das "Erlebnis Geburt" total übertrieben dargestellt - und zwar in beiden Richtungen! Man hört ja auch sooo viele Horrorstories ... Sei froh, dass die Geburt so schnell ging und anscheindend alles glatt lief! Auch das Bild der frischgewaschenen und -gebügelten neuen Mutter, die vor Glück außer sich ist, kursiert ja heutzutage! Daher kommen dann auch viel zu hochgesteckte Erwartungen. Ist es nicht ganz normal, dass man sich als Mutter und Kind erst mal aneinander gewöhnen muss? Hab einfach Geduld! Wenn dich deine Tochter in ein paar Wochen zum ersten Mal anlächelt, schmilzt du bestimmt dahin! Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo, viele Frauen haben erstmal keinen Glücksrausch nach der Geburt, sondern genau die Gefühle, die Du beschreibst. Das ist ganz normal! Du brauchst deshalb auch kein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle zu haben. Lass Deine Gefühle zu, wie sie sind. Mit der Zeit stellt sich die Zufriedenheit mit dem Kind ganz von selbst ein. Du brauchst das nicht zu forcieren und auch nicht darauf zu warten. Je entspannter Du Deine jetzigen Gefühle siehst, desto besser. Die Geburt wird heute oft total verklärt. Unsere Großmütter wären im Traum nicht darauf gekommen, die Geburt als etwas Wunderbares anzusehen. Man brachte sie hinter sich, um sein Kindchen endlich zu haben, und fertig. Auch ist die Zeit hinterher extrem anstrengend für jede Mutter - auch das kostet Nerven und ist normal. Wenn Du aber sehr antriebslos, müde und depressiv bist, viel Angst oder auch das Gefühl hast, Dein Kind gar nicht lieben zu können, sprich bitte bei der Nachsorge (6 Wochen nach der Entbindung, nicht vergessen!) mit Deinem Gyn darüber. Manchmal kann dies auf eine Wochenbett-Depression hindeuten, und die muss behandelt werden. Grüßle, Bonniebee
Mitglied inaktiv
Hallo, sprich mit Deiner Hebamme oder Arzt, Du kannst durchaus Depressionen haben und Dir kann schnell geholfen werden. Ich hatte das Problem 2x während der SS, dass ich eben Depressionen bekommen habe und mich garnicht freuen konnte schwanger zu sein, obwohl wir uns die Kinder sehr gewünscht haben. ( bei meinen Jungs hatte ich das nicht, aber bei den Mädchen, kann durchaus einfach ein Hormonproblem sein ). Oft merkt man das einfach nicht, ich habe lange nicht begriffen was los ist, seit ich behandelt werde geht es mir super gut, also eben ganz normal. Ich freu mich aufs Baby, bin viel ausgelichener und einfach wieder normal. Und nach der Geburt gibt es eben auch viele Frauen die sowas haben und schlechtes Gewissen sind dann einfach Begleiterscheinungen die zusätzlich das Leben schwer machen. Hatte ich auch. Alles Gute, Daniela
Mitglied inaktiv
Hallo! Genauso fühlte ich mich bei unserem Großen....- die Geburt ging auch relativ schnell und komplikationslos und er war echt pflegeleicht, aber die großen Gefühle waren einfach nicht da. Dafür war anscheinend die Umstellung zu gravierend. Ich habe das dann so gesehen, dass man bei einem neuen Job, sosehr man sich den auch gewünscht hat, in der ersten Zeit immer total gestresst ist, so dass Glücksgefühle doch eher selten sind. Bei unserem zweiten Kind war das schon anders und bei Nr. 3, wo schon klar war, was so alles auf mich zukommen würde, da war dieses Glücksgefühl, als er auf meinem Bauch lag wirklich so, wie beschrieben- ich war hin und weg :-) Und jetzt freue ich mich total auf unsere nr. 4, der sich hoffendlich in den nächsten 2Wochen auf den Weg nach draussen macht... Also: Es gibt es, dieses "Hin und Weg"- Gefühl- muss aber nicht und eine schlechtere Mutter bist Du deswegen auch nicht, rede Dir das bloß nicht ein! Grüße, Elke
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die vielen Antworten! Liebe Frau Höfel, auch danke für Ihre Antwort, wir werden es so machen und uns Zeit und Ruhe gönnen. Viele Grüße annemami
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